Was wurde eigentlich aus … ?

Projekte

ACHTUNG, DIESER BEITRAG IST VERALTET! BITTE ÜBERPRÜFE, OB DIE DARIN ENTHALTENEN INFOS NOCH AKTUELL SIND. WIR KÜMMERN UNS SOBALD WIE MÖGLICH UM EINE AKTUALISIERUNG!

Kennt ihr das? Manchmal kommt einem einfach so jemand oder etwas in den Sinn, von dem man ewig nix gehört hat. Unweigerlich folgt dann die Frage: Was wurde eigentlich aus z. B. meiner Volksschullehrerin oder meinem ersten Freund? So ist es uns in der Redaktion in letzter Zeit auch immer wieder gegangen. Deswegen haben wir 10 Salzburger Projekte zusammengeschrieben, über die wir gerne den aktuellen Status wissen wollten. Schauma mal, was wir rausgefunden haben.

Was wurde eigentlich aus…?

… den Umbauplänen im Volksgarten?

Angefangen hat alles mit der Frage, wie es derzeit um den Volksgarten steht. Nach groß angekündigten Umbau- und Neugestaltungsaktionen kam lange Zeit, naja, nichts eben. Kein neuer Spielplatz und die alte marode Saunahütte standen immer noch. Auf Nachfrage beim Salzburger Gartenamt wurde uns vor einiger Zeit versichert, dass coronabedingt zwar nicht alles wie geplant laufe, aber das Projekt zur Gänze umgesetzt werde. Die Corona-Krise habe einfach alles lahmgelegt, Produktions- und Lieferketten funktionierten nicht wie gewohnt und Arbeitskräfte mussten zuhause bleiben. Aber das habt ihr ja eh alle mitgekriegt. Zusätzlich ist da natürlich noch die schützenswerte Fledermaus, die ein Fledermausquartier in den Gebäuden und an den Bäumen bekommt. Fix ist, dass die Neugestaltung, dank hoher Priorität auf der politischen Agenda, vollständig finanziert ist, gute Nachrichten also. Das Ganze soll dann auch spätestens Ende 2021 fertig sein.

… dem Festival „Live im Park“?

Apropos Volksgarten: Wohin hat sich eigentlich das Live im Park verzogen? Ähnlich wie viele Kulturveranstaltungen war es auf einmal einfach weg und hat ein Loch in unseren Herzen und Sommerplanungen hinterlassen. Endlich gibt es mal eine coole Nutzung des Volksgartens im Sommer und, bam, plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Danke vielmals Pandemie, du Oaschloch, denn die war, wie ihr euch vielleicht schon dachtet, im letzten Jahr Schuld daran, dass das Live im Park den Covid-Restriktionen zum Opfer fiel. Und auch 2021 hat den Organisator*innen durch die verspäteten Corona-Infos in Sachen Veranstaltungen die Vorlaufzeit gefehlt. Dazu kommen die generelle Planungsunsicherheit sowie der aktuelle Umbau des Volksgartens (siehe oben), der doch die zentrale Location von Live im Park ist. Sich gemütlich ein Bierli einverleiben, die Sonne auf den dazugehörigen Bierbauch scheinen lassen und guten Bands lauschen, das vermissen wir schon ein bissi, vor allem im Sommer wäre es nett gewesen. Wir freuen uns also auf das Live im Park 2022, da gibt es dann einiges nachzuholen. Die Ausrichtung ist von Seiten der Stadt auf jeden Fall geplant, teilt man uns auf Nachfrage beim Magistrat mit.

(c) Jakob Knoll

 

… dem FKK-Platz im Waldbad?

Wie ihr vielleicht schon gelesen habt, haben wir letzten Sommer intensiv mit FKK-Badeplätzen in und um Salzburg auseinandergesetzt. Die Recherche war nicht immer einfach, vor allem weil die Infos teils schon sehr veraltet sind. Auf vielen Seiten im Netz wurde auch das Waldbad Anif als Paradies für Nackedeis angeführt, allerdings stimmt das nicht mehr. 2018 wurde der ganze FKK Bereich geschlossen, einerseits, weil immer weniger Besucher*innen kamen, die Nacktbadenden gehören halt doch eher zur aussterbenden Generation, und andererseits weil es auch immer öfter zu Problemen mit, nennen wir es mal, unangebrachten Verhalten kam. Und so trifft es sich gut, dass in dem Bereich jetzt der Wakeboardlift die Adrenalinjunkies durchs Wasser reißt. Wer trotzdem Nacktbaden möchte, dem sei der Wiestalstausee oder der Wallersee ans Herz gelegt. Genaue Beschreibungen findet ihr in oben verlinktem Artikel zu den FKK-Badeplätzen.

(c) Waldbad Anif

… dem Leihfahrrad für Salzburg?

