In regelmäßigen Abständen packt uns das ur-österreichische Verlangen nach Kasnockn, Schweinsbraten und Bier. Zum Glück gibt es in Salzburg ein paar Wirtshäuser, in denen das Schnitzel immer noch so schmeckt wie seinerzeit bei Oma und Opa.
Gasthof zum wilden Mann
Die Getreidegasse gilt ja nicht unbedingt als der Ort in Salzburg, an dem sich authentische Wirtshäuser mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis besonders leicht tun. Gut, dass es den Wilden Mann gibt: Der hat sich nämlich allen Mozart-Quietsch-Entchen zum Trotz bis heute seinen urigen Charme erhalten. Im Sommer sitzt man im Durchhaus zur Griesgasse und im Winter rückt man in der Wirtsstube zusammen. Besonders nett: Tourist*innen beobachten, die sich ins Lokal verirrt haben und dann auf Tuchfühlung mit regionaler Wirtshauskultur gehen. Der Name des Wirtshauses stammt übrigens von der grimmigen Brunnenfigur, die heute gegenüber vom Festspielhaus vor dem Furtwänglerpark zu bewundern ist – sie stand früher in der Griesgasse, in unmittelbarer Nähe zum Wirtshaus.
Getreidegasse 20
Gasthaus Hinterbrühl
In der Schanzlgasse, direkt gegenüber vom alten Gefängnis, steht seit Urzeiten das Gasthaus Hinterbrühl. Es war schon da, als Innereien (wäh!) noch von Menschen unter 70 bestellt wurden und Hotelzimmer noch Fremdenzimmer hießen. Obwohl es unlängst neu übernommen wurde, kann man nach wie vor in das urige Ambiente eintauchen. Es gibt weiterhin traditionelle, österreichische Küche mit einigen Extras. Flammkuchen findet man genauso auf der Karte wie Schweinsbraten, Kasnock’n oder Bio-Wein.
Schanzlgasse 12
Bärenwirt
Wenn man über 50-jährige Salzburger*innen nach dem Bärenwirt fragt, dann erzählen sie in 100 Prozent der Fälle die Geschichte von der alten Wirtin, die mit der Pfanne durch die Gaststube patrollierte, um Bratlfettn und Schnitzel an junge, hungrige Männer zu verteilen. Die Wirtin gibt es schon lange nicht mehr und mit ihr ist ein Teil des Bärenwirten gestorben. Die gute Nachricht: Urig ist das Wirtshaus immer noch. Die Speisekarte wurde von den jetzigen Besitzer*innen eher sanft adaptiert und die Wirtsstube ist noch immer so schön und gemütlich, wie eh und je. Großes Plus vom Bärenwirt: Es gibt Müllner Bier, das man als größere Runde sogar im Fassl ordern kann. Fun Fact am Rande: Der Bärenwirt und die dazugehörige Bärengasse heißen so, weil dort 1562 mal ein toter Bär angeschwemmt wurde … zumindest erzählt man sich das.
Müllner Hauptstraße 8
Der Fräulein Flora-Spezialtipp
Das Gasthaus Schlösslist nicht in der Stadt, sondern in Nußdorf am Haunsberg. Ein Ausflug dorthin lohnt sich aber, denn es erwartet euch eines der nettesten Gasthäuser überhaupt und das ist einer Traumlage. Wenn ihr schon mal dort seid, spaziert auch gleich zum ehemaligen Steinbruch rüber.
Gasthof Weiserhof
First things first: Der Weiserhof bei Jules hat einen riesen USP – seinen schattigen Gastgarten. Gleich neben dem Bahnhof genießt man hier Ruhe und Abgeschiedenheit von Touristenmassen. Und ein Mittagsmenü, das mit unter 10 Euro (exkl. Getränk) wirklich sehr ok ist. Hier wird junge und moderne Wirtshauskultur gelebt – aber trotzdem mit Gefühl fürs Altbewährte.
Weiserhofstraße 4
Kastner’s Schenke
In der Schallmooser Hauptstraße hat es sich die unscheinbare Kastner’s Schenke gemütlich gemacht. Das Lokal war bis 1997 ein echter Heuriger und wird seitdem als „kleinstes Brauhaus Salzburgs“ geführt. Auch hier lockt ein gemütlicher Gastgarten und eine ziemlich beeindruckende Auswahl an Speisen. Außerdem sind die Kellner sehr freundliche Leute, bei denen man gerne länger sitzen bleibt.
Schallmooser Hauptstraße 27
Fuxn
Hätte Schallmoos heute noch einen Dorfwirt, wäre das die Fuxn. Man kommt hierher, weil man sich durch die riesengroße Bierkarte probieren und gleichzeitig richtig gut schnabulieren will. Wir haben in der Fuxn übrigens mal unsere empirische Hendlverkostung durchgeführt – und waren begeistert. Aber auch sonst gibt’s traditionelle Hausmannskost, über Exoten bis hin zur Fuxn-Currywurst.
