Die Geisterbahn am Rupertikirtag

Die Geisterbahn am Salzburger Rupertikirtag kennt jeder. Hinter die Kulissen blicken durften aber noch nicht viele. Der damalige Besitzer Wolfgang Ratkowski hat uns auf einen vertraulichen Rundgang eingeladen. Und erzählt, was sich in über 60 Jahren Geisterbahn so alles ereignet hat.

Als wir Wolfgang am Anfang unserer Fräulein Flora-Zeit treffen, ist seit langer, langer Zeit Betreiber der Geisterbahn. Seit dem ersten „neuen“ Rupertikirtag in der Stadt Salzburg im Jahr 1977 ist er dabei. Sein Vater hat die Geisterbahn gekauft, als Wolfgang noch zur Schule ging. Das ist gut 60 Jahre her. Mit viel Geschick, Geduld und Liebe haben Vater und Sohn am Fahrgeschäft gewerkelt und es weiterentwickelt. Zu Beginn war die Geisterbahn komplett aus Holz, nach und nach musste die umständliche Holzfassade dem praktischeren Metall weichen. Die Wägen sind umfunktionierte Autodrom-Autos. Die Motoren genauso alt, wie die Bahn selbst.

Geisterbahn

Damals sagte Wolfang: „Mein Sohn wird die Geisterbahn übernehmen. Wir sind Schausteller und er ist ein Schaustellerkind. Er will nichts anderes machen.“ Mittlerweile ist das passiert.

Wie in der Geisterbahn Beziehungen zerbrechen

Wer die Geisterbahn kennt, der weiß: Früher führten bei der Hälfte der Fahrt die Schienen der Bahn kurz aus dem Dunklen hinaus ins Freie, wo man den Wartenden winken konnte. Wer zum ersten Mal in der Geisterbahn unterwegs war, konnte das aber natürlich nicht wissen.

Da gab es Gäste, die die Gruselfahrt für ein kurzes außereheliches Abenteuer nutzen wollten. Sehr unangenehm muss die Situation gewesen sein, unterm Herummachen im Tageslicht vor den Ehepartner*innen zu landen. Ob dieser Zwischenfall der Grund ist, warum die Bahn später umgebaut wurde und nun nicht mehr ins Freie führt, hat uns Wolfgang nicht verraten.

Die Geisterbahn ist ein Familienbetrieb. Von Ostern bis Oktober war Wolfgang gemeinsam mit seiner Frau, seinem Sohn und dessen Freundin on the road. Jeder hat seine Aufgaben: Wolfgang repariert, baut, bastelt, seine Frau unterstützt, Sohn Markus erschreckt die Besucher als lebendiger Teufel und seine damalige Freundin, das „Rotschopferl“, malt viele der Kunstwerke, die uns während der Fahrt so richtig schön ängsteln. Manchmal auch so sehr, dass sich Besucher anmachen. Alles schon vorgekommen.

Und das Geschäft? Hat es sich verändert?

Klar, meint Wolfgang. Es geht ein bisschen schlechter. Aber das ist überall so. Trotzdem hat die Geisterbahn nichts an ihrem Charme eingebüßt. Egal ob für Jung oder Alt, sie gehört schon zur Tradition. Wolfgang wird deshalb auch nächstes Jahr wieder in Salzburg anzutreffen sein. Im Oktober aber fährt er erstmal auf Urlaub nach Teneriffa. Dort besitzt seine Familie ein Haus, wo er nach der ganzen Gruselaction wieder durchatmen kann. Und für eine kurze Zeit ankommt.

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