Salzburg brüstet sich ja selbst gerne mit dem Titel einer Fahrradhauptstadt und gibt mit vielen guten Ideen und Innovationen an: Eine davon war das S-Bike, ein stadteigenes Fahrradverleihsystem, das Teil des multimodalen Verkehrs werden sollte. Multimodalität, was ist denn das schon wieder, fragt ihr? Naja, im Prinzip geht es darum, dass man ganz simpel viele verschiedene Fahrzeuge innerhalb kurzer Zeit nutzen kann und somit umweltfreundlich, günstig und schnell von A nach B kommt. Ein Leihfahrrad, das an allen wichtigen Orten in Salzburg ausleihbar und wieder abgebbar ist, würde laut den Projektleiter*innen genau dabei helfen und zusätzlich für mehr Radler*innen im Verkehr sorgen. Der Gemeinderat hatte das Projekt sogar schon bestätigt, allerdings verhinderte das Projekt 2017 (laut Angaben der Initiator*innen) Heinz Schaden in seiner Funktion als Bürgermeister. Nun befindet sich die Umsetzung des S-Bikes bereits im dritten Anlauf und ist auch Teil der Salzburger Radverkehrsstrategie 2025+. Ob es jetzt endlich etwas wird? Naja, wir würden es feiern.

… dem Mountainbiketrail am Gaisberg?

Fahrradhauptstadt die Zweite: Das Radln bezieht sich natürlich nicht nur auf den Alltagsradverkehr, auch in der Freizeitgestaltung spielt es eine große Rolle, in Salzburg ist das dann meistens in Form von Mountainbiken. Eh klar, Berge haben wir eindeutig genug dafür. Seit 2018 steht nun konkret der Plan im Raum einen Mountainbiketrail am Gaisberg zu etablieren. Dabei soll es sich um einen Singletrail handeln, einen Pfad also, der so schmal ist, dass er nur hintereinander und nur in eine Richtung befahren werden kann, ohne andere zu gefährden. Geplant war dieser von der Gaisbergspitze bis zur Gersbergalm – das musste aus naturschutzrechtlichen Gründen abgeändert werden, was zu einer Verdoppelung der Kosten und schließlich zum zwischenzeitlichen Projektstopp führte.

Der neu aufgestellte Verein „Salzburger Rundweg Gaisberg“ hat inzwischen am Projekt weiter gearbeitet und in Zusammenarbeit mit einem neu gegründeten Mountainbikeverein mehrere neue Varianten entwickelt. Vor etwa drei Monaten dann die Presseinfo: „Die Pläne für einen Mountainbike-Trail am Gaisberg nehmen Form an.“ Was die Euphorie aber wieder dämpft: Es haben noch nicht alle betroffenen Grundbesitzer*innen unterschrieben und die Frage der Haftung verunsichert ebenfalls. Die radelnden Adrenalinjunkies werden sich also noch gedulden müssen, denn die Gespräche dazu sind noch nicht abgeschlossen.

Gaisbergspitze (17 von 10)

… dem Taubenhaus in der Stadt?

Für die einen sind sie Ratten mit Flügeln, für die anderen romantische Altstadtbewohner*innen. Jedenfalls sind sie viele und werden immer mehr. Die Rede ist von den Tauben, für die eine Lösung gefunden werden sollte und die mit dem Taubenhaus auch gefunden schien. Doch ganz so einfach ist es nicht: Denn nachdem 2019 einige Gesprächsrunden stattfanden und auch im Budget 2020 100.000 Euro für die Errichtung eines Taubenhauses festgelegt wurden, ist das Projekt derzeit auf Eis gelegt. Gründe dafür sind die Standortfrage und die voraussichtlichen Gesamtkosten des ersten Bauentwurfs, von circa 490.000 Euro, also doch ein bissi mehr als veranschlagt. Die Tierschützer*innen von der ARGE Stadttauben sagen übrigens, dass man auch viel günstiger ein Taubenhaus bekommen könnte. Es kursieren also sehr unterschiedliche Vorstellungen von der Lösung für die Vogis und es könnte somit noch einige Zeit dauern, bis diese gefunden ist. Bis dahin brüten die rund 3000 geschätzten Täubchen halt, wo es ihnen passt.

… dem Kunstfreiraum in der Rauchmühle?

Wirklich aus den Augen verlieren hat man das Wohnbauprojekt Rauchmühle nicht wirklich können. Das liegt natürlich an Themen wie der Art und Weise der Vergabe der Wohnungen, die schon öfter vom Landesrechnungshof kritisiert wurde oder der budgetär bedingten Entscheidung der Stadt, doch keine Räumlichkeiten im historischen Teil des Quartiers für die Kulturszene zu mieten. Trotzdem oder gerade deshalb fragt man sich: Wie geht’s dem Projekt jetzt wirklich? Die gute Nachricht, die Gebäude sind eigentlich fast fertig und für den durch den Stopp des Kreativzentrums frei gewordenen Raum wurde bereits ein Unternehmen aus der Digitalwirtschaft gefunden. Gott sei Dank! Naja und dann wird das Ganze langsam bezogen und alle Beteiligten reiten glücklich gen Gentrifizierung. Aus den vom ressortzuständigen Vizebürgermeister Auinger angekündigten Alternativen für die Kulturszene sollen jetzt zumindest ein paar Proberäume werden. Als Ersatz für das Kreativzentrum ist das Gewerbegelände des Baustoffgroßhändlers und Immobilienverwerters Hannak am nördlichen Stadtrand im Gespräch. Ob man das für gut oder schlecht befindet, bleibt dabei jeder/m selbst überlassen.

