Fanzy Bikes: Luft und Liebe für alte Fahrräder

Fanzy Bikes

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Jakob Deutschmann hat ein Herz für alte und ungeliebte Drahtesel. In seiner Fahrradwerkstatt „Fanzy Bikes“ repariert und pflegt er Räder und macht mithilfe von Upcycling aus Omas alter Kraxn ein neues, individuelles Modell.

„Wenn du ins Fahrradgeschäft einsteigen möchtest“, erklärt uns Jakob, „dann gibt es im Grunde drei Wege: Entweder man macht es wie die meisten anderen Anbieter, lässt im Ausland produzieren und kauft Ersatzteile aus China zu – oder man baut die Fahrräder selbst. Dazu braucht man aber sehr viel Erfahrung und muss idealistisch veranlagt sein. Die dritte Option ist, alten Rädern neues Leben einzuhauchen. Mit Luft und Liebe.“ Und genau das macht Jakob seit März 2019 in seiner Werkstatt in der Karolingerstraße 16.

Fanzy Bikes

Jakob war schon immer fasziniert von Bikes. Den Nachbarskindern hat er bereits mit fünf Jahren einen Radservice angeboten und provisorisch in der Wohnsiedlung die kleinen Radln gepimpt. Später besuchte er die HTL und machte eine Lehre als IT-Techniker. Richtig glücklich war er aber nicht. Dann begann Jakob als Fahhradkurier zu arbeiten und reparierte später Rad-Wehwehchen der Kurier-Kolleg*innen. Das kam so gut an, dass die Aufträge stiegen und sein WG-Zimmer eine Zeit lang zu einer provisorischen Werkstatt umfunktioniert wurde.

So richtig ins Rollen kam sein Fahrradbusiness aber mit dem FH-Studium „KMU-Management & Entrepreneurship“. Voraussetzung für das berufsbegleitende Studium war entweder ein Job im Management-Bereich oder ein eigenes Gewerbe. Dreimal dürft ihr raten, wofür sich Jakob entschieden hat.

Upcycling statt wegwerfen

Jakob legt in seiner Werkstatt großen Wert auf eine Kreislaufwirtschaft – das heißt, es wird so viel wie möglich wiederverwendet oder eben neu gestaltet. Benötigte Ersatzteile bezieht er wenn möglich aus dem Großraum Salzburg. Zusätzlich sucht er sich Räder von Flohmärkten, vom Recyclinghof oder im Internet und verkauft diese nach einer erfolgreichen Generalüberholung.

„Das Herzstück des Fahrrades ist der Rahmen“, sagt Jakob. „Wenn er aus Stahl ist, hält er im Grunde ein Leben lang. Bei vielen Menschen landet das alte Rad irgendwann im Keller – obwohl es durch ein paar Kniffe wieder etwas hermachen würde. Außerdem sparen die Leute oft beim Kauf, dafür brauchen sie ein Jahr später eine Werkstatt, weil irgendetwas kaputt ist.“ Auch Gabeln, Vorbauten oder Bremshebel funktionieren meistens noch gut und müssen nur etwas bearbeitet werden. Verschleißteile, wie Ketten und Griffe tauscht Jakob dafür öfters aus.

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Bella Bell und Funky Ferdy

Vor Kurzem hat Jakob ein Waffenrad aus dem Jahr 1949 restauriert. Der Kunde wollte, dass der Rost bleibt, aber nicht weiterwächst. Es wurde einzig ein bisschen versiegelt und die Reifen getauscht – ansonsten hat Jakob alles beim Alten belassen. „Ich liebe es, Spraydosen in der Hand zu halten und noch nicht genau zu wissen, was passiert. Ich lasse meiner Kreativität einfach freien Lauf.“ Seine Radln tragen übrigens liabe Namen wie Bella Bell, Funky Ferdy oder Holy Patricia. Ein Rundum-Radservice bei Fanzy Bikes kostet 49 Euro, ein „größerer Eingriff“ startet bei 150 Euro. Hier wird das Rad komplett zerlegt und alle Teile werden gereinigt, lackiert und wieder zusammengebaut.

Auch während Corona könnt ihr euer Radl bei Jakob deponieren. Entweder mit Maske oder kontaktlos. Hierfür hat er zugeteilte Nummernschlösser vor der Werkstatt, mit denen ihr das Rad absperren könnt. Nach der Reparatur und der Überweisungsbestätigung steht das Bike wieder zur Abholung bereit. Und auch für die Zeit nach Corona hat Jakob schon einige Ideen. Bisher hat er in seiner Werkstatt regelmäßig Jamsessions oder Fahrrad-Kinoabende veranstaltet. Diese sollen fortgesetzt und zusätzlich ein Fahrradcafé eröffnet werden. Fänden wir sehr nice!

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Alle Fotos: (c) Marissa Oberreiter

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