In einer Zeit, die hektisch ist, darf bei einem nicht gehudelt werden: Guter Kaffee dauert nämlich seine Zeit. Dass sich das Warten auszahlt, haben wir vor kurzem erfahren. Wir waren beim „Naturkaffee“ in Eugendorf und haben Kaffee geröstet, gemahlen und gekostet.
„Kaffee ist das aromatischste Lebensmittel, das es gibt“, erzählt der 30-jährige Christoph Hellermann. Das ist es auch, was ihn am Kaffee so fasziniert. Nachdem er gelernt hat, wie man Bier braut, hat es ihn in eine Rösterei verschlagen. Dort hat er seine wahre Berufung kennengelernt.
Sein Geschäft heißt „Naturkaffee“, befindet sich in Eugendorf und der Name ist Programm. Hier wird Kaffee geröstet, verkauft und das Wissen darüber weitergegeben. Als einer der wenigen Chef-Diplom-Kaffeesommeliers Salzburg hat uns Christoph einige Tipps gegeben, wie auch unser Kaffee gut wird. Übrigens: Wer nicht von uns, sondern vom Meister lernen möchte, der sollte diesen bei einem seiner Kaffeeseminare besuchen.
Schleichwerbung, nein danke!
Komisch, dass man es immer wieder dazu sagen muss, aber nein: Wir haben für diesen Artikel kein Geld erhalten und es handelt sich nicht um versteckte Werbung. Die ist bei uns immer und ausnahmslos gekennzeichnet. Wir finden vielmehr, es ist unsere Aufgabe, junge Salzburger zu unterstützen, die sich mit Leidenschaft ihre Träume erfüllen. Dafür Geld zu nehmen, fänden wir seltsam!
#1 Kaffee ist dann bitter, wenn er zu heiß und zu lange geröstet und im Anschluss zu heiß aufgebrüht wird
Von guten und gut zubereitetem Kaffee muss niemand Magenschmerzen bekommen. Die Bitterstoffe im Kaffee lösen sich dann, wenn der Kaffee zu lange mit heißem Wasser in Kontakt steht. Das kann man mit Kaffeetechniken à la Slow Brühing (z.B. Cold Brew) verhindern. Und sehr bekömmlichen Kaffee trinken.
#2 Der Cold Brew Coffee Trend hat absolut seine Berechtigung
Kalter Kaffee macht schön, hat die Oma immer gesagt. Davon waren wir bis jetzt noch nicht so recht überzeugt. Christoph hat uns einen Cold Brew Coffee kosten lassen – verfeinert mit Kahlua. Und wir müssen sagen: Wirklich gut!
So macht man Cold Brew Coffee
- Guten Kaffee kaufen (nicht das vorgemahlene Pulver aus dem Supermarkt)
- Benötigte Kaffeemenge abwiegen und mit einer Handmühle mahlen.
- Dann Kaffee in so eine Flasche mit Filter einfüllen (gibt es auch bei Naturkaffee im Geschäft zu kaufen) und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Am Morgen ist der Kaffee fertig. Er bleibt im Kühlschrank längere Zeit frisch und köstlich.
#3 Kaffee ist nicht gleich Kaffee
Es macht einen Unterschied, ob man Arabica oder Robusta-Kaffeebohnen verwendet. Arabica gilt nämlich als die edelste Bohne und fast alle Spitzenkaffees bestehen aus reinem Arabica. Auch Christoph röstet ausschließlich Arabica-Bohnen. Aus wirtschaftlichen Gründen mischen übrigens große Röstereien oft ein wenig Robusta-Kaffee in Arabica-Röstungen: Kosten weniger, schmecken dafür aber auch hantiger.
#4 Auch heutzutage hat eine manuelle Kaffeemühle eine Funktion
Wir kennen alte Kaffeemühlen von unseren Touren durch die Wabe. Dass damit noch Kaffee gemahlen wird, haben wir bis dato stark bezweifelt. Christoph aber mahlt seinen Kaffee oft mit der Mühle. Das hat viele Vorteile: Durch die manuell einstellbaren Mahlgrade kriegt jeder den Kaffee, wie er ihn will: grob oder fein.
#5 Es gibt nicht nur die EINE Kaffeemaschine
In Christophs Seminarraum hängt ein Poster, auf dem eine ganze Menge an Kaffeemaschinen zu sehen sind. Von der bekannten Filtermaschine bis hin zu den fancy Sachen mit Slowbrew-Verfahren, wo ein Kaffeetscherl schon mal bis zu sechs Stunden dauert. Wer selbst ausprobieren möchte, wie der Kaffee aus welche Maschinen schmeckt, sollte das Kaffeeseminar bei Naturkaffee besuchen. Da gibt’s auch immer einen selbstgemachten Kuchen von Christophs Frau dazu.
#6 Katzenkacke-Kaffee ist besser als Elefantenkacke-Kaffee
Alle kennen die Geschichte: Da gibt es im Urwald Katzen, die Kaffeebohnen fressen, dann ausscheiden. Ist das Geschäft erledigt, sammeln sich Menschen um die Kacke und picken den fermentierten Kaffee raus. Verkauft wird das Ganze zu sündigen Preisen, die von der Top-Qualität das Kaffees gerechtfertigt werden. Die Elefanten-Variante ist wirtschaftlicher, weil die Vierbeiner mit Rüssel größere Mägen haben. Allerdings würden die auch nie auf die Idee kommen, Kaffee zu fressen. Deswegen sagen wir: Nein zur Kaffeemästung, nein zu Elefantenkacke-Kaffee!
#7 Kaffeebohnen sind eigentlich Kerne
Die Kaffeebohne heißt eigentlich Kaffeekirsche und ist eine Steinfrucht. Punkt.
So geht’s zum Naturkaffee:
Rösterei Naturkaffee
Wiener Straße 12
5301 Eugendorf
www.naturkaffee.at