Wie kann man sich aufs Elternsein vorbereiten?

Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr. Alter Spruch und ehrlich gesagt: Eltern werden ist auch nicht ganz einfach. Fragt man alle Mütter da draußen. Aber: Das, was nach der Geburt auf euch zukommt, kann sich zu einer (ganz) schönen Herausforderung entwickeln. In der Elternschule der Salzburger Landeskliniken gibt es Kurse zu allen Hochs und Tiefs.

Christine Siller leitet seit eineinhalb Jahren die Elternschule der Salzburger Landeskliniken. In den Unterrichtsräumen wird versucht, werdende Eltern auf ein Leben mit Kind vorzubereiten. Christine ist selbst Mutter und weiß, was sich alles verändern kann, wenn ein Baby das Licht der Welt erblickt. Der Körper der Mutter, die elterliche Beziehung, das komplette Leben. Uns hat sie sieben Kurse aus der Elternschule ans Herz gelegt, die neben den „Klassikern“ wie Geburtsvorbereitung oder Babypflege absolut sinnvoll sind. 

In der Elternschule unterrichten Spezialist*innen aus ihren jeweiligen Bereichen. Ihre Erfahrung ziehen sie aus der täglichen Arbeit an der Klinik.

#1 Psychische Gesundheit während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett

Geburt und Schwangerschaft werden oft nur mit positiven Gefühlen gleichgesetzt, ausschließlich Grund zur Freude. Schwangerschaften treten aber in unterschiedlichen Lebenssituationen auf und rufen auch unterschiedliche Gefühle hervor. Sich eingestehen zu können, dass da Herausforderungen kommen können, mit denen man gar nicht gerechnet hat, ist ein wichtiges Thema. Zum Beispiel, dass der Körper sich verändert hat, dass man vielleicht mit gesundheitlichen Problemen konfrontiert ist, dass postnatale Depressionen auftreten können. In dem Kurs wird genau das besprochen und darüber informiert, wo man sich Hilfe suchen kann, wenn es zu viel zu werden droht.

#2 Rückbildungsgymnastik

Rückbildung, da geht es viel um Frauengesundheit. In der ersten Zeit nach der Geburt dreht sich alles um das Baby, in den allermeisten Fällen tritt die dazugehörige Mutter in den Hintergrund. Trotzdem soll man sich ca. acht Wochen nach der Geburt das Thema Rückbildung und Beckenboden anschauen. Die Reaktivierung, Aktivierung, Rückbildung von Becken, Beckenbodenmuskulatur, Bauchmuskulatur ist einfach immens wichtig, um Probleme wie Inkontinenz oder Rückenschmerzen vorzubeugen.

#3 Eltern im Gleichgewicht: Anleitung für eine ausgewogene Family-Work-Life Balance

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Eltern sehr hohe Ansprüche an sich selbst und an das Familienleben haben. Nicht selten führt das zu Mental Overload und Erschöpfungszuständen. In der dreiteiligen Workshopreihe kriegen die Teilnehmer*innen Wissen und Tipps für den Alltag mit, um zu reflektieren, wie man mit diesen Ansprüchen umgehen kann. Wie kann ich meine Erwartungshaltung realistisch gestalten, wie schaff ich es, mich von der Erwartungshaltung anderer Menschen zu lösen und für mich und meine Familie eine Balance zu finden?

Unser Tipp an alle Eltern: Das Kindeswohl ist wichtig, aber das eigene Wohl eben auch. Wie man sich an die neue Situation gewöhnt, könnte in der Elternschule besprochen werden.

#4 Ernährungsmythen aufdecken: Ahornsirup ist nämlich nicht besser als herkömmlicher Zucker

Natürlich will man seinem Kind die beste Ernährung zukommen lassen. Dabei werden Familien über die unterschiedlichsten Kanäle mit zahlreichen Ernährungsmythen konfrontiert. Zum Beispiel mit so Dingen wie: Ahornsirup oder Birkenzucker seien gesünder als Zucker, Milch verschleime die Atemwege usw. Eltern wissen dann oft nicht: Wie gehe ich damit um? Wie baue ich das in meinen Alltag ein und Ernährung wird so zu einer riesigen Herausforderung. In diesem Kurs räumt eine Diätologin, die sich auf die Ernährung von Kindern und Jugendlichen spezialisiert hat, mit den Mythen auf.