… dem Grillplatz am Glanspitz?

#ripoida: Den gibt es nicht mehr. Ausnahmsweise sind aber nicht Corona oder zu wenig Kohle daran Schuld, sondern der Zorn der Anrainer*innen. Die haben sich so oft und zahlreich über die Grillenden beschwert, da hat sich das Magistrat den Wutbürger*innen gebäuugt und die Lizenz zum Grillen wieder entzogen. Klar kann das schon mal schnell eskalieren, am Ufer der Glan mit dem Müll und der Lautstärke, da muss man als Verwaltung natürlich rigoros drüber fahren. Aber gerade, weil nicht jede*r ein Einfamilienhaus mit schönem Garten (wir gehören zu den traurigen Wohungsmieter*innen) besitzt, wäre es schön, wenn man nicht aufs Guerilla-Grillen auf dem Balkon angewiesen wäre. Quo vadis, Halloumi und Wiaschtl?

… der Neuausschreibung der Salzburger Frauenhäuser?

Bis über die Landesgrenzen hinweg hagelte es Kritik an der Ausschreibung des Gewaltschutzes in Salzburg. Wir erinnern uns: Frauenlandesrätin Andrea Klambauer startete im Juni 2020 eine EU-weite Ausschreibung des Betriebs der zwei Frauenhäuser in der Stadt Salzburg und in Hallein. Hintergrund: Die Förderungen des Landes Salzburg laufen mit 30. Juni 2021 aus. Die bisherigen Betreiberinnen der Frauenhäuser befürchteten, dass damit gut funktionierende, bestehende Strukturen zerschlagen und jahrzehntelange Aufbauarbeit zerstört würde. In der Zwischenzeit mussten 30 Mitarbeiterinnen zur Kündigung angemeldet werden, das Frauenhaus in Hallein wird aufgrund baulicher Mängel und fehlender Sicherheitsstandards nicht fortgeführt und Interessierte konnten sich um die Neuvergabe gegenseitig überbieten. Bestbieter*innen waren der gemeinnützige Salzburger Verein „Viele“ und „Jugend am Werk“, die als neue Betreiber ins Rennen gehen. Um einen reibungslosen Übergang der Betreuung zu gewährleisten, wurde zusätzlich zur jährlichen Fördersumme von 1,6 Millionen Euro eine Sonderförderung in der Höhe von 143.000 Euro für Schutzunterkünfte zur Verfügung gestellt. Das Frauenhaus der Stadt Salzburg kann ab Juli 2021 mit 19 Plätzen weiterbetrieben werden. Statt dem Halleiner Frauenhaus kommen 13 Plätze in Schutzwohnungen mit einer 24-Stunden-Betreuung sowie einer mobilen Betreuung für Gewaltopfer.

… den Ausbauplänen der Mönchsberggarage?

Ein weiteres Reizthema zum Schluss: Der Ausbau der Mönchsberggarage beschäftigt seit 2012 (!) die Ämter und erhitzt die Gemüter der Salzburger*innen. Das Ziel des Ausbaus: Die Garage soll um 650 Parkplätze erweitert werden. Genauer gesagt um zwei neue, viergeschossige Kavernen in Richtung Festungsberg. Das Hauptargument der Befürworter*innen: „Die Altstadt braucht den Ausbau dringend, damit sie weiter lebenswert bleibt.“ Das Hauptargument der Gegner*innen: die enorme dauerhafte Belastung für die Bewohner*innen während der Bauphase, da insgesamt 12.000 m2 Wiese zwischen Bürgermeisterloch und Krauthügel (Landschaftsschutzgebiet) als Deponieplatz für Ausbruchmaterial und Baulagerplatz genutzt werden.

Dazu kommen komplexe Sachverhalte, wie die Tatsache, dass sich die Grundeigentümer*innen ihre Kellerrechte teilweise nicht ablösen lassen wollten und die Parkgaragengesellschaft dadurch den Baustollen umplanen musste. Flashmobs, Bürgerbegehren und Gerichtsbeschlüsse trugen im Laufe der Jahre ebenfalls nicht dazu bei, die Planung voranzutreiben. Der letzte große Paukenschlag erfolgte mit der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, dass für das Bauprojekt keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig sei. Genau das hatten Landesumweltanwaltschaft und Naturschutzbund gefordert. Das Ganze wurde aber wieder neu aufgerollt und laut aktuellem Stand wird ein letzter naturschutzrechtlicher Bescheid erwartet. Es ist der einzige, der für den Garagen-Ausbau noch fehlt. Schau ma moi…


Titelbild: Rizki Yulian / Unsplash

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