Die Männer (und eine Frau) hinter den Straßennamen Salzburgs

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Rudolfskai, Christian-Doppler-Straße, sogar die Paris-Lodron-Straße – kennt man. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit weiß man sogar, wo sie sind. Warum sie aber so heißen und nach wem sie eigentlich benannt sind, das ist dann schon schwieriger. Wir haben uns auf Spurensuche begeben und die lustigsten Details zu den Namensgebern für Salzburgs Straßen herausgefunden.

Gesucht: Die Menschen hinter Salzburgs Straßennamen

Manche von Salzburgs Straßen kennt man vielleicht besser als andere, schließlich verbringt man nicht überall die Nächte seiner Jugendjahre, vollrauschig und mit stolz gefälschtem Ausweis. Aber auch abseits von Rudolfskai und Gstättengasse hat man normalerweise keine Probleme, Salzburgs Straßen treffsicher zu orten – schließlich hält sich die Mozartstadt größentechnisch in Grenzen. Exzellente Ortskenntnis ist daher zumindest im Stadtzentrum nur eine Frage der Zeit.

Nach wem Salzburgs Straßen aber benannt sind und wer diese Leute überhaupt waren ist hingegen die Art von Wissen, um die man sich im Normalfall wenig kümmert. Eigentlich schade, denn die Straßennamen in Salzburg haben spannende Geschichten zu erzählen – wir haben für Euch ein paar davon herausgesucht.

Franz-Josef-Kai

Der Franz-Josef-Kai in Salzburg

Gut, dieser Straßenname ist relativ selbsterklärend: Alle, die vor Weihnachten Fernsehen schauen, wissen ganz genau, dass Franz Josef der unglaublich charmante und fesche Ehemann von Sissi war. Interessant wird es erst dann, wenn man sich die anderen Salzach-Kais ansieht …

Elisabethkai

Der Elisabethkai in Salzburg

Gleich gegenüber vom Franz-Josef-Kai liegt nämlich das Gegenstück, der Elisabethkai. Womit wir übrigens auch bei einer der wenigen Straßen in Salzburgs Zentrum wären, die nach einer Frau benannt sind.

Die beiden anderen Kais sind ebenfalls äußerst royal. Wer immer schon mal wissen wollte, auf wessen Namenserbe man sich damals mit 16 regelmäßig übergeben musste, den wird diese Information freuen: der berüchtigte Rudolfskai wurde, so wie der Giselakai auch, nach dem Thronfolger und Kind von Romy Schneider, äh, Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Josef benannt.

Christian-Doppler-Straße

Die Christian-Doppler-Straße in Salzburg

Es gibt zwei Dinge, die man über Christian Doppler als Namensgeber wissen sollte: Erstens wurde der berühmte Mathematiker und Physiker in Salzburg geboren, weshalb auch alle möglichen Straßen, Gymnasien und andere nennenswerte Punkte der Stadt nach ihm benannt sind. Und zweitens gibt es auf der Rückseite des Mondes einen Krater, der ebenfalls seinen Namen trägt. Ruhm-Level: Galaktisch.

Max-Reinhardt-Platz

Der Max-Reinhardt-Platz in Salzburg

Ein Artikel über Salzburgs Infrastruktur ohne Anmerkung über die Festspiele wäre wie der Jedermann ohne den Tod: Undenkbar. Max Reinhardt war der Typ, dem wir den jährlichen Wahnsinn zu verdanken haben: Er inszenierte 1920 zum ersten Mal den Jedermann und begründete damit die Salzburger Festspiele.

Sigmund-Haffner-Gasse

Die Sigmund-Haffner-Gasse in Salzburg

Sigmund Haffner war vor Ewigkeiten, im 18. Jahrhundert, Salzburgs Bürgermeister. Ganz klassisch salzburgerisch war er außerdem noch stinkreich, was ihn irgendwie dazu berechtigte, seine eigenen Münzen prägen zu lassen – die „Hafner-Halbpatzen“. War also damals schon so: Alles ist möglich, solange du reich bist.

Paris-Lodron-Straße

Die Paris-Lodron-Straße in Salzburg

Paris Lodron ist irgendwie der Grund, warum Salzburg immer noch so schön ist – unter seiner erzbischöflichen Herrschaft hielt er nämlich den Dreißigjährigen Krieg von Stadt und Land Salzburg fern, das in Folge fast unbeschadet blieb. Schallmoos und Itzling waren auch seine Idee: Er ließ die beiden Moore trockenlegen und ebnete den Weg für neue Bauten. Ach ja, der Dom wurde unter seiner Führung fertig gebaut, und dann war da noch diese Sache mit der Universitätsgründung …

Wolf-Dietrich-Straße

Die Wolf-Dietrich-Straße in Salzburg

Wolf Dietrich machte als Erzbischof nicht nur das Stadtbild Salzburgs zu dem, das wir heute kennen (die Residenz und das Schloss Mirabell sind ihm zu verdanken – unter anderem), sondern hatte nebenbei auch noch fünfzehn (15!) Kinder. Keines dieser Kinder war es jedoch, das ihn schließlich bis zu seinem Tod in der Festung Hohensalzburg einsperrte – diese hervorragende Idee hatte stattdessen sein eigener Neffe.

Markus-Sittikus-Straße

Die Markus-Sittikus-Straße in Salzburg

Auch der Erzbischof Markus Sittikus baute allerhand Dinge in Salzburg, um die wir heute noch froh sind (wir meinen Dich, Hellbrunn!). Viel interessanter ist aber die Tatsache, dass er besagter Neffe Wolf Dietrichs war – und wir haben ja gerade herausgefunden, was das heißt. Nicht cool, Markus Sittikus. Nicht cool.

Hubert-Sattler-Gasse

Die Hubert-Sattler-Gasse in Salzburg

Wenn Hubert Sattler heute leben würde, wäre er bestimmt Influencer, sehr wahrscheinlich auf Instagram. Leider war er 100 Jahre zu früh dran, aber irgendwie schaffte er es sogar schon im 19. Jahrhundert, seinen Lebensunterhalt mit Bildern von schönen Orten zu verdienen: Er war professioneller Reisemaler. Seine berufliche Bestimmung fand er übrigens, als er mit einem Salzburg-Rundgemälde auf Tournee ging. Weil ja, mit gemalten Bildern auf Welttournee zu gehen war damals anscheinend eine Sache, die man machen konnte.

Für alle, die jetzt auch gerne wissen würden, warum ihre Straße so heißt, wie sie es tut: Hier findet man eine sehr informative Karte der Stadt Salzburg, mit der man Beschreibungen und Erklärungen zu allen Straßennamen findet. Einfach Straßennamen eingeben, auf „Beschreibung“ klicken und schlauer werden. Wer beim Stöbern die Frauennamen auf der Karte vermisst, freut sich vielleicht darüber, dass wir schon einmal unterwegs waren und Salzburgs Frauen und ihre Orte gesucht haben – in diesem Artikel gibt es auch ein bisschen weibliche Stadtkunde. Es muss ja nicht immer nur Sissi sein …

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