Back in the days hatte Ina den wunderschönsten Krimskram-Shop in der E-Vorstadt. Den hat sie irgendwann zugesperrt und in ihrem Hauptjob im Interieur-Design weitergearbeitet. Zwei Kinder später hatte sie wieder Lust auf etwas Physisches. Und war um ganz viele Erfahrungen reicher.
"Ich wollte aus dem Home Office raus und wieder unter Leuten sein."
Mitten in der Pandemie, sagt Ina, hatte sie einen Säugling am Arm und fühlte sich eingesperrt. Eigentlich dachte sie, „wenn ich Mutter werde, dann mache ich alles anders.“ Gleichberechtigte Erziehung, eine faire Aufgabenteilung. Und dann kam Covid und somit alles anders. Zum Glück, müssen wir heute fast sagen. Denn sonst wären Inas Gedanken vielleicht gar nicht so laut geworden.
„Ich habe gemerkt, dass ich aus dem Home Office raus will, dass ich wo arbeiten möchte, wo ich mich auf meine Sachen konzentrieren kann“, erzählt sie. Einige CoWorking-Spaces hat sie sich angeschaut, keiner entsprach ihrem Geschmack. Also holte sie ihre zwei Jahre alte Idee aus der Schublade und eröffnete La Vie. Dass der CoWorking-Space spezielle für Frauen ist, hat einen Grund. In Inas „Karenz“ wurde ihr klar: Sie wolle was für Frauen machen. Zum einen, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, um sie zusammen zu bringen. Und ihrem Naturel entsprechend musste das an einem Ort geschehen, an dem man sich wohl fühlt.
Ein Ort, sie zu … inspirieren
Was Ina mag: Leute zusammenbringen, damit diese tolle Sache gemeinsam machen. Was Ina nicht so gern mag: Ausschließlich über sich selbst reden. Deswegen hat sie sich den Le Club überlegt. Auf der CoWorking-Fläche können Frauen zeigen, wer sie sind, was sie machen, gemeinsam oder allein. Der Club soll ein Ort sein, an dem die Kreativität nur so sprudelt, egal ob beim monatlichen Brainstorming außerhalb der eigenen Firma, beim Brunch mit Input oder bei Vorträgen, Workshops, Fotoshootings oder Popup-Events.
Ein fixer Arbeitsplatz im La Vie kostet 390 Euro monatlich - Zugang: 24/7
Arbeiten als Lebenszeit
Dass der CoWorking-Space mit ganz viel Liebe, Farbe und Leidenschaft designed wurde, spielt für Ina eine wichtige Rolle. Wenn man nur eine begrenzte Zeit für die Erwerbsarbeit hat, dann soll diese zählen, sagt Ina. Die Atmosphäre trägt dazu, sich wohl zu fühlen. Und die Stunden, die für Arbeit reserviert sind, zu genießen. Und wirklich: Im La Vie will man sich sofort hinsetzen und loslegen.
Das Schönste am CoWorking-Space?
Wir wissen jetzt: Das Büro ist im Andräviertel, superschön hergerichtet und mit Wohlfühl-Ambiente. Aber was fasziniert Ina am Konzept „CoWorking“? Sie hätte ja genauso ein Café aufmachen können oder einen Tapetenladen. „Die unterschiedlichen Menschen, die hier arbeiten. Natürlich sind Mütter dabei, aber nicht nur. Es gibt ganz junge Frauen, die hier an der Umsetzung ihrer Ideen tüfteln und eine unglaubliche Energie reinbringen. Auf der anderen Seite habe ich auch Mieterinnen, die erwachsene Kinder haben und mit knapp 60 nicht sagen: Zahlt sich nicht mehr aus, sondern Jetzt erst recht.“