Alle Wege führen… auf den Untersberg. Diesen Eindruck gewinnt man zumindest, wenn man sich das Wegenetz nach oben so ansieht. Da gäbe es zum Beispiel die Tour von Marktschellenberg über die Eishöhle zum Gipfel oder den Startpunkt beim Latschenwirt in Großgmain über den Klingersteig. Wir haben uns für den Salzburger Klassiker entschieden und sind über den Dopplersteig zum Gipfel auf 1.853 Metern gewandert – und dann über den Thomas-Eder-Steig und die Toni Lenz Hütte retour. Aber alles der Reihe nach.
Anreise: So kommt ihr mit den Öffis zum Startpunkt der Tour
Egal, für welche Tour ihr euch entscheidet – mit dem Salzburg Verkehr erreicht ihr viele der Startpunkte, von denen aus es auf den Untersberg geht. Mit dem 840er Bus kommt ihr beispielsweise zum Startpunkt in Marktschellenberg (Parkplatz Eishöhle) und mit den Linien 5, 25 und 28 geht es direkt nach Grödig zur Untersbergbahn, falls ihr die gemütlichere Option bevorzugt. Wir waren frühe Vögel und sind am Wochenende um 06.39 Uhr mit dem 21er-Bus nach Glanegg gefahren und Ortsmitte ausgestiegen. Dort hat auch schon unser Bergführer Rudi von den Naturfreunden auf uns gewartet.
Gut zu wissen: Wer die Jahreskarte oder das Edelweiß-Ticket vom Salzburg Verkehr hat, kann eine zweite Person gratis mit der Untersbergbahn hinauf und wieder hinunter mitnehmen. Die Bahn nimmt den Betrieb voraussichtlich ab Mitte August wieder auf.
Für unsere Untersberg-Überquerung haben wir die Naturfreunde wieder mit ins Boot geholt. Wie gesagt, auf den steinigen Riesen führen so einige Wege und Steige und auch am Gipfel-Plateau gibt es unzählige Abzweigungen, Trampelpfade und Routen. Mit Rudi als Bergführer konnten wir uns nicht verlaufen und die Situation am Berg besser einschätzen. Und überhaupt: Wer so wie wir auf den Geschmack von anspruchsvolleren Bergtouren gekommen ist, sollte sich eine Mitgliedschaft bei den Naturfreunden überlegen. Damit ist man zum Beispiel bei privater Sportausübrung Freizeit- und Haftpflicht-versichert.
Anleitung zum Tagesabenteuer am Untersberg
Anreise mit den Öffis am Wochenende ab Salzburg
06.39 Uhr: Fahrt mit dem 21er-Bus vom Makartplatz bis Glanegg / Ortsmitte
07.00 Uhr: Ankunft in Glanegg. 5 Minuten Fußweg in die Rosittenstraße zum Wander-Parkplatz.
Start der Tour über den Dopplersteig (ca. 3 Stunden)
10.00 Uhr: Einkehr und kurze Stärkung im Zeppezauerhaus
11.00 Uhr: Letzte Höhenmeter zur Bergstation der Untersbergbahn und zum Geiereck-Gipfelkreuz
Weiter geht es entlang Gipfel-Plateaus bis zum Untersberg-Gipfelkreuz
11.30 Uhr: Die Tour führt im Anschluss durch Latschen-Wälder noch ein Stück am Plateau entlang, bis es wieder bergab geht.
Nach etwa einer halben Stunde und einigen Höhenmetern wird es langsam grenzüberschreitend und wir erreichen die deutsche Seite des Untersbergs.
Weiter geht es über den Thomas Eder-Steig. Hier unbedingt gut an den Stahlseilen festhalten. Es warten viele Holzstufen und ein kleines Höhlenabenteuer auf euch.
Am Ende des Steigs geht der Weg weiter und wir passieren die Marktschellenberger Eishöhle etwa 50 Meter unterhalb ihres Eingangs.
Ca. 13.15 Uhr: Der nächste Stopp ist die Toni Lenz Hütte auf 1.450 Metern. Hier gibt’s eine kleine Stärkung in Form von Kaffee und Kuchen.
14.15 Uhr: Weiter geht’s – wir haben noch etwa zwei Stunden Weg vor uns, bis wir in Marktschellenberg ankommen.
16.20 Uhr: Der Wald spuckt uns direkt an der Bundesstraße aus und gleich gegenüber warten wir an der Haltestelle auf den Bus.
16.33 Uhr: Wir nehmen den 840er-Bus und fahren zurück nach Salzburg.
Tipps und Infos für eine Untersberg-Überquerung
x Die reine Gehzeit für diese Tour beträgt sieben Stunden. Just sayin‘.
x Für die Tour solltet ihr bergfit sein, das heißt, ihr solltet schon einige Gipfel in den Beinen haben und auf jeden Fall auch schwindelfrei sein.
x Geht nur mit richtigen Bergschuhen hinauf. Turn- oder Laufschuhe fallen nicht unter diesen Begriff.
x Nehmt genug Wasser mit. Am Weg sind immer wieder Quellen bei denen ihr die Flasche auffüllen könnt.
x Traubenzucker und Energieriegel helfen, neue Energie zu tanken.
x Auch wenn es im Tal gefühlte 30 Grad hat, kann das Wetter am Berg schnell umschlagen. Unbedingt eine dünne Jacke bzw. Regenjacke und im Idealfall auch ein Wechselshirt einpacken.
x Schmeißt auch eine Tube Sonnencreme in den Rucksack – die UV-Strahlung kann auch bei bedecktem Himmel stark sein.