Diese 5 Typen kennt jede WG

WG Typen

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Wer keinen dieser Typen kennt, war nie in einer WG.

Dem Ruf der Freiheit folgend, ist die erste WG für viele der Inbegriff der langersehnten Abnabelung von zuhause. Man hat die Möglichkeit, trotz wenig Kohle in einer eigenen Wohnung zu leben. Nur halt mit anderen Menschen zusammen – zwecks der Kostenteilung warad’s gwesen. Und genau da beginnt es oft, kompliziert zu werden. Wir haben uns in die Tiefen des wahren Studi-Lebens gewagt und für euch eine Typologie studentischer Gestalten zusammengetragen, die jede WG kennt.

Illustrationen: Luisa Fillitz

Der Schnorrer

WG Typen SchnorrerDieser Typus nutzt die Gunst des Mehrpersonen-Haushalts, um sich zielstrebig durch das Semester zu schnorren. Statt sein eigenes Frühstück zu kaufen, nascht er sich still und heimlich durch diverse Kühl- und Vorratsschränke und beobachtet mit ver­schmitztem Blick, wie sich die restlichen Mitbewohner*innen über das stetig schwindende Müsli oder die eben noch volle Milchpackung wundern oder sich sogar gegenseitig Schuldzuweisungen machen. Der Schnorrer ist sich seiner Schuld durchaus bewusst, würde das aber niemals zugeben. Während die anderen Milch einkaufen gehen, füllt er seine Trinkflasche für den Unterricht auf und gräbt in seiner Hosentasche nach einem zerknüllten Mensa-Gutschein für einen Coffee-to-go. Bevor er die Wohnung verlässt, drückt er sich noch schnell einen Airwaves aus der Kaugummipackung, die jemand auf dem Schuhschrank liegen gelassen hat und springt dann ins Auto eines Kommilitonen, der extra einen Umweg gefahren ist, um der Bitte des Schnorrers nachzugehen, ihn auf den letzten Metern zur Uni mitzunehmen, damit er sich das Busticket spart. Der Schnorrer bezeichnet sich selbst gerne als Optimierer – beliebter macht ihn diese Bezeichnung aber auch nicht unbedingt.

Der Akribische

WG Typen AkribischeNoch während der Suche nach einem WG-Zimmer legt der Akribische bereits die Regeln für das spätere Zusammenleben in diversen Foren und Facebookgruppen fest. In seiner Annonce hebt er seine selbst formulierten „10 Regeln fürs Zusammenleben“ hervor und unterstreicht hier besonders das Einhalten des Putzplanes und die Ruhezeiten zu Mittag und am Wochenende, an die man sich unbedingt zu halten hat. Finden sich aus irgendeinem Grund trotzdem Mitbewohner*innen für den Akribischen, überreicht er ihnen zum Einzug bereits eine fix fertig ausgearbeitete Einteilung für den Haushalt sowie eine Liste seiner Unverträglichkeiten für den Lebensmitteleinkauf.

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Neben die Eingangstür hat er schon einen Zettel mit Notfallnummern geklebt und im Bad stehen bereits Zahnputzbecher bereit, auf die er die mit einem Etikettiergerät ausgedruckten Namen aller Mitbewohner*innen befestigt hat. Ein Bröserl am Küchenboden oder ein Haar im Waschbecken sind für den Akribischen ein halber Weltuntergang. Dieser WG-Typ ist zwar nervig, kann aber auch nützlich sein. Zum Beispiel sorgt er dafür, dass jede*r pünktlich die Miete bezahlt und dass allgemein alles wie am Schnürchen läuft. Wenn aber jemand versucht, nur ansatzweise Chaos in das System des Akribischen zu bringen, lässt er es ihn mit rigoroser Schärfe spüren.

