[Werbung] Unerreichbar im Lungau

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Anfang September: Es regnet seit Tagen, der letzte Ansturm der Urlauber aus Kroatien, Italien und sonstwo donnert über die Salzburger Autobahnen. Das ist unsere Zeit, schließlich haben wir den Sommer über brav gehackelt. Wir haben uns eine Auszeit gegönnt. Dabei haben wir uns eine besondere Mission auferlegt: Drei Tage ohne digitale Hilfsgeräte überleben. Unser Ziel? Der Salzburger Lungau. Wir haben Außergewöhnliches erlebt.

Text: Christopher K. Spiegl / Fotos: Irina Markel

Es klingt wie ein Albtraum für so manch‘ Lenker*in des 21. Jahrhunderts, aber es geht auch ohne Navi. Dank Straßenschildern kommen wir safe im Weißpriachtal an und machen uns auf die Suche nach dem „Glücksplatzerl“ – laut Wanderführer einer der schönsten Plätze Österreichs. Der Wettergott ist uns auf den ersten Blick nicht wirklich hold, aber wir sind gewappnet: Die Regenhaut wird übergestülpt, ehe wir das Mantra „Es gibt ka schlechts Wetter, sondern nur a falsche Bekleidung“ murmeln und losstarten.

Das lohnt sich: Die Wanderung entlang der Longa entpuppt sich als munteres Naturschauspiel: Eichhörnchen grüßen aus den Wäldern, die feuchtwarme Luft tut der Städterlunge gut, während das Seelenbaumeln zur angenehmen Begleiterscheinung wird. Nach gut 20 Minuten erreichen wir das Glücksplatzerl: Der wildschöne Wasserfall ist uns ein Foto wert, die Polaroid-Kamera wird ausgepackt, der Bildausschnitt sorgsam gewählt und ehrfürchtig der Auslöser getätigt. Instagram ist da nix, spontane Schnappschüsse und inflationäres Knipsen ein No-Go. Diese Erfahrung machen wir wenig später, als eine Kuhherde den Wanderweg demonstrativ besetzt. Das Resultat sieht eher nach einem Horror-Film aus, in Wirklichkeit sind wir aber ganz friedlich an den Wiederkäuern vorbeigewandert.

Nach gut einer Stunde erreichen wir die Granglerhütte und gönnen uns feinsten Häferlkaffee. Wir ertappen uns dabei, nach dem Handy zu greifen, aber: Gott sei Dank, da ist nix! Wir müssen lachen, öffnen keine App sondern schauen uns die Polaroids an. Auch schön!

 

Auf dem Rückweg lockert das Wetter auf und die erste Station unserer Entdeckungstour durch den Biosphärenpark Lungau neigt sich dem Ende zu. Wir schippern gen St. Margarethen und beziehen unser Quartier im Bio-Gasthof Löckerwirt. Junior-Chef Leo nimmt uns freundlich in Empfang und führt uns durch den Familienbetrieb, dessen Wurzeln bis 1684 zurückreichen. Wir merken: Das Motto erdend und belebend wird hier groß geschrieben. Alles ist hier transparent, naturnahe und fern vom hektischen Massen-Tourismus. „Wir ha’m nie das g’macht, was die Leut‘ g’sagt haben“, fährt Leo fort, während er uns durch den hauseigenen Kräutergarten in den nahegelegenen Stall führt. Das finden wir gut: Für Familien, Pärchen oder aber auch Alleinreisende, die sich mal eine Auszeit gönnen wollen, bietet der Hof alles was die Herzen begehren.

 

Dass hier beim Löckerwirt alles nach maximal hundert Meter seinen Weg auf den Teller findet, schmecken wir bei der kulinarischen Reise durch den Lungau mit Andi. Wir schmelzen dahin, beim wohl besten Erdapfel der Welt (ein waschechter Eachtling), lassen uns Hasenöhrl („Lungauer Frühlingsrolle“) und so manch anderen Leckerbissen auf der Zunge zergehen. An dieser Küche begeistert: Weniger ist mehr, die Qualität sprengt sämtliche Erwartungen unserer an Massenprodukte gewöhnten Geschmacksknospen. Das Verwöhnprogramm schlägt an und wir sind froh, keinen Insta-Schnappschuss machen zu müssen. Erst als wir am nächsten Tag wieder aus dem siebten Kulinarikhimmel wieder abgestiegen sind, bitten wir Franziska und Andi vom Löckerwirt-Team vor die Polaroid-Linse.

