[Werbung] Salzburg kriegt ein feministisches Kunst-Festival

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Das steckt hinter dem Feminist Futures Festival

Manchmal ist es in Österreich so: Nimmt man das Wort „Feminismus“ in den Mund, ballen sich Fäuste, formen sich Zornfalten und verlassen wütende Streit-Spucke-Fetzen die Lippen derer, die sich am Begriff und der Idee dahinter stoßen. Umso besser, dass in Kunst und Kultur konsequent auf die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern hingewiesen wird. In Salzburg gibt’s heuer sogar ein eigenes Festival, das sich mit dem Thema auseinandersetzt. Dieses trägt nicht nur den europäischen Gedanken in sich, sondern auch einen wunderbaren Titel: Feminist Futures.

Titelbild: Dieter Hartwig

Das Feminist Futures Festival ist nicht irgendein Festival. Inhaltlich beschäftigen sich die Künstlerinnen damit, dass der Ursprung von Ungleichheit nicht ausschließlich
mit dem (biologischen) Geschlecht zu tun hat. Es gibt noch zahlreiche andere Gründe, warum man im Leben schlechter dastehen kann, als andere: Armut, Herkunft, fehlende Ausbildung, systemische Diskriminierung, Hierarchien, Herrschaftsformen – you name it. Beim Feminist Futures dreht sich alles um genau diesen Gedanken, den sogenannten Intersektionalen Feminismus. Feminismus also, der nicht bloß zwischen z. B. Mann oder Frau unterscheidet, sondern meint: Unterdrückungsmechanismen gibt es viele. Und manche Menschen müssen gleich mehrere, überlappende Formen der Unterdrückung erleben – Geschlecht ist dabei nur ein Aspekt.

(c) Margaux Vendass

Das Feminist Futures Festival findet vom 25. November bis 2. Dezember statt. Und zwar in unterschiedlichen Locations in der Stadt Salzburg. Geht’s hin und zwar mit einem

Feminist School und öffentliche Performances in Salzburg

Die Ausgangslage ist klar: Das Feminist Futures hat seinen Auftrag gefunden und jetzt? Wird umgesetzt. Das Festival ist ein international übergreifendes Projekt, das in den letzten Monaten in Berlin, Warschau und Salzburg erarbeitet wurde und jetzt endlich über die Bühne geht. Macht Sinn, denn: Ungleichheit (im Kunstbetrieb) ist schließlich überall eine traurige Realität. Die Salzburger Festival-Partnerin ist die SZENE Salzburg. Und wie in den anderen Städten gibt’s auch bei uns zwei Festival-Teile: eine Feminist School, in der sich die Künstlerinnen mit Studierenden der Uni Mozarteum und der Tanzakademie SEAD austauschen. Und den öffentlichen Teil, den wir uns alle anschauen können und der uns zum Nachdenken anregen wird.

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Hoate Fakten zum Feminist Futures Festival

Wann: 25. November bis 2. Dezember 2022
Wo: Unterschiedliche Locations, von der SZENE bis zum Toihaus, aber auch bis in die Stadtgalerie Lehen und darüber hinaus
Kosten: Tickets kosten zwischen 12 und 20 Euro, ermäßigt sogar weniger
Was: thematisiert die bestehende Ungleichheit in den zeitgenössischen, darstellenden Künsten

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Wie Ungleichheit auf der Bühne thematisiert wird

Zwischen dem 25. und 2. Dezember wird’s wild in Salzburg. In Salzburg gibt es an acht Tagen künstlerische Beiträge von Ana Dubljević, Jule Flierl, Milla Koistinen, Anne Lise Le Gac, Sergiu Matis, Harun Morrison und Muna Mussie. Zum Eindruck-Gewinnen schauen wir uns jetzt einfach mal drei Künstlerinnen an:

(c) Caroline Böttche (li), Andrea Catala (re)

Ana Dubljević (mit Kasia Kania, Marja Christians) mit DANCE FLOOR 2022
(englisch; 28. und 29. November, 19.30 Uhr in der ARGE)

