Den Schafberg kennt man in Salzburg in erster Linie wegen der traditionsreichen Schafbergbahn, die schon seit Kaisers Zeiten auf den Gipfel tuckert. Was viele nicht wissen: Der Berg eignet sich durchaus auch für eine mittel-anstrengende Bergtour. Vor allem wegen dem spektakulären Blick über die Seen des Salzkammerguts und wegen der schwindelerregenden Spinnerin. Als Bonus gibt es unter dem Gipfel sogar eine gut versteckte Höhle zu entdecken.
Die Spinnerin ist offiziell zwar nur ein Nebengipfel des Schafberges, inoffiziell ist sie aber der Star dieser Wanderung. Bekannt ist sie nicht nur wegen ihrer sehr coolen ausgesetzten Lage, sondern auch wegen der kleinen Marienstatue, die am äußersten Punkt thront. Wer die Spinnerin oder auch den „normalen“ Schafberggipfel zu Fuß bewandern will, sollte sich je nach Tempo auf einen drei- bis vierstündigen Aufstieg und ca. 1.200 Höhenmeter einstellen. Also gut schaffbar für alle trainierten Wanderer, aber auch keine „Jausenpartie“ à la Nockstein.
Sieben Seen und ein Gipfel
Der bekannteste und einfachste Anstieg auf den Schafberg führt direkt vom Parkplatz der Schafbergbahn über die Schafbergalpe Richtung Gipfel. Erst geht es durch den Wald, dann über einen steinigen Pfad und schließlich auf dem letzten Anstieg über Steinstufen Richtung Gipfel. Der Weg selbst ist keine Offenbarung, sehr wohl aber die Aussicht, die sich auftut, sobald ihr den Wald verlassen habt. Egal in welche Richtung man schaut, umgeben euch ab hier die türkisen Seen des Salzkammergutes. Wer mitzählen will: Insgesamt sieben Stück solltet ihr auf eurem Weg zum Gipfel erblicken.
Spätestens ab der Schafbergalpe begegnet ihr dann auch an mehreren Stellen der Schafbergbahn, die während der Sommermonate gemächlich auf den Gipfel tuckert. Der Bahn ist es auch zu verdanken, dass es kurz vor dem Gipfel vor Gästen aus aller Welt nur so wimmelt, was man als gelernte/r Salzburger*in vom Untersberg kennt. Lasst euch davon nicht aus dem Konzept bringen und macht euch lieber auf den Weg Richtung Spinnerin. Die schroffen Felskanten zwischen den beiden Gipfeln des Schafberges sind wirklich spektakulär und werden von den meisten Touristen gar nicht richtig wahrgenommen. Pech für sie. Ihr habt dort jedenfalls weitestgehend eure Ruhe. Wer wirklich ungestört sein will, der geht einfach ganz früh oder ganz spät auf den Berg.
Gut versteckt: Die Adlerhöhle
Wenn ihr euch an den steilen Wänden sattgesehen habt, könnt ihr noch den Besuch der gut versteckten Adlerhöhle in Betracht ziehen, die etwa 100 Meter von der steilen Felskante entfernt in einem Latschenfeld liegt. Hier findet ihr die ungefähre Lage des Eingangs. Der Zugang ist allerdings so klein und eng, dass er für Außenstehende kaum zu finden ist. Dass ihr ihn gefunden habt, erkennt ihr an den Holzbrettern, die im engen Eingang liegen und beim Hineinkraxeln die Knie schonen sollen. Auch wenn der Zugang zur Höhle angsteinflößend eng aussieht, wird es schon nach wenigen Metern wieder breit und ihr steht in einem sehr coolen Dom aus Stein. Also kein Grund für Platzangst und verlaufen kann man sich in der Höhle auch nicht.
Nach dem kleinen Höhlenabenteuer habt ihr die Wahl: Entweder ihr macht euch nach einem Besuch des Gipfels bei der Himmelspforte und der Gipfeljause (am Besten in der Schutzhütte Himmelspforte) auf den Fußweg ins Tal, oder ihr fahrt mit der Bahn runter. Wenn ihr geübte Bergsteiger seid (und nur dann!!!) könnt ihr übrigens statt des normalen Weges auch den Himmelspfortensteig oder den Purtschellersteig nehmen. Beide Steige sind allerdings im Aufstieg viel angenehmer zu gehen als im Abstieg.