Fräulein Floras Balkongemüse-Guide

Balkongemuese

ACHTUNG, DIESER BEITRAG IST VERALTET! BITTE ÜBERPRÜFE, OB DIE DARIN ENTHALTENEN INFOS NOCH AKTUELL SIND. WIR KÜMMERN UNS SOBALD WIE MÖGLICH UM EINE AKTUALISIERUNG!

Wer schon einmal selbstgezogene Cocktailtomaten direkt von der Staude genascht hat, stimmt uns sicher zu: Kein Gemüse schmeckt so geil wie das, welches man selbst anbaut. Zum Glück reichen schon ein paar Quadratmeter Balkonplatz aus, um auch mitten in der Stadt allerbestes Gemüse zu ziehen. Ihr seid voll motiviert, wisst aber nicht genau, wo ihr anfangen sollt? Keine Sorge, genau deswegen sind ja wir da – wir und unser Balkongemüse-Guide!

First things first: Wann ist eigentlich der beste Zeitpunkt?

Jedes Gemüse hat da so seine eigenen Vorlieben, außerdem hängt eurer Balkongarten-Startpunkt auch davon ab, ob ihr die Pflanzen selbst vom Samen auf ansetzen wollt oder quasi fix und fertige Jungpflanzen einkauft (mehr dazu gibt’s weiter unten). Generell beginnt man Anfang Frühling mit der Aussaat, also in unserem Fall mit dem Samen-in-den-Mini-Topf-am-Fensterbrett-Drücken, und zwar noch drinnen. Wenn es dann etwas wärmer wird (meistens nach den „Eisheiligen“, Mitte Mai), können die kleinen Pflänzchen vom Fensterbrett langsam nach draußen wandern. Manche Samen kann man jetzt auch direkt in Töpfen am Balkon ziehen. Welche Pflanze das ganz genau wie gerne hätte, steht auf den kleinen Säckchen, in denen die Samen drin sind, direkt auf den Jungpflanzen im Pflanzenmarkt oder im Internet.

Soll ich mit Samen beginnen oder gleich Jungpflanzen kaufen?

Wer sich noch nicht so ganz an diese Garten-Geschichte ran traut, greift am Anfang wahrscheinlich besser zu Jungpflanzen. Die sind meistens schon robust genug, dass man sie gleich draußen am Balkon in einen großen Topf setzen kann, und verlangen nicht recht viel mehr, als sie zu gießen und vielleicht ab und an zu düngen. Wer die Herausforderung (und eine größere Auswahl an Sorten) sucht, kann eigene Samen ziehen. Dafür braucht man schon etwas früher ein wenig Platz in der Wohnung, bevorzugt am Fensterbrett, ein bisschen Geduld und Fingerspitzengefühl. Oft muss man die einzelnen Pflänzchen voneinander trennen und umtopfen („pikieren“), bevor sie schließlich langsam am Balkon einziehen können – zuerst tagsüber, ab Mitte Mai dann meistens auch schon über Nacht.

Kaufen kann man sowohl Samen als auch Jungpflanzen ganz einfach im Supermarkt. Wir empfehlen aber, besser direkt zu einer Gärtnerei zu fahren – dort ist erstens die Auswahl größer, zweitens die Beratung tausendmal besser und drittens kann man hier auch besser nachvollziehen, wie die Pflanzen großgezogen wurden.


Tipp: Bis 30. April könnt ihr euch am Recyclinghof der Stadt Salzburg – so lange der Vorrat reicht – kostenlosen Biokompost zum Garteln abholen. Bitte eigene Behälter mitbringen!


Hilfe, ich bringe immer alle Pflanzen um, welche sind echt dodelsicher?

Balkongärtnern ist wirklich nicht schwierig – vor allem, weil es ein paar Pflanzen gibt, die quasi unausrottbar sind und uns damit das Leben sehr viel leichter machen. Am leichtesten gehen Kräuter: Minze ist sozusagen unkaputtbar, aber auch Schnittlauch, Thymian oder Rosmarin sind sehr robust. Viele Sorten sind noch dazu winterhart, halten also kältere Temperaturen aus und müssen nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden.

Wer nicht nur Kräuter möchte, sondern richtiges Gemüse mit Ertrag und allem Drum und Dran, kann bei Erdbeeren oder Cocktail-Tomaten eigentlich nichts falsch machen. Auch Salat wächst super schnell und leicht, genauso wie Paprika oder Chilis. Etwas schwieriger bis hin zu fast unmöglich wird es bei Pflanzen, die gerne viel oder tiefe Erde möchten: Karotten funktionieren, werden aber vermutlich relativ klein, bei Zucchini und Kürbis tun sich sogar extra Balkon-Sorten extrem schwer, und Kartoffeln wären auch lieber am freien Feld. Was aber nicht heißen soll, dass das gar nicht geht – es braucht nur mehr Planung und ein paar ungewöhnliche Pflanzgefäße…

Kann ich mehrere Pflanzen in denselben Topf setzen?

