Schon letztes Jahr haben wir geplant, am Gaisberg ein Iglu zu bauen und dann eine Winternacht im Freien zu verbringen. Leider war immer so wenig Schnee, dass es maximal für ein Puppen-Iglu gereicht hätte. Heuer könnten wir endlich die richtigen Bedingungen haben und deshalb werden wir uns hoffentlich diesen Winter auf Winter-Camping-Tour in der Stadt machen. Hier gibt es eine gute Anleitung zum Iglu bauen, die wir verwenden werden.
Illustrationen: Ari Ban
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Ihr braucht dazu:
– Schneesäge (zur Not tut es auch ein Fuchsschwanz)
– Schneeschaufel
– Skistock
– Maßband oder 1,20 Meter lange Schnur
– 6 (!) Stunden Zeit
– flacher Untergrund mit genug Schnee (mindestens 1 Meter, je fester desto besser)
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Schritt 1: Vorbereitung
Ganz wichtig ist die Wahl des richtigen Standplatzes. Bevor ihr mit dem Bauen loslegt, tretet den Schnee mit euren (Schnee-)Schuhen richtig fest, damit die Ziegel später nicht absacken. Um die richtige Größe für euer Iglu zu bestimmen, markiert die Mitte mit einem Skistock und bindet das Maßband oder eine Schnur daran fest. Der Radius sollte etwa 1,20 Meter betragen. Das heißt, euer fertiges Iglu hat einen Durchmesser von 2,40 Meter.
Schritt 2: Schneeziegel schneiden
Nun geht es an das Sägen der Ziegel. Dazu errichten wir einen „Steinbruch“ in der Nähe unseres Standplatzes und arbeiten mit der Säge. Die Größe der Ziegel sollte möglichst gleichmäßig sein und etwa 60x45x15 cm betragen, wobei sich die Schnitttiefe aus der Länge des Sägeblattes ergibt. Achtet darauf, dass eure Ziegel aus richtig festem Schnee bestehen und nicht in den Händen zerbröseln. Es hilft, wenn ihr neben eurem Steinbruch zuerst ein Loch oder eine kleine Rampe in den Schnee grabt. So könnt ihr die geschnittenen Ziegel leichter herausheben.
Schritt 3: Die erste Ziegelreihe aufschlichten
Nun schlichtet ihr die erste Runde Ziegel auf. Nutzt dabei den Skistock mit dem Maßband in der Mitte des Standplatzes, um immer schön im richtigen Radius zu bauen.
Schritt 4: Die Spirale schneiden
Sobald die erste Ziegelreihe fertig ist, wird es tricky und etwas ärgerlich, denn ihr zerstört jetzt bewusst einen Teil eurer bisherigen Arbeit. Damit ihr das Iglu errichten könnt, müsst ihr mit der Säge vom Boden aus eine spiralförmig ansteigende Rampe in eure Grundreihe schneiden. So ergibt sich die Bauform, auf die ihr die weiteren Ziegel nebeneinander stapelt.
Schritt 5: Iglu in die Höhe ziehen
Nun werden die weiteren Ziegel spiralförmig nebeneinander aufgerichtet. Baut aus dem Inneren des Iglus und nutzt eure Schnur am Skistock dazu, den Radius immer konstant zu halten. Denkt daran: Ihr baut keinen Kamin, sondern eine Kuppel. Es macht nichts, wenn kleinere Lücken zwischen den Blöcken entstehen. Diese werden am Ende mit Schnee verspachtelt. Je enger die Bauspirale wird, desto mehr mehr müsst ihr improvisieren. Die letzten Blöcke werden senkrecht durch das Loch gehoben, in die richtige Position gedreht und mit der Säge an die umliegenden Schneeblöcke angepasst. Und dann ist euer/eure Baumeister*in im Iglu eingeschlossen. Vergesst nicht, der Person im Inneren eine Schaufel mitzugeben, bevor ihr sie einschließt. Die braucht ihr für den Eingang.
Schritt 6: Eingang bauen
Wenn das Iglu fertig ist, grabt ihr von unten einen Tunnel als Eingang in das Iglu. Das ist wichtig, damit die aufsteigende warme Luft nicht entweichen kann. Dazu gräbt die eingeschlossene Person von innen, eine andere von außen. Der Eingang sollte nicht in der Hauptwindrichtung liegen und etwa einen Meter tief sein. Jetzt könnt ihr es euch gemütlich machen. Im Iglu hat es immer eine Temperatur von 0°C. Übrigens: Das Wort Iglu bedeutet ursprünglich einfach nur „Haus“.