Home Story: Wohnen im Salzburger Lichthaus

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2021 geht in die Geschichte ein, als das Jahr, in dem wir das Lichthaus das erste Mal von innen gesehen haben.

Ihr erinnert euch: Vor einigen Monaten hat Schiaches Salzburg einen Beitrag veröffentlicht, der eine Ode an das schiachschöne Lichthaus war. Der hat euch interessiert und manche auch sehr verärgert. Einige Zuschriften beschäftigten sich mit dem Inneren des Lichthauses. Genau zur rechten Zeit also, kam die Mail von Siegrid, die man als Fotografin in Salzburg kennt. Mit dem Angebot, einfach mal reinzuschauen, ins Lichthaus. Ihr Freund wohnt da nämlich. Don’t mind if we do!

Bevor die Tür ins Schloss fällt …

noch kurz eine kleine Ausstellung machen, haben sich Siegrid und Michi gedacht. Die beiden sind seit ein paar Jährchen ein Paar, ein gutes zudem, sieht man sofort. Michi ist Architekt, klingt wie ein Kärntner, ist aber ein Osttiroler. Salzburg ist wunderschön, sagt er, aber urban ist was anderes. Er landet schlussendlich im Lichthaus, wo er mit Siegrid viele gute Stunden verbringt, hinter der Glasfassade. Mit dem direkten Blick auf den Gaisberg und seine vielen Flieger ist es jetzt aber erstmal vorbei. Michi zieht aus und mit Siegrid zusammen. Ihr gemeinsames Leben im Lichthaus hat Siegrid aber fotografisch festgehalten. Und an den letzten offiziellen Tagen in der Wohnung allen gezeigt, die es wissen wollten.

Siegrid und Michi hinter Glas
Das ist schon mal einer (!) der Ausblicke von der Terrasse aus.

Das Lichthaus und: Warum wir eigentlich sofort einziehen wollen

Wir haben ja immer geglaubt, das Lichthaus sei ziemlich schiach, also, aus einer monumentalen Perspektive. Seit unserer Führung sehen wir das anders. Das Lichthaus erinnert ein bissi an die Siedlung in „Wir Kinder vom Bahnhofszoo“, die Gropiusstadt. Dieser Satz steht hier ohne architektonischem Grundwissen, nur wegen dem jüngsten Amazon-Superflop, der uns noch in Erinnerung ist. Viele, viele Wohnungen, mit 1000 Bewohner*innen. Mit einem enormen Wäscheraum, einer Indoor-Turnhalle für Kinder, zwei (!) riesigen Terassen und vier Penthouse-Wohnungen, oben draufgesetzt. Ganz unten, das weiß man, gab’s mal Läden.

Ausschauen tut alles wie in den 70ern, sogar der Hausmeister ist noch da. Den haben wir zufällig getroffen – beim Besichtigen des Raums mit den Waschmaschinen. Müde ist er, sagt er. Weil er 80 Stunden die Woche arbeitet. Dafür ist alles blitzeblank, das muss man ihm lassen.

Wäsche waschen im Salzburger Großstadt-Dschungel – und das im zweiten Stock
Wenn man gscheid aufpasst, hat man die Sessel aus den 70ern noch ein paar Jahrzehnte

Die Sache mit den Tiermotiven

Sigried und Michi haben uns ihre kleine Wohnung beim Zebra gezeigt, also im siebten Stock. Anstelle der Ziffern wurden die Stockwerke früher im Lift mit Tierbildern betitelt. „Wegen den Kindern“, erzählt Siegrid. Damit die wissen, wo sie hin müssen. Die Dachterrasse ist beim Fisch – und die ist wirklich ein kleines Highlight im Lichthaus. Im zehnten Stock gibt es einen unglaublichen Fast-Rundumblick über Salzburg: Gaisberg oben, St. Julien-Straße unten, Maria Plain ein bissi weiter weg und die Festung sehr prominent. Während Corona haben Michi und Siegrid hier oben Spritzer getrunken. Und Großstadt gespielt.

Auf einer der geilsten Dachterrassen Salzburgs waren sie da – und trotzdem konnten sie getrost auf den Babyelefanten pfeifen. Weil, und jetzt kommt das Schade am Lichthaus: Die ganzen tollen Räumlichkeiten, die Turnhalle, die Terrassen, der Klubraum. All das steht eigentlich immer leer. Die Bewohner*innen nutzen die Infrastruktur kaum, auch wir haben außer dem Hausmeister und einer sehr neugierigen Frau (die aber auch nur kurz) niemanden gesehen. Die Wohnungen selbst gehen gar nicht sooo billig her, wie man sich das denkt. Und sind fast immer vergriffen oder jemandem versprochen. So endet der Mythos Lichthaus für uns genau hier. Genauso wie für Michi und Siegrid. Die ziehen jetzt woanders hin.

Aber ihr Leben im Lichthaus, das werden sie nicht so schnell vergessen.

Dafür sorgen Siegrids Bilder, die die beiden ausgedruckt und auf einigen Tischen in der Mini-Wohnung aufgelegt haben. Da sieht man blutrote Sonnenuntergänge, viele dunkle Gänge, Wartezeit vor Waschmaschinen, die Tiere im Lift und einige sehr glückliche Menschen. Ein paar der Bilder gibt’s jetzt hier zum Durchgenießen. Viel Spaß!

Ab hier alle Bilder von Siegrid Cain

Lichthaus: Ganz sche schiach? Salzburg 2021 Dokumentation Siegrid Cain Michael Walder
Lichthaus: Ganz sche schiach? Salzburg 2021 Dokumentation Siegrid Cain Michael Walder
Lichthaus: Ganz sche schiach? Salzburg 2021 Dokumentation Siegrid Cain Michael Walder
Lichthaus: Ganz sche schiach? Salzburg 2021 Dokumentation Siegrid Cain Michael Walder
Lichthaus: Ganz sche schiach? Salzburg 2021 Dokumentation Siegrid Cain Michael Walder

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