Eh klar! Ein paar Dinge sollte man vorher aber wissen. Zum Beispiel, dass es feuchtliebende Pflanzen gibt – und dann eben solche, die nichts mehr hassen, als feuchte Erde. Schnittlauch zum Beispiel steht auf viel Wasser im Topf, Thymian eher nicht so: Bei diesen beiden also lieber getrennte Gefäße verwenden. Dazu kommt, dass manche Pflanzen viele Nährstoffe brauchen (Tomaten zum Beispiel), andere leben lieber karg (das ist oft bei Kräutern so). Wenn man zwei nährstoffhungrige Tomatenpflanzen in einem Topf zieht, kann es leicht passieren, dass sie sich gegenseitig ausstechen. Weil man da wirklich leicht den Überblick verlieren kann, verteilen viele Gärtnereien gratis Zettel aus, auf denen man nachschauen kann, welche Pflanzen sich gut vertragen und welche nicht. Praktisch!

Okay. Und was brauchen meine Pflanzen jetzt, um auch groß zu werden?

Zuerst mal: Gute Erde. Profis mischen sich das Zeug selbst, weil: viel besser vong Qualität her, es gibt aber auch Fertigerde („Substrate“) zu kaufen. Es lohnt sich, hier ein bisschen mehr Geld auszugeben – und vor allem darauf zu achten, dass die Erde keinen Torf enthält. Außerdem sollte man darauf schauen, für Kräuter eher Erde ohne viele Nährstoffe zu nehmen, für Gemüse wie Tomaten oder Paprika dafür nährstoffreiche Erde. Keine Sorge, das steht im Normalfall drauf – da kann man nicht viel falsch machen.

Dann natürlich ein gutes Gefäß, am besten einen Topf, es gehen aber auch Pflanzsäcke, ausrangierte Kübel oder sonstige Behälter, die grad rumliegen. Am Boden muss jedenfalls mindestens ein Loch drin sein, sonst kann das Wasser nicht gut abfließen, staut sich und tötet eure Pflanze langsam von unten. Pflanzen brauchen Platz für ihre Wurzeln, weshalb man auch bei der Größe der Pflanzgefäße ein bisschen mitdenken sollte – Tomaten werden nichts werden, wenn sie in einem Mini-Topf dahinsiechen müssen, während man die wucher-freudige Minze mit einer gewissen Topfgröße gut regulieren kann. Achtung: unbedingt die Tragkraft eures Balkons mitdenken!

Noch was?

Ja! Für die meisten Pflanzen ist dann ein sonniger Standort wichtig, noch besser, wenn er ein wenig windgeschützt ist. Allerdings kann man es hier auch ein bisschen zu gut meinen: Vor allem auf Stadtbalkonen mit weißen Mauern kann es im Sommer brutal heiß werden, das hält selbst die hitzegeilste Pflanze nicht mehr aus. Wer oft Schatten hat, baut am besten Rucola oder anderen Salat an – denen ist etwas weniger Sonne relativ wurscht.

Und jetzt, endlich, endlich, geht’s ans Pflegen: Regelmäßig gießen (so, dass die Erde feucht ist, aber nicht im Wasser steht), vielleicht manchmal düngen (gibt’s zu kaufen oder – sehr stinkig! – auch zum Selbermachen) und eventuell mulchen, also mit kleinen Fuzeln aus Zeitungspapier oder Mulchmaterial aus dem Gartenfachhandel abdecken, damit die Feuchtigkeit nicht so schnell aus dem Topf geht. Wer viele Pflanzen hat oder gießfaul ist (we feel you), kann auch darüber nachdenken, eine Bewässerungsanlage zu basteln. Dafür gibt’s deppeneinfache Lösungen wie eine umgedrehte Wasserflasche direkt in den Topf stecken, DIY-Anleitungen für komplexere Projekte, zum Beispiel auf Instructables, oder auch fertige Systeme (einfach im Baumarkt oder Gartenfachhandel nachfragen), die einem das Leben sehr erleichtern können.

Fehlt nur mehr ein bisschen Liebe, Gut-Zu-Gerede, und Regelmäßiges Foto-Machen für den Insta-Feed, und schwupps seid ihr regelrechte Profis im Balkongärtnern.

Fräulein Flora, mir ist das viel zu wenig Info hier, wo bekomme ich mehr?

Wie immer können wir euch nur das Internet wärmstens ans Herz legen – dort gibt es unzählige Foren, YouTube-Videos und Anleitungen, wie man es zur Balkongarten-Queen schafft. Wer eher Old School ist, freut sich vielleicht über unseren Buchtipp: Das Handbuch Bio-Balkongarten von der Arche Noah hat wirklich alles, was man fürs Balkongärtnern braucht. Das ist übrigens keine Schleichwerbung – wir lieben das Buch einfach!

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