Ein bisschen Vintage und ganz viel Liebe zum Detail
Die Wohnung unserer dritten Home Story kannten wir eigentlich schon vorher. Zumindest vom Sehen her. Sie gehört zu Carolina, die den meisten von euch wahrscheinlich als „Gute Güte“ bekannt ist. Auf ihrem Instagram-Kanal zeigt sie immer wieder Fotos ihrer Wohnung und ihrer Einrichtung her. Und da haben wir uns gedacht: Frag ma sie einfach mal, ob wir vorbeikommen dürfen. Zum Glück hat sie gleich ja gesagt.
Bevor Caro und ihr Mann Matthias in die Eigentumswohnung in Itzling investiert haben, haben sie durchgerechnet, wie viel Miete sie über die Jahre gezahlt haben. Da hat sie fast der Schlag getroffen. „Ein Kredit und eine entsprechende Invesition wären gleich von Anfang an viel gscheiter gewesen“, erzählt Caro. Als sie dann auf der Suche nach Eigentum waren, haben sie einen Tipp von Caros Freundin Sonja aka. Ginger in the Basement bekommen. Zwei Stockwerke über ihr ist im selben Haus etwas frei geworden.
Caro und Matthias haben die Zwei-Zimmer-Wohnung mit 56 m2 besichtigt, gleich zugeschlagen und innerhalb von 2,5 Monaten alles komplett umgebaut. Und mit komplett meinen wir auch komplett. Küche, Bad und die oberste Bodenschicht wurden rausgerissen, neu geplant, verlegt und montiert. Das passierte zum Großteil in Eigenregie: Die Fliesen wurden selbst gelegt, die Küche verbaut und die ein oder andere Wand eingezogen. „Bis auf die Couch und das Bücherregal ist fast alles 2nd Hand oder selbst gebaut“, erzählt Caro, während wir Banana Bread naschen und Kaffee trinken.
Nachhaltigkeit ist Caro und Matthias sehr wichtig. Sie geben lieber Geld für alte Möbel aus und verleihen diesen ein längeres Dasein, als ständig alles neu zu kaufen. „Das ist auch der Grund, warum wir sicher 300 Suchagenten auf willhaben eingestellt haben“, sagt sie. Am liebsten kauft Caro Möbel und Wohnaccessoires beim Dahoam in Hallein oder auf Flohmärkten. Außer die Wanddeko und Kunstobjekte – die müssen Original oder zumindest mit Persönlichem verbunden sein. So wie die beiden bläulichen Bilder der Salzburger Künstlerin Elisabeth Schmirl, die im Essbereich hängen. Die historischen Fotos zeigen typische Berufsbilder und Familienkonstellationen, denen die Künstlerin Gesicher von Menschen bei Protestkundgebungen verpasst hat.
Das Bild über der Couch hat ein Familienmitglied gestaltet und das blaue Kunstwerk im Wohnzimmer hat Matthias selbst gemacht – und zwar aus lauter Origami-Figuren. Was im Wohnzimmer außerdem auffällt: Die vielen Bücher, die nach Farben sortiert sind. Caro sagt: „Wir haben so unglaublich viele Bücher, dass in der Wohnung nicht genug Platz dafür ist. Ein großer Teil ist noch im Keller und wir haben in jedem freien Winkel der Wohnung Platz für ein kleines Bücherregal geschaffen, damit wir irgendwie alles unterbringen.“
Apropos unterbringen: Im Mini-Bad, das nur zwei Quadratmeter misst, wurden die Regale einfach in die Höhe gebaut. Und im Schlafzimmer hat Matthias eine Wand eingezogen, sodass dahinter noch ein kleiner Arbeitsbereich mit Schreibtisch und Platz für die Kleidung frei wurde. Kernstück der Wohnung ist für Caro die Küche. Hier verbringt sie die meiste Zeit des Tages und kocht teilweise fünf Stunden am Stück. Kochen ist Caros große Leidenschaft – und dementsprechend viel Koch-Equipment und Küchenhilfen müssen in der kompakten Küche untergebracht werden. „Gutes Platzmanagement“, lacht Caro und zeigt uns ein Schublade-in-Schublade-Konzept. Besonders gerne kocht sie asiatisch, aber auch fermentieren, einlegen und einrexen stehen regelmäßig am Programm.
Die Freude am Kochen bringt auch eine große Gastfreundschaft mit sich. „Wir haben permanent Leute da und veranstalten liebend gerne Spieleabende“, erzählt Caro. „Dann können wir den Tisch so umbauen, dass auch mehrere Leute Platz finden.“ Caros Faible für Spiele und Fiction sieht man zum Beispiel an den Game of Thrones- und Lara-Croft-Figuren, die man an einige Ecken findet. Aber auch ihre Vorliebe für Katzen spiegelt sich in einige Wohnaccessoires und natürlich in ihrer vierbeinigen Mitbewohnerin Gitti wider. In der Küche begrüßt uns eine asiatische Winkekatze, die sie im Maneki Neko erstanden hat und ihr Herz hängt außerdem an einer Original-Autogrammkarte von Loriot, die sie uns ebenfalls zum Abschluss zeigt.
Und auch bei unserer dritten Home Story ist uns aufgefallen, dass es – obwohl wir uns mitten in der Stadt befinden – rundherum relativ ruhig ist. „Wir hören höchstens die Kirchenglocken der Itzlinger Kirche“, sagt Caro. Salzburg ist ja doch nur ein Dorf.
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