Uraltes Bauernhaus auf ganz neu
Mit dem Rad dauert es von unserem Büro am Hauptbahnhof genau 22 Minuten, bis wir bei Bettina anläuten. Es sind Sommerferien, Kind zuhause, sehr entspannte Atmosphäre. Kein Wunder, bei dieser Wohnung. Da, wo früher von der Oma Fremdenzimmer vermietet wurde, ist heute das Daheim einer dreiköpfigen Familie mit ganz viel Stil.
Die Grundmauern, erzählt Bettina, stammen aus dem 17. oder 18. Jahrhundert. So genau weiß sie das nicht mehr. Wir sitzen im alten Bauernhaus ihrer Großeltern, damals noch mit unendlich großer Obst- und Gemüsegartenfläche. Die Wohnung, sagt Bettina, wurde komplett umgebaut. Wohnzimmer, Esszimmer und Küche sind zwar jetzt luftig und offen, früher waren hier kleine, verwinkelte Zimmer, in denen über viele Jahre immer die selben Gäste zu Besuch kamen.
„Für mich war die Sommerzeit magisch“, erinnert sich Bettina. Ihr Elternhaus stand gleich neben dem von der Oma und mit den Sommergästen kamen jedes Jahr die selben Spielgefährten. Als Bettina und ihr Mann die Wohnung bezogen, haben sie einmal alles umgeworfen: Wände versetzt und Boden verlegt, Räume zerlegt. Und trotzdem ist einiges vom alten Bauerncharme erhalten geblieben.
Aus alt mach … alt
Dort ein Schrank aus alten Zeiten, hinter dem ein fast antikes Holzspielzeug (findet das Foto) lehnt. Die uralte Couch, die (neu bezogen) zu einem von Bettinas Lieblingsplätzchen geworden ist. Die Barhocker-Drehsessel, auf denen der Architekten-Schwiegervater seinerzeit gesessen ist und Ideen zu Papier brachte. „Wir waren viel in der WABE und in Flohmärkten“, erzählt Bettina. „Irgendwann ist uns alles zu viel geworden und es hat ausgesehen, wie in einem Museum. Da haben wir dann reduziert und jetzt fühlen wir uns sehr wohl.“
Die unkonventionelle Küche
Die Küche ist eine Geschichte für sich. Tipps für die perfekte Küche haben Bettina und ihr Mann von Freunden bekommen. Übrigends: Gar nicht so leicht, sich zwischen all den Möglichkeiten zu entscheiden. „Irgendwann haben wir dann gesagt, wuascht, wir nehmen eine weiße Küche, das ist leicht, die wollte man uns dann aber nicht verkaufen. Wir haben auf den Geschmack unserer Freunde vertraut und sind superhappy mit dem Ergebnis.“
Alice im Wunderland-Bad
Ein wirkliches Highlight ist übrigens auch das Badezimmer. Nicht, weil es so pompös ist, sondern weil es mit den vielen Uhren ein bissi an Alice im Wunderland erinnert. „Und die Tapete“, sagt Bettina, „haben wir uns eingebildet.“ Macht sich sehr gut im Nassraum, finden wir. Die Liebe zum Alten, um wieder darauf zurückzukommen, sieht man auch im Kinderzimmer vom Sohnemann. Kasten aus dem Bauernhaus, genauso wie Regale. Sehr sauber aufgeräumt, by the way.
Lieblingsplatzerl Vorraum
Auf den alten Kinosessel sitze ich manchmal, wenn ich heimkomme, sagt Bettina. Die hat sie im Internet gefunden und in quasi makellosen Zustand in der Casa Bettina eingezogen. Was hier auffällt: Ausreichend Stauraum hilft, dass kein Klumpat herumliegt. Etwas zum Hinter-die-Ohren-schreiben für uns.
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