Ein interaktiver Audiowalk macht Sexarbeit in Salzburg sichtbar

Working Borders – Begegnungen mit Sexarbeit

Kaum ein Thema polarisiert in unserer Gesellschaft so sehr wie Sexarbeit. Die Forderungen von Sexarbeiter*innen werden dabei gerne an den Rand gedrängt. Genauso wie die Orte, an denen Sexarbeit stattfindet. Ein interaktiver Stadtrundgang widmet sich nun der Lebenswirklichkeit von Sexarbeiter*innen in Salzburg und macht das Thema im Herzen der Mozartstadt sichtbar.

Hinter dem Projekt steht Johanna Mayrhofer …

die den Audiowalk als Abschlussarbeit ihres Studiums für Applied Theatre am Mozarteum gestaltet hat. Im Interview erzählt sie, dass sie sich schon geraume Zeit für das Thema interessiert habe. Immer mehr Material habe den Weg zu ihr gefunden, zuletzt eine Sammlung mit alten Musik-CDs aus dem ehemaligen Maison de Plaisir in der Steingasse. Aus der Beschäftigung mit diesen Fundstücken und Geschichten resultierte schließlich die Idee für einen alternativen Stadtspaziergang durch Salzburg. „Mir war es wichtig zu zeigen, dass Sexarbeit nichts ist, das irgendwo am Rande passiert, sondern dass sie in der Mitte der Gesellschaft stattfindet“, erzählt sie beim Interview in der Salzburger Steingasse, wo auch der Audiowalk seinen Anfang hat.

"Ich wollte sichtbar machen, dass Sexarbeit etwas ist, das in der Mitte unserer Gesellschaft stattfindet, nicht irgendwo an den Rändern."

Der Ort ist gut gewählt, schließlich waren in der Steingasse seit dem Mittelalter jene Gewerbe beheimatet, die im Zentrum keinen Platz fanden. Wie die Lederverarbeitung oder eben die Prostitution. Kein Wunder, dass sich ausgerechnet hier eines von Salzburgs ältesten Bordellen befindet. Bis vor kurzem zumindest, denn das Maison de Plaisir wurde geschlossen und wird demnächst in ein Hotel umgebaut.

Für ihren Audiowalk hat Johanna zahlreiche Interviews mit Sexarbeiter*innen geführt. An mehreren Stationen erzählen Audioaufnahmen von diesen Begegnungen und den dabei gewonnen Erkenntnissen. Außerdem gibt es für alle Teilnehmer*innen der Spaziergänge ein Booklet mit weiteren Informationen. Begleitend zum Walk findet am Donnerstag, den 6. Juli um 18 Uhr ein Vortrag mit Christine Nagl statt, die sich mit ihrer Beratungsstelle PiA seit Jahren für die Rechte von Sexarbeiter*innen einsetzt.

Termine und Teilnahme

Der Audio Walk findet an drei Terminen am 4.7., 5.7. und 6.7. statt und beginnt um 20.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung via workingborders@moz.ac.at wird gebeten. Für die Teilnahme braucht ihr nichts weiter als ein Handy mit Akku und Internetverbindung sowie im Idealfall Kopfhörer.

Weitere Informationen zur Veranstaltung findet ihr hier.

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