#1 Kastanien sammeln
Es gibt wohl kaum etwas, das unsere Emotionen verlässlicher anspringen lässt, als die erste gefundene Kastanie des Jahres. Die Sommerferien sind vorbei oder im Begriff zu enden, die Luft ist kühl und riecht nach Herbst. Und irgendwie wird klar: Der Sommer ist vorüber und es ist wieder Mal Zeit für Neubeginne. Da hilft nur eines: Mindestens eine Kastanie mitnehmen und solange in der Hosentasche herumtragen, bis sie ganz vertrocknet und verschrumpelt ist. und sie spätestens beim ersten Schnee entsorgen. Wer weniger romantisch veranlagt ist, der kann aus Kastanien auch einfach Waschmittel machen. Wie das geht, haben wir hier beschrieben!
#2 Einen Herbstspaziergang machen
Wenn sich die Blätter langsam verfärben, ist es höchste Zeit, die Herbstjacke aus dem Schrank zu holen. Mit einem Hauberl, festen Schuhen und einer Thermoskanne Tee ist das Trio Infernale für einen feinen Herbstspaziergang perfekt. Und zum Glück gibt es in Salzburg und Umgebung ganz viele Platzerl und Wege, an denen ihr eurer Liebe für die bunte Jahreszeit in vollsten Zügen frönen könnt. Ein Best-of der schönsten Herbstspaziergänge haben wir hier zusammengeschrieben.
#3 Im neuen memberg einkehren
Der kleine Café/Concept Store hat in den letzten Jahren eine ganz schöne Reise hinter sich: Erst Andräviertel, dann Schallmoos, schließlich zurück in die Linzergasse, wo das neue memberg eine Heimat gefunden hat. Abgesehen von der Adresse bleibt alles gleich: Sehr guter Kaffee, sehr schöne, handverlesene Produkte und jede Menge herbstlicher Wohlfühlatmosphäre.
#4 Kultur genießen
Im September beenden Salzburgs Veranstalter*innen ihre wohlverdiente Sommerpause und machen einem wieder die Entscheidung schwer, wofür man die verfügbare Tagesfreizeit einsetzen soll. Am Programm stehen nicht nur viele gute Konzerte, sondern auch ein paar Festivals: Zum Beispiel das Jazz & The City, das die Salzburger Altstadt vom 17.-20. Oktober mit viel guter Musik bereichert – übrigens bei freiem Eintritt. Filmfans dürfen sich im Herbst traditionell aufs Bergfilmfestival freuen, das von 13. bis 24. November im Das Kino läuft. Und beim Science Meets Fiction Festival geht es vom 25. September bis 9. November um nicht weniger als die Frage, wie wir unsere eigene Zukunft denken. Und dann vergessen wir bitte nicht auf den Rupertikirtag, der von 20. bis 24. September über die Stadt hereinbricht!
#5 Zur Nationalratswahl gehen
Wählen gehen ist immer wichtig. Aber diesmal ist es vielleicht noch ein wenig wichtiger. Weil nicht nur Österreich, sondern ganz Europa, vielleicht sogar die Welt am Scheideweg steht. In den letzten Jahren haben autokratisch veranlagte Parteien und Politiker mitten in der EU vorgemacht, dass es möglich ist, den gesellschaftlichen Zusammenhalt immer weiter auszuhöhlen, die Institutionen sturmreif zu schießen und eine Demokratie langsam von Innen zu zerstören. Umso wichtiger ist es, dafür einzustehen, dass Österreich auch in Zukunft eine starke und pluralistische Republik bleibt, in der Verfassung und Menschenrechte zählen, nicht Hass und Hetze. Das geht am Einfachsten mit einer Teilnahme an der nächsten Nationalratswahl, die am 29. September stattfindet. Enweder mit Wahlkarte, oder einfach direkt im Wahllokal. You know the drill.