Da müssen wir jetzt fast Teile aus der Pressemappe zitieren, weil das so gut geschrieben ist und gscheid Lust macht: „Willkommen in den Ruinen des Kapitalismus, liebe Tourist*innen! Bringen Sie Sonnenschutz mit, denn wir werden mitten in der Arena eines ehemaligen sozialistischen Luxushotels schwitzen. Das Haludovo Palace Hotel und dessen Tanzfläche warten auf Sie und uns. Lasst uns am blauen Meer zusammenkommen, um unsere Glory Holes zu hören, begleitet von einem feministischen Musikalbum: 700WET riskiert juicy Klänge und verführt so manch eingeschlafene Libido in den pandemischen und kapitalistischen Ruinen. Lasst uns in den Trümmern verweilen, lasst uns feucht und abgekämpft sein, albern und horny, wütend und depressiv. Jetzt wie auch damals.“

Jule Flierl mit STÖRLAUT
(deutsch und englisch, 30. November, 19:30 Uhr in der SZENE)

Sagen wir es mal so: Wer am 30. November in die Szene schaut, wird folgende Geräusche hören: quietschen, röhren, rattern, stottern, gackern, lechzen, würgen, wimmern und kreischen. Klingt erstmal ungewöhnlich, entspricht aber genau dem, was wir von uns geben, wenn wir mal aufhören, alles zu überdenken und in Worte zu fassen und einfach mal Gefühle sprechen lassen. Und da sind wir bei Jules Methode: Stimmtanz in einem begehbaren Raum mit dem Publikum. Es wird als intense und einzigartig. So stellen wir es uns zumindest vor.

Anne Lise Le Gac mit LA CARESSE DU COMA feat. YOLO
(französisch mit englischen Übertitel, 30. November & 1. Dezember, 18.00 Uhr im Toihaus)

Na brack: La Caresse du Coma ist in einem kroatischen Kurort angesiedelt, in dem gerade ein Glückstreffen stattfindet: „Seit ungefähr vierzig Tagen befinde ich mich in einem Vier-SterneKurhotel im Herzen Kroatiens, bei einer Versammlung von Menschen auf der Suche nach Glück. Innerhalb der Gruppe haben alle einen transitorischen Status: Ich bin neu, also bin ich automatisch DOG, ein HUND, eine ‚liebende Maschine‘, und meine Nummer ist 23.“ La Caresse du Coma besteht aus mehreren Kapiteln, die nahtlos ineinander übergehen. In jedem Kapitel nimmt Anne Lise Le Gac Anpassungen ihres Themas vor, versucht kontinuierlich, die Realität zu verfälschen, damit die Fiktion eindringen kann. Dem zugrunde liegt der Wunsch nach einer Neudefinition unseres Verhältnisses zum „Anderen“ – ob dieses nun menschlich, digital, tierisch oder pflanzlich ist.

Was noch wichtig ist zu sagen

Wir finden ja (und da sind wir nicht allein), dass eine zentrale Aufgabe der Kunst und Kultur ist, auf Missstände in der Gesellschaft hinzuweisen. Deswegen lieben wir in Österreich ja unsere Kabarettist*innen und unsere künstlerischen Freiheiten. Beim Feminist Futures ist es ähnlich: Tanzperformances als Protest, das klingt interessant, muss ja nicht immer mit Sprache auf den Putz gehauen werden. Voll geil finden wir, dass das Feminist Futures nicht ein Salzburg-Solo-Projekt ist, sondern auch die Realität aus anderen Städten zeigt. Schauma uns an, oder?


Schleichwerbung, nein danke!

Wir nehmen für unsere redaktionelle Berichterstattung niemals Geld an. Werbung gibt es beim Fräulein, aber selten. Wenn wir Werbung machen, steht das außerdem ganz klar im Titel und nicht irgendwo versteckt – deswegen ist es uns wichtig, dass ihr wisst: Dieser Artikel ist in schöner Zusammenarbeit mit der SZENE Salzburg entstanden. Cool, dass ihr diesen Themen einen Raum gebt.

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