Wenn ihr ab und zu bei uns am Blog mitlest (was uns sehr freuen würde), dann habt ihr bestimmt schon mal vom Fanzy Bikes gehört. Fanzy Bikes, das ist jene Radwerkstatt, die vor einiger Zeit in der Riedenburg aufgesperrt hat und Salzburgs Vorstadt seitdem mit einer großen Portion urbaner Lebenskultur bereichert hat.
Von Anfang an war das Ziel von Jakob Deutschmann, mit dem Fanzy Bikes einen Ort zu schaffen, der mehr sein sollte, als eine gewöhnliche Fahrradwerkstatt. Doch dann wurde das Fanzy Bikes gewissermaßen Opfer des eigenen Erfolgs: Immer mehr Leute wollten bei Jakob und seinen Kollegen ihre Radln herrichten und aufpimpen lassen. Ergo, immer mehr Arbeit mit Bremsen nachziehen und Gänge einstellen und immer weniger Zeit für Jakobs eigentliche Leidenschaft: das Upcycling alter Räder. Also hat Jakob Ende letzten Jahres genau das gemacht, was man in solchen Situationen am besten macht: eine Pause zum Nachdenken.
Upcycling first!
Jetzt ist Fanzy Bikes zurück und zwar besser als je zuvor. Denn Jakob hat eine Entscheidung getroffen: In Zukunft wird er keine Reparaturen und Services im klassischen Sinne mehr machen, sondern sich ganz auf das Wiederbeleben und Veredeln von alten Rädern konzentrieren. Wo wir schon beim Thema wären: denn die eigentlichen Hauptdarsteller im Fanzy Bikes sind die Räder, die von Jakob mit ganz viel Liebe und Know-How in echte Unikate verwandelt werden. Dementsprechend bekommt jede und jeder ein einzigartiges Exemplar mit Geschichte: Da wäre zum Beispiel jenes Rad, mit dem Jakob versucht hat, von Salzburg nach Barcelona zu fahren und schon in Innsbruck gescheitert ist. Oder jenes, das früher im Wiener Radstadion seine Runden gedreht hat. Wer es noch persönlicher haben will, der hat die Möglichkeit, ein eigenes Fahrrad mitzubringen und dieses von Jakob individuell upcyceln zu lassen. Dabei ist man von der Planung bis zur Fertigstellung in alle Schritte eingebunden. Man darf auf Wunsch sogar selbst mitarbeiten und von Jakob persönlich lernen, wie man alten Radln neues Leben einhaucht.
Willkommen in der Fanzy Fika
Doch es gibt noch mehr, denn Jakob hat sich mit seinem Freund Johan zusammengetan, der das Fanzy Bikes in Zukunft mit einem eigenen kleinen Café und Teehaus bereichern wird: dem Fanzy Fika. Schließlich kommt Johan aus Schweden und dort ist die nachmittägliche Kaffeepause, die Fika, so etwas wie ein nationales Kulturgut … das es ab sofort auch in Salzburg zu erleben gibt. Wer hier auf Schwäne und Herzerl aus Milchschaum hofft, wird allerdings enttäuscht sein. Johan setzt auf sehr guten Filterkaffee und auf hervorragenden Tee, den er in Salzburg noch bekannter machen will und der in entzückenden Kännchen serviert wird.
Mehr als ein Radgeschäft
Wir haben Jakob und Johan kurz vor der großen Neueröffnung getroffen und mit ihnen geplaudert. Dabei ist schnell klar geworden: Die beiden wollen mehr! Unter dem Titel Fanzy Bikes Factory träumen sie von einem Ort, an dem Arbeit, Handwerk, Kunst und Leben Hand in Hand gehen. Was die beiden darunter verstehen, kann man im Fanzy Bikes hautnah miterleben, weshalb sich ein Besuch auch lohnt, wenn man eigentlich gar nicht auf der Suche nach einem neuen Rad ist. Zu entdecken gibt es hier nämlich auch ganz ohne Kauf sehr viel: Da wäre etwa die Werkstatt im Erdgeschoß, wo man ab sofort bei einer Tasse Kaffee oder einer Kanne Tee zuschauen kann, wie alte Räder in Unikate verwandelt werden. Im ersten Stock befindet sich der Showroom, wo die upgecycelten Radeln präsentiert und zum Verkauf angeboten werden.
Und dann gibt es im neuen Fanzy Bikes jede Menge wunderschöner Dinge zu kaufen.
Von guten (und schönen) Ersatzteilen, bis zu sehr sehr sehr coolen Fahrradkapperln, in die wir uns gleich beim ersten Besuch schockverliebt haben. Man kann aber auch einfach nur vorbei kommen, einen Kaffee trinken, gute Musik hören und sich mit den Leuten vor Ort über die gemeinsame Liebe zum Fahrradfahren austauschen. Denn dafür ist das Fanzy Bikes ja schließlich da!