Vogelweiderstraße 28
Pauli Stubm
Gut versteckt in einer romantischen Gasse am Festungsberg liegt die urige Pauli Stubm. Dort ist noch alles wie früher. Und weil die Pauli Stubm von außen so unscheinbar wirkt, drehen die meisten Tourist*innen vor der Türschwelle auch wieder um. Ein Fehler, der euch nicht passieren sollte. Der absolute Höhepunkt der Pauli Stubm ist der Gastgarten, der mit Wärmepilzen, bunten Lichtern und gemütlicher Stimmung an lauen Sommerabenden zum Verweilen einlädt. Und natürlich die berühmten Kasnockn, die man schon von weitem riecht.
Herrengasse 16
Urbankeller
Bio kann inzwischen (fast) jede*r. Der Urbankeller schreibt sich jedoch das erste bio-zertifizierte Wirtshaus der Stadt auf den Buckel. Demnach beinhaltet die Karte jede Menge österreichische Schmankerl, die von regionalen Lieferanten bezogen werden. Von Bier bis Wein gibt es auch getränketechnisch Bio-Optionen. Und ziemlich gemütlich ist es auch dort. Zum Essen unbedingt ein Salzburger Steinbier bestellen!
Schallmooser Hauptstraße 50
Johanneskeller
Wie nennt man ein Wirtshaus, in dem nicht der Wirt das Sagen hat, sondern die Angestellten? Richtig: Johanneskeller! In der Mitarbeiter AG hat nämlich vom Kellner bis zum Chefkoch jeder die gleichen Rechte. Vielleicht ziert das Wappen des Kellers deshalb ein roter Stern. Bei so viel gelebter Kapitalismuskritik geht es hier aber allen in erster Linie um eines: verdammt gute Wirtshausküche! Im Keller-Ambiente vergisst man ganz schnell, ob es draußen noch hell oder schon dunkel ist, was nach dem vierten Bier aber sowieso keine Rolle mehr spielt.
Richard-Mayr-Gasse 1
Krimpelstätter
Der Krimpelstätter ist der Inbegriff einer traditionellen Gaststätte und ein kulinarisches Kleinod. Seit ungefähr dreitausend Jahren wird dort alles mögliche aufgetischt, was Österreichs Küche an Schätzen verspricht. In Wirklichkeit gibt es den Braugasthof seit 1548. Was völlig egal ist. Die Atmosphäre ist dort genau so, wie man es sich von einem urigen Wirtshaus erwartet.
Müllner Hauptstraße 31
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In regelmäßigen Abständen packt uns das ur-österreichische Verlangen nach Kasnockn, Schweinsbraten und Bier. Zum Glück gibt es in Salzburg ein paar Wirtshäuser, in denen das Schnitzel immer noch so schmeckt wie seinerzeit bei Oma und Opa.
Gasthof zum wilden Mann
Die Getreidegasse gilt ja nicht unbedingt als der Ort in Salzburg, an dem sich authentische Wirtshäuser mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis besonders leicht tun. Gut, dass es den Wilden Mann gibt: Der hat sich nämlich allen Mozart-Quietsch-Entchen zum Trotz bis heute seinen urigen Charme erhalten. Im Sommer sitzt man im Durchhaus zur Griesgasse und im Winter rückt man in der Wirtsstube zusammen. Besonders nett: Tourist*innen beobachten, die sich ins Lokal verirrt haben und dann auf Tuchfühlung mit regionaler Wirtshauskultur gehen. Der Name des Wirtshauses stammt übrigens von der grimmigen Brunnenfigur, die heute gegenüber vom Festspielhaus vor dem Furtwänglerpark zu bewundern ist – sie stand früher in der Griesgasse, in unmittelbarer Nähe zum Wirtshaus.
Getreidegasse 20
Gasthaus Hinterbrühl
In der Schanzlgasse, direkt gegenüber vom alten Gefängnis, steht seit Urzeiten das Gasthaus Hinterbrühl. Es war schon da, als Innereien (wäh!) noch von Menschen unter 70 bestellt wurden und Hotelzimmer noch Fremdenzimmer hießen. Obwohl es unlängst neu übernommen wurde, kann man nach wie vor in das urige Ambiente eintauchen. Es gibt weiterhin traditionelle, österreichische Küche mit einigen Extras. Flammkuchen findet man genauso auf der Karte wie Schweinsbraten, Kasnock’n oder Bio-Wein.
Schanzlgasse 12
Bärenwirt
Wenn man über 50-jährige Salzburger*innen nach dem Bärenwirt fragt, dann erzählen sie in 100 Prozent der Fälle die Geschichte von der alten Wirtin, die mit der Pfanne durch die Gaststube patrollierte, um Bratlfettn und Schnitzel an junge, hungrige Männer zu verteilen. Die Wirtin gibt es schon lange nicht mehr und mit ihr ist ein Teil des Bärenwirten gestorben. Die gute Nachricht: Urig ist das Wirtshaus immer noch. Die Speisekarte wurde von den jetzigen Besitzer*innen eher sanft adaptiert und die Wirtsstube ist noch immer so schön und gemütlich, wie eh und je. Großes Plus vom Bärenwirt: Es gibt Müllner Bier, das man als größere Runde sogar im Fassl ordern kann. Fun Fact am Rande: Der Bärenwirt und die dazugehörige Bärengasse heißen so, weil dort 1562 mal ein toter Bär angeschwemmt wurde … zumindest erzählt man sich das.