 

Am Tag zwei borgen wir uns vom Löckerwirt zwei E-Bikes und starten nach Schönfeld. Das fühlt sich ein bisschen wie Cheaten an, ist uns aber wurscht: In einer Stunde machen wir knapp 850 Höhenmeter und legen gemütlich 22 Kilometer zurück. Die Fahrt durch einen der größten Zirbenwälder Europas verwöhnt Körper, Geist und Nasen. Dank elektrisiertem Beistand haben wir nach der Tour noch genügend Saft in den Wadeln, um den Aufstieg Richtung Königstuhl zu bewältigen. Angekommen in der malerischen Hochebene begeistert uns der Rosaninsee, der zur spontanen Kneipp-Kur einlädt, ehe wir uns in Steinwurfnähe zur steirischen Mark und Kärnten wiederfinden.

Nach dem Abstieg kehren wir in die Mehrlhütte ein: Neben abermals g‘schmackigen Häferlkaffee folgt eine geballte Info-Dröhnung aus dem Radio. Uns wird bewusst, dass wir ohne Handy abgeschnitten von sämtlichen Feeds und Neuigkeiten sind. Mit Hochspannung berichtet die Radiostimme von einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Eine halbe Stunde später: Maria Vassilakou tritt 2019 in Wien zurück, kandidiert 2020 nicht mehr als Spitzenkandidatin für die Grünen dort. Aha. Back to the Zirben – wir machen uns an den Abstieg und hauen uns in die Hapf’n, denn am letzten Tag heißt’s früh aufstehen.

 

Um 6:15 Uhr geht’s los auf den Katschberg, um die Fülle der Natur mit Marion zu entdecken und zu genießen. Die diplomierte Gesundheitstrainerin bietet geführte Achtsamkeits-Wanderungen an. Das ist für uns tiefenentspannte Detoxer genau das richtige jetzt: Barfuß über Almwiesen spazieren, etwas dahinphilosophieren und bewusst die Umgebung wahrnehmen. Dabei ist Marion ein echter Schlaufuchs und klärt so manch kleines Wunder auf: Schon gewusst dass Ameisen ihren Haufen an Kreuzungen von Wasseradern errichten? Das bot den Leuten früher eine super Orientierung beim Häuslbauen!

 

Kurz nach 8 Uhr kehren wir bei der Kößlbacher-Alm ein, wo wir von Wirtin Susanne mit einem üppigen Frühstück belohnt werden. Im urigen Ambiente plaudern wir gemütlich neben dem Kachelofen über Gott und die Welt, während wir unsere Handies schon längst vergessen haben. Wie auch beim Löckerwirt, wird auf dem Hof von Susanne, die eine ausgesprochene Kräuterexpertin ist, ziemlich viel selber g’macht. Wir finden das super und genießen das herzhafte Reden mit der weltgewandten Wirtin, während uns hauseigene Wachteleier aufgetischt werden.

 

Der Abstieg von der Alm bringt die Gedankenmaschinerie wieder in Gang: Wollen wir eigentlich tagtäglich erreichbar sein? Muss man ständig up to date sein, um unseres eigenen Glückes Schmied sein zu können? Ist es sinnvoll sich mit einer Fotoflut aus Essen und Urlaub sich und anderen ständig beweisen zu müssen, dass man das Leben genießt? Ein bewussterer Umgang mit unseren digitalen Vernetzungsmöglichkeiten erscheint sinnvoll, zumal so eine Auszeit im Lungau direkt zu den eigenen Wurzeln zurückführt.

Zurück in der Stadt wird am Abend das Handy eingeschaltet, eine Dauerklingelorgie setzt ein. Soll das Dopamine freisetzen? Es dauert keine fünf Minuten, alles bleibt ungelesen und das Ding wird wieder abgeschaltet. Wir finden: Die kleinen Pausen im Alltag, die wir mit Smartphones totschlagen, sind gar keine Pausen. Online bedeutet immer auch ein bisschen Offworld. Ohne das Internet jetzt verteufeln zu wollen – immerhin gibt’s da ja viele Nützliche Dinge! –, aber wir sollten uns vielleicht in Erinnerung rufen, dass unsere direkte Umgebung auch sehr viel zu bieten hat.


Schleichwerbung, nein danke!

Wir nehmen für unsere redaktionelle Berichterstattung niemals Geld an. Werbung gibt es beim Fräulein, aber selten. Wenn wir Werbung machen, steht das außerdem ganz klar im Titel und nicht irgendwo versteckt. Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Ferienregion Lungau entstanden. Danke für die wunderschöne Presseeinladung!

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