#fail: Diese Menschen haben so richtig upgefuckt

Fuckup Night (2 von 7)_TITEL

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Es redet gefühlt die ganze Welt davon, wie toll es ist, smart zu scheitern. Heißen tut das dann „Fehlerkultur“. Vor allem in der Startup-Bubble wird derjenige gefeiert, der sich nach einem Millionenverlust am Schnellsten aufrichtet, das Krönchen richtet und das nächste Projekt startet. So gehypt dieser Lifestyle aber auch ist: Witzig ist es nie, wenn man Fehler macht, Mitarbeiter*innen, Investor*innen – und am Schlimmsten – sich selbst enttäuscht.

Umso mehr Mut braucht es, sich vor Publikum zu stellen und seine bittere Geschichte vorzutragen. Und genau das haben diese drei Personen bei der ersten FuckUp Night in Salzburg gemacht.

Peter: Hat sein Carsharing-Startup blizzcar gegen die Wand gefahren

Das ist Peter passiert: In seinem Leben war Peter genau 13 Monate angestellt. Selber nennt er sich Serial Entrepreneur. Als solcher nimmt man Thesen an und geht davon aus, dass die eigene Annahme irgendwie stimmt. So auch bei seinem Startup namens blizzcar. Menschen, so hat sich Peter gedacht, nutzen nachhaltige Carsharing-Angebote dann lieber, wenn die Autos direkt vor die Haustür gestellt und von dort auch wieder abgeholt werden. Um die 140 Crowdinvestoren hat er gefunden und mit deren Hilfe Geld aufgestellt. Ihre Belohnung? Sie können den Service zu absoluten Spitzen-Konditionen nutzen.

Der Denkfehler: Idee vs. Realität
Peter wollte ein nachhaltiges, serviceorientiertes Carsharing-Startup aufbauen, das Autos direkt vor die Haustür der Mieter bringt und dort wieder abholt. Angenommen hat er dabei folgendes:

1.     Autos können bald autonom fahren, es wird für sein Service bald keine studentischen Hilfskräfte für die Zustellung und Abholung der Autos notwendig sein. Ergo: Geldersparnis und Gewinnmaximierung.

2.     Die Crowdinvestoren werden das Service, in das sie investiert haben, selber brav nützen und zu einer guten Auslastung des Dienstes führen.

Denkste! Die Geschichte lehrt, dass beide Annahmen und noch ein paar mehr falsch waren. An einem Freitag, den 13., hat Peter sein Unternehmen in die Insolvenz geschickt.

Fuckup Night (5 von 7)

Claudia: Hat jeden erdenklichen Fehler gemacht und wurde dann Opfer einer feindlichen Übernahme durch ihre eigenen Investoren


Das ist Claudia passiert:

Claudia ist mit 16 Jahren von einem Bananenboot (die aus dem Urlaub, ihr wisst schon) gefallen und nach kurzer Bewusstlosigkeit wieder aufgetaucht. Geblieben ist die Angst vor dem Wasser. Jahre später, in einem Anflug von Mut, hat sie einen Tauchkurs gemacht und ihre Liebe zu Riffs und Co. entdeckt. Um ihrer eigenen Orientierungslosigkeit unter Wasser Herr zu werden, wollte sie Riffe vermessen, in 3D animieren und diese als Vorbereitung für den Tauchgang verwenden. Über sieben Jahre hat sich das Unterfangen gezogen.

Mit dabei waren einmal eine Finanzkrise (Investor ging pleite und konnte nicht mehr zahlen), einmal ein Arabischer Frühling (Tourist*innen blieben von Ägypten fern), viele unkorrekte Vermessungsdaten und komplett falsche Partner*innen. Als das Unternehmen in den Konkurs geschickt wurde, haben die alte Investoren die Idee sehr billig aus der Konkursmasse gekauft. Die App gibt es immer noch, den Namen hat sie gewechselt. Claudia hat die Ups und Downs mittlerweile gut verkraftet und folgende Dinge eingesehen:

§  Es ist besser, smart als naiv zu sein
§  Die No-Asshole-Rule: Arbeite nicht mit Arschlöchern zusammen.
§  Das Bauchgefühl ist immer richtig!

Fuckup Night (3 von 7)

Christoph: Hat seine Firma trotz guter Auftragslage in die Insolvenz geschickt


Das ist Christoph passiert:

Mit einem Startkapital von eineinhalb Monatsgehältern hat Christoph vor 22 Jahren seine eigene Firma in der Werbebranche gegründet. Es war Glück, sagt Christoph, dass ein großer Kunde brav bei ihm eingekauft hat. Bis 1998 ging alles gut, damals war in der Grafik, Druck und Werbung vieles möglich. Mit einer gewissen Firmengröße kam Neid und Stress. Und dann auch noch 9/11 in den USA. Einer seiner größten Kunden war eine internationale Hotelkette, die neben Reisestopps in die USA auch einen Auftragsstopp über alle Zuliefer verhängt hat. Mitarbeiter*innen haben ihn danach ausgenommen, der Steuerberater DM-Beträge mit Eurobeträgen „verwechselt“. Long Story Short: Den Bau einer neuen Produktionshalle hat das Unternehmen nicht überlebt.

Fuckup Night (6 von 7)

Das hat Christoph gelernt: „Wenn ein Rosenkäfer Stress bekommt, verlernt er das, was er am besten kann: fliegen.“ So ist das auch bei Menschen: Wer zu wenig auf sich achtet, wer sich treiben lässt, wird zum Getriebenen. Durch zu viel Stress verlieren auch Menschen einen Großteil ihrer Fähigkeiten.

Die Fuckup Night Salzburg wurde zum ersten Mal von Aleksandra Nagele organisiert. Wir hoffen auf ganze viele weitere Ausgaben. Wer etwas über Scheitern zu erzählen hat oder einfach nur mitmachen will, soll sich bitte melden. 

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