Müllner Hauptstraße 8
Der Fräulein Flora-Spezialtipp
Das Gasthaus Schlössl ist nicht in der Stadt, sondern in Nußdorf am Haunsberg. Ein Ausflug dorthin lohnt sich aber, denn es erwartet euch eines der nettesten Gasthäuser überhaupt und das ist einer Traumlage. Wenn ihr schon mal dort seid, spaziert auch gleich zum ehemaligen Steinbruch rüber.
Gasthof Weiserhof
First things first: Der Weiserhof bei Jules hat einen riesen USP – seinen schattigen Gastgarten. Gleich neben dem Bahnhof genießt man hier Ruhe und Abgeschiedenheit von Touristenmassen. Und ein Mittagsmenü, das mit unter 10 Euro (exkl. Getränk) wirklich sehr ok ist. Hier wird junge und moderne Wirtshauskultur gelebt – aber trotzdem mit Gefühl fürs Altbewährte.
Weiserhofstraße 4
Kastner’s Schenke
In der Schallmooser Hauptstraße hat es sich die unscheinbare Kastner’s Schenke gemütlich gemacht. Das Lokal war bis 1997 ein echter Heuriger und wird seitdem als „kleinstes Brauhaus Salzburgs“ geführt. Auch hier lockt ein gemütlicher Gastgarten und eine ziemlich beeindruckende Auswahl an Speisen. Außerdem sind die Kellner sehr freundliche Leute, bei denen man gerne länger sitzen bleibt.
Schallmooser Hauptstraße 27
Fuxn
Hätte Schallmoos heute noch einen Dorfwirt, wäre das die Fuxn. Man kommt hierher, weil man sich durch die riesengroße Bierkarte probieren und gleichzeitig richtig gut schnabulieren will. Wir haben in der Fuxn übrigens mal unsere empirische Hendlverkostung durchgeführt – und waren begeistert. Aber auch sonst gibt’s traditionelle Hausmannskost, über Exoten bis hin zur Fuxn-Currywurst.
Vogelweiderstraße 28
Pauli Stubm
Gut versteckt in einer romantischen Gasse am Festungsberg liegt die urige Pauli Stubm. Dort ist noch alles wie früher. Und weil die Pauli Stubm von außen so unscheinbar wirkt, drehen die meisten Tourist*innen vor der Türschwelle auch wieder um. Ein Fehler, der euch nicht passieren sollte. Der absolute Höhepunkt der Pauli Stubm ist der Gastgarten, der mit Wärmepilzen, bunten Lichtern und gemütlicher Stimmung an lauen Sommerabenden zum Verweilen einlädt. Und natürlich die berühmten Kasnockn, die man schon von weitem riecht.
Herrengasse 16
Urbankeller
Bio kann inzwischen (fast) jede*r. Der Urbankeller schreibt sich jedoch das erste bio-zertifizierte Wirtshaus der Stadt auf den Buckel. Demnach beinhaltet die Karte jede Menge österreichische Schmankerl, die von regionalen Lieferanten bezogen werden. Von Bier bis Wein gibt es auch getränketechnisch Bio-Optionen. Und ziemlich gemütlich ist es auch dort. Zum Essen unbedingt ein Salzburger Steinbier bestellen!
Schallmooser Hauptstraße 50
Johanneskeller
Wie nennt man ein Wirtshaus, in dem nicht der Wirt das Sagen hat, sondern die Angestellten? Richtig: Johanneskeller! In der Mitarbeiter AG hat nämlich vom Kellner bis zum Chefkoch jeder die gleichen Rechte. Vielleicht ziert das Wappen des Kellers deshalb ein roter Stern. Bei so viel gelebter Kapitalismuskritik geht es hier aber allen in erster Linie um eines: verdammt gute Wirtshausküche! Im Keller-Ambiente vergisst man ganz schnell, ob es draußen noch hell oder schon dunkel ist, was nach dem vierten Bier aber sowieso keine Rolle mehr spielt.
Richard-Mayr-Gasse 1
Krimpelstätter
Der Krimpelstätter ist der Inbegriff einer traditionellen Gaststätte und ein kulinarisches Kleinod. Seit ungefähr dreitausend Jahren wird dort alles mögliche aufgetischt, was Österreichs Küche an Schätzen verspricht. In Wirklichkeit gibt es den Braugasthof seit 1548. Was völlig egal ist. Die Atmosphäre ist dort genau so, wie man es sich von einem urigen Wirtshaus erwartet.
Müllner Hauptstraße 31