#6 Was Neues lernen
Wir finden ja, im Herbst ist immer ein bisschen Aufbruchsstimmung in Sachen Aus- und Weiterbildung. Egal ob Uni oder Schule: In diesem Jahr wird ganz sicher alles anders und immer brav mitgelernt. Nachdem wir aber schon eine ganze Weile nicht mehr zu denen gehören, die hauptberuflich lernen, müssen wir uns nach Alternativen umschauen. Zum Beispiel in der Volkshochschule, wo im Herbstprogramm eigentlich für jede*n etwas dabei ist, vom Kochkurs bis zum Kreativen Schreiben. Oder an der USI, wo man die Kurse auch als Nicht-Studierende*r belegen kann. Oder ihr lernt Töpfern im Studio Blau. Was wir auch gesehen haben: In der OK. werkstatt gibt’s ein liabes Nähcafé, in dem sie letztens aus alten Schwimmflügerl eine coole Tasche genäht haben. Besonders.
#7 Beim Heurigen auf einen Sturm gehen
Gleich vorweg: Einen echten Heurigen, wie er in Österreich traditionell gilt, gibt es in Salzburg nicht. Was es in Salzburg aber gibt, das sind ein paar großartige Lokale, die Heurigencharme verbreiten und dabei ihre ganz eigene Salzburger Note behalten. Zum Beispiel Kastner’s Schenke oder das Weinstöckl. Bei einem Glaserl Hauswein und einer Brettljause fühlt sich der Herbst gleich besser an, oder?
#8 Im Kulturzentrum Kerzenfabrik vorbeischauen
Der eine oder die andere von euch wird sich vielleicht noch an die „alte ARGE“ erinnern. Wer nach deren Ende in Salzburg nach einem solchen Freiraum suchte, der wurde lange enttäuscht. Doch das hat sich vor ein paar Monaten geändert. Unbemerkt vom Mainstream ist in einer alten Kerzenfabrik in der Sterneckstraße ein ganz besonderer Freiraum entstanden. Von Ausstellungen, über Workshops und Clubkultur dindet in der Kerzenfabrik alles statt. Und zumindest einmal solltet ihr dort gewesen sein, denn wie das mit Freiräumen in Salzburg so ist: Man weiß nie, wie lange es sie gibt.
#9 Ins neue Paracelsusbad gehen
„Salzburgs schönster Leerstand.“ Mit diesen Worten hat unsere Kolumnistin Schiaches Salzburg das neue Paracelsusbad treffend beschrieben, das kurz nach seiner Eröffnung wieder schließen musste. Jemand hatte nämlich aus Versehen in der Decke die falschen Schrauben montiert. Die gute Nachricht: Schon bald wird das Paracelsusbad wieder aufsperren, weil jemand (vermutlich nicht der mit den Schrauben) die grandiose Idee hatte, ein Netz unter der Decke aufzuhängen. Manchmal kann es so einfach sein. Wie dem auch sei, wir freuen uns jedenfalls, das Bad ist nämlich wunderschön und nicht übermäßig teuer. Schaut vorbei, bald macht es dann nämlich wieder zu. Zwecks Schraubentausch.
#10 Ein paar neue Bücher lesen
Jedes Jahr im Herbst bringen die Österreichischen Verlage ihre neuen Bücher heraus und wir trauen uns nicht mehr mit der Bankomatkarte in die Buchhandlung. Schließlich wird der Stapel ungelesener Bücher zuhause immer größer und das Bücherregal ist sowieso längst voll. Weil ein verregneter Herbsttag auf der Couch aber zwingend nach einem guten Buch verlangt, wollen wir euch ein paar Tipps geben, was wir in letzter Zeit gerne gelesen haben: Da wäre zum Beispiel der neue Roman der Salzburger Autorin Anna Stadtler mit dem Titel Halbnah. Oder Lauter von Stephan Roiss. Oder das erst kürzlich erschienene Kleine Monster von Jessica Lind. Oder Content von Elias Hirschl.