The Game: Heute Premiere im Das Kino

ACHTUNG, DIESER BEITRAG IST VERALTET! BITTE ÜBERPRÜFE, OB DIE DARIN ENTHALTENEN INFOS NOCH AKTUELL SIND. WIR KÜMMERN UNS SOBALD WIE MÖGLICH UM EINE AKTUALISIERUNG!

Eine Gruppe junger Filmemacher*innen aus Salzburg und Bayern drehte einen aufrüttelnden Dokumentarfilm über die Tragödie an der bosnisch-kroatischen Grenze. Jetzt ist der Film fertig und am 22. März 2022 gibt’s die Premiere im Das Kino.

Heute um 19.30 Uhr spielt’s „The Game“ im Das Kino. Manuela Federl und ihr Team sind vor Ort und ihr könnt mit ihnen besprechen, was ihr sehen werdet.

Normalerweise arbeitet Manuela Federl als Regisseurin fürs Fernsehen. Sie begleitet waghalsige Kletterpartien und setzt Alpine Abenteuer gekonnt in Szene. Doch im Vorjahr hat sie sich an ein Projekt gewagt, das sie herausfordert wie bisher kein anderes. The Game heißt der 90-minütige Dokumentarfilm über die Lage der Geflüchteten an der EU-Außengrenze. Doch dass es überhaupt zu dem Projekt kam, war keineswegs geplant.

Eine Katastrophe, die niemand sehen will

Vor gut einem Jahr gründete Manuela gemeinsam mit ihrem Freund Bernd Karmann einen Verein, um in ihrer Heimat am Chiemsee Sachspenden für die Geflüchteten an der kroatisch-bosnischen Grenze zu sammeln. Weil sich keine große NGO fand, die den Transport übernehmen wollte, entschlossen die beiden, die Güter selbst zur Hilfsorganisation SOS Bihac zu bringen. Über diesen Transport nach Bosnien sollte ein kleiner Film entstehen. „Damit die Leute, die eine Hose oder eine Jacke spenden auch einmal sehen, was damit dann passiert“, erzählt Manuela von den Anfängen des Projektes.

In Bosnien angekommen, waren Manuela und Bernd erschüttert von den Ausmaßen, die das Elend der Menschen vor Ort angenommen hat. Denn anders als medial transportiert, sind es keineswegs einige wenige männliche Flüchtlinge, die an der bosnisch-kroatischen Grenze festsitzen. Hunderte Familien mit Kindern hausen unter erbärmlichsten Bedingungen in Wäldern, auf Müllhalden und in Abbruchhäusern. Ohne ausreichend Nahrung, ohne sauberes Trinkwasser und in bitterer Kälte. Ihr Ziel: Irgendwie die EU-Außengrenze zu passieren, um in der Europäischen Union um Asyl anzusuchen.

https://www.youtube.com/watch?v=dL6v5sdoRaw

Ein Spiel ohne Gewinner*innen

The Game. So nennen die Geflüchteten ihre verzweifelten Versuche, die Grenze zu passieren. Sie zeigen vor laufender Kamera Verletzungen, die ihnen von Grenzpolizisten oder patrouillierenden Milizen zugefügt wurden. All das geschieht im vollen Wissen der Europäischen Union, keine 600 Kilometer von Salzburg entfernt. Schon die Bilder im Teaser zum Dokumentarfilm sind erschütternd. Da stehen wunderschöne Drohnenflüge über Bosnische Landschaften neben Großaufnahmen von Elendsunterkünften und traumatisierten Menschen. Dieses Nebeneinander von Ästhetik und Leid fordert den Betrachter heraus. Und doch ist es genau das, was mitten in Europa seit der sogenannten Schließung der Balkanroute tagtäglich passiert. Denn das Unrecht vor den Toren der EU ist nicht verschwunden. Man müsste es nur sehen wollen.

Foto: O. Indra/Doppelkopf Studio

„Dafür bin ich Journalistin geworden!“

Zu dieser Sichtbarmachung will Manuela mit ihrem Film ein Stück weit beitragen. Fragt man die erfolgreiche Fernsehmacherin nach ihrem Antrieb, muss sie nicht lange nachdenken: „Ich bin Journalistin geworden, weil ich aufklären will, weil ich einen Beitrag leisten will“, sagt Manuela.

Hier könnt ihr The Game bei der Fertigstellung unterstützen!

Dokumentarfilm-Meisterwerk mit Zero-Budget

Mit ihrem Enthusiasmus hat Manuela längst auch andere angesteckt: So ist das Projekt von einer kurzen Videodokumentation zu einem Dokumentarfilm fürs Kino gewachsen. Möglich ist das nur, weil sich ein großes Team an Kreativen gefunden hat, die das Projekt mittragen. Sogar ein Filmkomponist aus Los Angeles hat mittlerweile seine kostenlose Mitarbeit zugesagt. Maßgeblich beteiligt an der Umsetzung ist auch die Salzburger Produktionsfirma Doppelkopf Studio, die das Projekt von Anfang an begleitet.

Manuela Federl bei den Dreharbeiten in Bosnien. Foto: Kristof Huf

Titelbild: O. Indra/Doppelkopf Studio

Ähnliche Beiträge

Im Fräulein Flora Wochenplaner findet ihr jeden Montag die besten Tipps der Woche. Vom Kino bis zum Konzert, von Subkultur bis zum Beislquiz.
Am 10. und 11. Mai findet in Hallein das 10 VOLT-Festival statt. Bereits zum zweiten Mal erwartet euch ein Line-up vom Feinsten. Und das praktisch vor der Haustür.
Salzburg hat Konzerte, wir haben Freikarten. Holt sie euch!

Lass uns Freunde werden!

Möchtest du regelmäßige Tipps von Fräulein Flora erhalten? Dann melde dich hier zum Newsletter an.

Um die Registrierung abzuschließen, senden wir dir eine Email zu.

Dieser Newsletter informiert euch über alle möglichen Themen in Salzburg. Ganz viel geht es dabei um Essen und Trinken, Sport. Abenteuer, Ausflüge, Menschen, Orte und Geschichten in der Mozartstadt. Informationen zu den Inhalten, der Protokollierung eurer Anmeldung, dem Versand über den US-Anbieter MailChimp, der statistischen Auswertung sowie Ihren Abbestellmöglichkeiten, erhaltet ihr in unserer Datenschutzerklärung.