5 Tipps, um euer Money Mindset verstehen zu lernen

Andrea Kirchtag ist eine coole Person. Seit über 25 Jahren ist sie Trainerin und Coach Frau & Arbeit. Und hat so schon seeehr viele weibliche Biographien gehört. Im Großen und Ganzen sei ein Muster erkennbar: Frauen reden nicht gern über Geld und tun sich schwer damit, dieses Thema für sich einzunehmen. Das kostenlose Angebot „Frau & Geld“ soll helfen, sich aktiv mit Geld auseinanderzusetzen und vorzubeugen. Was im Modul Money Mindset mit Andrea passiert ist, fassen wir hier zusammen.

#1 Eigene Glaubenssätze erkennen, bewerten, behalten oder vergessen

Glaubenssätze haben nicht nur mit Selbstliebe zu tun. Glaubenssätze nennt auch man das, was wir unser Leben lang eingetrichtert bekommen haben. „Über Geld redet man nicht, das hat man“, zum Beispiel. Oder „Nicht alles auf einmal ausgeben“. Was Eltern vorleben und uns in der Kindheit gesagt haben, geht in Fleisch und Blut über. Als mündige Erwachsene müssen wir allerdings entscheiden, welche dieser Money Mindsets uns gefallen – und bleiben dürfen. Und welche wir aus unserem Kopf streichen müssen, um nicht blockiert zu werden. Für viele der Teilnehmerinnen des Moduls war es wichtig, das Tabu rund ums Thema Geld zu brechen. Beginnen, über Geld zu sprechen. Vor allem in der Partnerschaft.

 

#2 Die Motherhood Penalty ist echt

Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau haben wir noch nicht erreicht. Ein sehr einschneidendes Erlebnis im Leben einer Frau ist die Geburt des ersten Kindes. Dieses ist nicht nur eine Naturgewalt, sondern auch mitunter der Grund, warum Frauen bei gleicher Qualifikation 19 % weniger verdienen als männliche Kollegen und in der Pension durchschnittlich 1.028 Euro bekommen. Im Gegensatz zu Männern, die im Durchschnitt mit 1.678 Euro aussteigen (Zahlen auf Basis 2019). Wie diese Gap überwunden werden kann, ist zum einen eine politische Frage. Zum anderen ist es wichtig, in einer Partnerschaft über die Unterschiede zu reden und diese auszugleichen (z. B. mit Pensionssplitting oder gemeinsamer Kinderbetreuungszeit). Keine angenehmen Gesprächsthemen. Aber die Altersarmut ist auch nicht angenehm.

Wisst ihr eigentlich genau, wofür ihr euer Geld ausgebt? Sonst hätten wir hier einen Muster-Haushaltsplan zum Ausfüllen und Klarheit schaffen.

#3 Übers Geld reden und vorab ausmachen, wem was gehört

Klingt superunromantisch. Aber wenn man das Thema Geld nur für einen kurzen Augenblick rational betrachtet und nicht emotional, ist es absolut sinnvoll. Wenn sich Paare finden, zusammenziehen oder heiraten, sollte über den Umgang mit den finanziellen Ressourcen gesprochen werden. Schließlich handelt es sich (auch) um eine Wirtschaftsgemeinschaft. Wem gehört was? Wer kriegt was, wenn es auseinandergeht? Absolut bemerkenswerte Geschichte aus dem Modul: Eine junge Frau hat sich von ihrem Freund getrennt. Die gemeinsame Wohnung musste aufgeteilt werden und die Frau verlangte, dass ihr Ex-Freund ihren Teil der gekauften Möbeln zurückbezahlt. Schließlich bleibe er in der Wohnung. Anfeindungen folgten von mehreren Seiten: Ex-Freund, Familie, Freund*innen. Die junge Frau wurde als gierig hingestellt und das war kein schönes Gefühl. Aber: Die junge Frau hat’s durchgezogen, wenn es auch ein gruseliger Kampf war. Sauber!

#4 Bezahlte Arbeit vs. unbezahlte Arbeit

Money Mindset hat auch etwas mit Selbstwertgefühl zu tun. Es ist kein Geheimnis, dass Frauen neben Erwerbsarbeit jede Menge unbezahlte Arbeit tun. Obwohl diese Care-Arbeit sauanstrengend ist, tendieren wir dazu, dass wir so tun, als wäre sie nichts wert. Aussagen wie „Ich bin nur zuhause“ oder „Ich hab Karenz-Urlaub“ machen etwas mit Fremdbild UND Selbstbild. Sie suggerieren, dass wir nichts beitragen, es gemütlich haben oder die Arbeit nichts wert ist. Das muss sich ändern. Wer die Frage nach der Arbeit gestellt wird, antwortet bitte in Zukunft: „Ich arbeite 20 Stunden bezahlt bei XY und 40 Stunden unbezahlt.“ Alleine die Addition der Stunden macht sichtbar: Das ist keine faule Arbeitswoche.

#5 Alleinverantwortlich ist nicht gleich alleinerziehend

Fanden wir ganz interessant: Zwischen alleinverantwortlich und alleinerziehend gibt es einen Unterschied und den muss man hervorheben. Alleinverantwortlich können Frauen auch in konventionellen Familienmodellen sein. Das bedeutet: Die Frauen sind zwar alleine für die Erziehung der Kinder/des Kindes verantwortlich, die finanzielle Verantwortung übernimmt hingegen jemand anders. Alleinerhaltend und alleinerziehend sind Frauen, die in keiner Beziehung sind bzw. in keiner Beziehung leben, in der sie Verantwortlichkeiten teilen können. Letztere erziehen nicht nur die Kinder überwiegend allein, sondern kümmern sich um Haushalt, verdienen das Geld und so weiter. Weil das eine unschaffbare Aufgabe ist, finden sich alleinerziehende Frauen öfter in der Armut wieder. Auch hier gilt: Bewusstsein schaffen. Und alleinerziehenden Frauen Hilfe anbieten, wo immer es geht! Das war jetzt unser Appell!

Eine Übung, um eure Glaubenssätze zu erkennen:

Schritt 1: Nehmt eine Packung Post-its oder kleine Zetteln und setzt euch an einen ruhigen Ort.

Schritt 2: Schreibt alle Erinnerungen an Geld auf – jede Erinnerung auf ein eigenes Blatt

Schritt 3: Schaut euch die Ergebnisse in Ruhe an und überlegt bei jedem: Finde ich das gut? Dann darf es bleiben. Finde ich das schlecht? Dann muss es weg.

Schritt 4: Jetzt könnt ihr eure eigenen Glaubenssätze formulieren. Zum Beispiel wird so aus „Über Geld redet man nicht“ > „Ich rede über Geld und hole mir für mich wichtige Infos, um die Kontrolle über meine Finanzen zu erlangen.“

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