#5 Schlagen, kratzen, beißen: Aggressives Verhalten von Kinder verstehen

Aggression ist eine Emotion wie jede andere auch, sie ist nur sehr negativ behaftet und wird oft mit Gewalt gleichgesetzt. In diesem Kurs wird erforscht, was der Sinn hinter der Aggression ist und was Eltern tun können, damit sich Kinder in diesen schwierigen Situationen angenommen fühlen. 

#6 Berufseinstieg: Wie kann das gelingen?

Der Kurs richtet sich an Frauen in einer Karenzzeit, die vorhaben, wieder in einen Beruf einzusteigen. In den meisten Fällen betreuen die Frauen die Kinder zuhause. Der berufliche Wiedereinstieg kann je nach Karenzzeiten durchaus holprig oder herausfordernd sein. Wie kriegt man es auf die Reihe mit Kinderbetreuung, mit Teilzeit oder Vollzeit? In einer Kooperation mit Frau und Arbeit loten Frauen aus: Was sind denn überhaupt meine eigenen Ressourcen? Welche Möglichkeiten gibt es in meiner Umgebung, in meinem Leben, in meinem individuellen Kontext? Im Anschluss kann in einer Einzelberatung noch einmal genauer auf die eigene Situation eingegangen werden.

#7 Erste Hilfe und Unfallverhütung im Kindesalter

Kinder haben einen enorm großen Bewegungsdrang, das ist auch gut so. Nur können sie entwicklungsbedingt ihre Bewegungen nicht so gut kontrollieren beziehungsweise können sie Risiken nicht angemessen einschätzten. Das erhöht das Unfall- und Verletzungsrisiko  im Kindesalter. Der Kurs konzentriert sich einerseits auf das Thema Unfallverhütung: Was kann ich im Familienalltag, in der Wohnung, auf der Straße, am Spielplatz tun, um Unfälle zu verhüten und präventiv tätig zu werden? Und andererseits reden wir über Erste Hilfe: Was tu ich denn, wenn wirklich etwas passiert ist, wenn es zu einer Verletzung kommt?

Arbeiten in den Salzburger Landeskliniken

Für euch ist das nichts? Macht nix. Denn: Auch wenn wir noch nie so wirklich darüber nachgedacht haben: Die Salzburger Landeskliniken bestehen nicht nur aus Ärzten, Ärztinnen und Pfleger*innen. Knapp 6.500 Personen arbeiten daran, dass wir im Fall der Fälle versorgt werden – alle auf ihre ganz eigene Art. Da gibt’s die Küche, die für alle Patient*innen und Mitarbeiter*innen kocht. Da gibt’s die IT, in der man über die Versorgungssicherheit nachdenkt. Da gibt’s die Reinigungskräfte, die schauen, dass alles so sauber ist, wie es sein muss. Wir schauen uns einige dieser Berufe an und stellen Fragen. 

Übrigens: Die Salzburger Landeskliniken haben fünf Standorte, das Uniklinikum Salzburg Campus LKH und Campus CDK sowie die Landeskliniken Tamsweg, Hallein und St. Veit. Wegen dem Arbeitsweg warad’s gwesen. Christine Siller und ihrem Team begegnet ihr allerdings nur in der Stadt Salzburg. Wenn euch diese Arbeit gar nicht interessiert, seid ihr vielleicht auf der In der Ausbildung falsch, aber woanders goldrichtig. Wo? Das finden wir in den nächsten Wochen heraus. 

Schleichwerbung, nein danke!

Wir nehmen für unsere redaktionelle Berichterstattung niemals Geld an. Werbung gibt es beim Fräulein, aber selten. Wenn wir Werbung machen, steht das außerdem ganz klar im Titel und nicht irgendwo versteckt – deswegen ist es uns wichtig, dass ihr wisst: Dieser Artikel ist in schöner Zusammenarbeit mit den Salzburger Landeskliniken entstanden. Danke, dass ihr euch so viel Mühe gebt!

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