Der Putzplan-Verweigerer

WG Typen Putzplan-VerweigererDer Putzplan des Akribischen kann noch so perfekt ausgearbeitet sein – hat man sich einen Putzplan-Verweigerer in der WG eingefangen, war die Einteilung leider für nix. Das Stück Papier, das auffällig gestaltet und groß am Kühlschrank klebt, juckt diesen Typus genauso wenig, wie die bunten Sternchen und Plus-Zeichen, mit denen sich seine Mitbewohner*innen gegenseitig für erledigte Haushaltsarbeiten motivieren. Besonders der Punkt „Bad und WC“ erzeugt bei ihm Abneigungsgefühle höchsten Levels. Bevor er Dreck aus den Fugen kratzen oder gar den WC-Sitz säubern soll, fallen ihm tausend Gründe ein, warum er es bis jetzt leider noch nicht geschafft hat. Wird er von seinen Mitbewohner*innen in die Ecke gedrängt und mit strengem Blick auf das leere „Erledigt“-Kästchen am Putzplan hingewiesen, setzt er auf gängige Ausreden. Er habe sich beispielsweise in der Kalenderwoche verschaut oder erledigt alles beim nächsten Mal, versprochen. Das Prozedere wiederholt sich leider auch beim nächsten Mal und ehe er sich versieht, hat es der Putzplan-Verweigerer wieder durch das Semester geschafft, ohne zu wissen, wo sich der Staubsauger überhaupt befindet. Der Schnorrer und der Putzplan-Verweigerer in einer Person sind übrigens der Albtraum jeder WG. Aber sie existieren durchaus.

Der Unnahbare

WG Typen UnnahbareSeine Mitbewohner*innen leben zwar bereits seit ein paar Monaten mit dem Unnahbaren zusammen, wissen aber erstaunlich wenig über ihn. Das kann einerseits daran liegen, dass er nie da ist und man sich nicht sicher ist, ob er gerade ein Auslandssemester in Barcelona verbringt, sein Studium abgebrochen hat oder krank zuhause liegt und sich von der Mama Hühnersuppe verabreichen lässt. Oder es liegt daran, dass sich der Unnahbare in seinem Zimmer verschanzt, unmittelbar nachdem er die Wohnung betreten hat. Der Akribische möchte das Zimmer des Unnahbaren am liebsten als Abstellraum für die Putzgeräte nutzen oder untervermieten, um mehr Geld in die Kassa zu spülen. Das lässt den Unnahbaren aber völlig kalt. Genauso wie die Thesen seiner Mitbewohner*innen, ob er menschenverachtend oder einfach nur introvertiert ist. Während die anderen über ihn reden, hat sich der Unnahbare längst in seine Baumwoll-Bettwäsche eingekuschelt, liest ein Buch über die Faszination des Darknets oder süchtelt Netflix. Wenn er seinen Mitbewohner*innen zufällig am Campus über den Weg läuft, grüßt er sie verhalten. Meistens versucht er aber, solche Begegnungen zu vermeiden. Spät abends, wenn die anderen schon zu schlafen scheinen, traut sich der Unnahbare aus seinem Kämmerlein, um sich schnell Nudeln mit Fertigpesto aufzuwärmen, bevor er den Teller aus der Mikrowelle fischt und sich das Abendessen in seinem gemütlichen Bettchen gönnt.

Die Partykanone

WG Typen PartykanoneDie Partykanone bringt zum Einzug mehrere Sixpacks Bier, Bacardi und Mischgetränke mit. Das gemeinsame Kennenlernen und erste Gespräche gehen nach ein paar Hüsn leichter von den Lippen, findet dieser Typus. Und während sich die restliche WG auf einen ruhigen Abend eingestellt hat, klatscht die Partykanone den Veranstaltungskalender des kommenden Semesters auf den Tisch und hat bereits freie Termine eingekreist, an denen er oder sie Partys organisieren möchte – selbstverständlich in der eigenen WG. Im Bad müssen sich die Mitbewohner*innen ihren Platz in der Zwischenzeit selbst schaffen – das Waschbecken ist nämlich binnen kürzester Zeit mit billigen Parfums des Party Kings oder tonnenweise Schminkzeug der Party Queen vollgeramscht. Vormittags ist dieser WG-Typ selten anzutreffen, erst gegen Mittag startet schrittweise die Rückeroberung der Welt und je länger der Tag dauert, desto mehr Motivation baut sich in ihm oder ihr auf. Ob die Mitbewohner*innen wollen oder nicht – sie sind jetzt offiziell Teil der legendärsten Studentenbude der Stadt und durchlaufen in den nächsten Wochen automatisch eine Ausbildung zu professionellen Beerpong-Spieler*innen. Dass die eigene Wohnung als Lernort definitiv ungeeignet ist, ist ihnen noch am ersten Abend des Einzugs bewusst. Weniger klar ist dagegen die Tatsache, wer bei den ständigen Menschenaufläufen in der Wohnung eigentlich hier wohnt und Miete zahlt und wer nicht.


Titelbild: Photo by Delaney Dawson on Unsplash

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