Wie schön war die Zeit, als wir noch die Samstage herbeigesehnt haben, weil an diesen jede Woche eine neue Folge unserer Lieblingsserie ausgestrahlt wurde. Spätestens seit Netflix und Co. sind diese Zeiten vorbei und wir streamen eine Staffel nach der anderen am Stück, bis wir rechteckige Pupillen bekommen (schwarze Pädagogik rules). Trotzdem lieben wir es, neue Serien für uns zu entdecken und haben ein paar Empfehlungen für euch, damit die nächsten Wochen schneller vergehen.
Haus des Geldes, Staffel 4
Wir erinnern uns zurück: Angefangen hat alles mit einem detailliert geplanten Überfall auf die spanische Banknotendruckerei. Drei Staffeln Haus des Geldes später sind die Hauptfiguren wieder in einen Banküberfall verwickelt. Während die zweite Staffel ein eher halboffenes Ende gezeigt hat, lieferte die letzte Folge der dritten Staffen schon einen deutlich größeren Cliffhanger. Die vierte Staffel ist ab 3. April auf Netflix zu sehen und wird wohl damit beginnen, dass die Bande einen Weg finden muss, um ihr in Kügelchen eingeschmolzenes Gold nach draußen zu bringen. Wir stimmen uns in der Zwischenzeit mit ein bisschen „Bella Ciao“ hören auf die neuen Folgen ein.
The End of the F***ing World, Staffel 2
Zugegeben: The End of the F***ing World hatte uns sofort. Gleich nach den ersten Minuten waren wir der Coming-Of-Age-Serie verfallen. Es geht um die Teenies James und Alyssa, die sich auf verstörende Art und Weise näher kommen und schließlich gemeinsam reißaus nehmen. Dabei stehlen sie Autos, fliehen vor der Polizei und nebenbei möchte James seinen Plan verwirklichen, jemanden – in dem Fall Alyssa – umzubringen. Die Episoden sind kurz gehalten und die zweite Staffel ist Ende letzten Jahres auf Netflix erschienen. Absolute Empfehlung!
Crazy Ex-Girlfriend, Staffel 4
Obwohl Crazy Ex-Girlfreind mit vier Emmys ausgezeichnet und jeder Menge Lobgesang gefeiert wurde, hat die Serie kaum jemand gesehen. Zusammengefasst geht es um Rebecca, die vor zehn Jahren von Josh sitzengelassen wurde, inzwischen eine erfolgreiche Anwältin ist und ihn zufällig wieder trifft. Er erzählt ihr, dass er von New York nach Kalifornien zieht und sie zieht ihm – inspiriert von einer Butterwerbung – hinterher. Klingt auf den ersten Blick plump, aber die Serie enthält nicht nur jede Menge Musical-Songs <3, sondern thematisiert auch psychische Krankheit oder Feminismus. Zu sehen sind die insgesamt vier Staffeln auf Netflix und es wird mit jeder Season düsterer.
I am not ok with this
Diese Serie ist erst seit Februar auf Netflix und basiert auf einem Graphic Novel. Der Produzent von Stranger Things und der Regisseur von The End of the F***ing World sind hier ebenfalls mit im Boot und erzählen die Geschichte von Sydney Novak, die nach dem Tod ihres Vaters feststellt, dass sie telekinetische Kräfte besitzt. Die werden immer dann aktiviert, wenn ihre negativen Emotionen Überhand nehmen. Und das passiert ziemlich oft. Allein der Soundtrack sollte Grund genug sein, sofort zu bingen!
Unbelievable
Unbelievable thematisiert viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten mag. In der Miniserie geht es um eine verhaltensauffällige Jugendliche, die behauptet, vergewaltigt worden zu sein. In den folgenden Befragungen wird sie von männlichen Beamten unnötig oft aufgefordert, die Schilderung der Tat zu wiederholen. Die Polizei glaubt ihr nicht und bringt sie zu einer Falschaussage. Es folgen Attacken in der Presse und im Internet. So geht es in dieser spannend gemachten Serie nicht nur um die Suche nach einem Kriminellen, sondern auch um unkooperative Behörden, die Wut über die Apathie im überwiegend von Männern besetzten Justizsystem oder dass reale Vergewaltigungsfälle oft komplexer sind, als im Fernsehen dargestellt.
Modern Love
Genauso wie bei Black Mirror hat auch Modern Love in jeder Episode eine unterschiedliche Besetzung und es gibt unterschiedliche Handlungen pro Folge. Das Hauptthema ist aber bei allen dasselbe: Es geht um alle Facetten der Liebe – um Beziehungen, Dating, Schwangerschaften und ganz viele Dilemmas. Inpiriert wurde die 8-teilige Serie von acht wahren Geschichten und zu sehen ist sie auf Amazon Prime.
Safe
Wer Desperate Housewives geliebt hat, wird die acht Folgen von Safe in kürzester Zeit durchbingen. Es geht um jede Menge Geheimnisse in einer Nachbarschaft und um ein mysteriöses Verbrechen, das in der Vergangenheit stattgefunden hat. Und in das einige der Nachbarn verwickelt waren, wie sich nach und nach herausstellt. Dann verschwindet auch noch die Tochter des Hauptdarstellers. So ein Zufall aber auch!
How to Get Away with Murder
Einmal alle Staffeln von How to Get Away with Murder durchgesüchtelt, können wir uns als angehende Kriminalexpert*innen bezeichnen. Egal, ob das Vertuschen eines Mordes, die Verteidigung vor Gericht oder das Verschwindenlassen einer Leiche: Die Serie hat uns alle Eventualitäten gelehrt, die wir jetzt perfekt in die Praxis umsetzen könnten. Es geht hier um eine Professorin, die auch Strafverteidigerin ist und den Kurs „Einführung in das Strafrecht“ an einer Uni lehrt – oder wie sie es nennt: „How to get away with murder“. Dann sind sie und einige ihrer Student*innen selbst in einen Mordfall verwickelt und vertuschen, was das Zeug hält.
Designated Survivor
Und zum Schluss noch ein bisschen Politthriller zum Drüberstreuen. Thomas Kirkman ist der „Designated Survivor“, der als einziger ein Attentat auf die gesamte amerikanische Führungsriege – einschließlich des Präsidenten – überlebt. Das aber eben nur, weil er sich als Notfallüberlebender an einem sicheren Ort befindet. Der ehemalige Wohnbauminister wird als letztes noch lebendes Kabinettsmitglied zum Präsidenten vereidigt und muss sich unverhofft mit jeder Menge Wahnsinn, Politaufgaben und der Aufklärung des Attentats beschäftigen. Die Serie gibt jede Menge Einblick in den Alltag im Weißen Haus und lässt vermuten, mit welchen Sicherheitsstandards, unterirdischen Gängen und Überwachungssystemen das echte Weiße Haus ausgestattet ist.
https://youtu.be/N_f1v0Nx5Sw
Sex Education, Staffel 2
Auch diese Coming of Age Serie haben wir gerne geguckt. Es geht im Wesentlichen um untervögelte und verunsicherte Jugendliche, die eigentlich nur eines wollen: geliebt werden und endlich richtig pudern. Wobei ihnen der Protagonist als Sohn einer Sexualtherapeutin behilflich sein soll. Der hat allerdings selbst jede Menge eigene Probleme in Sachen Liebe. Staffel 2 ist erst kürzlich erschienen.
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