Website-Icon Fräulein Flora

Warum Flüchtlinge in Salzburg keine Wohnung bekommen – und was ihr dagegen tun könnt

In Salzburg stehen rund 3.000 Wohnungen leer. Gleichzeitig gibt es Menschen, die dringend auf der Suche nach einer Bleibe sind. Besonders gravierend ist die Situation für Flüchtlinge. Beispiel gefällig? Beim Salzburger Flüchtlingshaus INTO stehen derzeit 300 Haushalte (nicht Personen!) auf der Warteliste für eine Wohnung. Diese Menschen leben zum Teil unter unzumutbaren Zuständen: in beengten, verschimmelten Zimmern, Kellerlöchern oder Dachböden.

Titelfoto: Caritas Schweiz

INTO ist deshalb dringend auf der Suche nach Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge in Salzburg. Das Problem? In Salzburg will fast niemand Wohnungen an Flüchtlinge vermieten. Dazu müsst ihr noch ein wichtiges Detail kennen: Die maximalen Mietkosten für eine Wohnung, die vom Sozialamt übernommen werden, sind stark begrenzt. Somit kommen nur einige wenige sehr günstige Wohnungen überhaupt für die Vermietung an Flüchtlinge in Frage. Von 20 Wohnungen, die in letzter Zeit angefragt wurden, lehnten jedoch 19 Vermieter ab, weil sie keine Flüchtlinge beherbergen wollten. Die Emails lesen sich dann so, wie jenes:

Sehr geehrte Frau XXXXXX,

besten Dank für Ihre Anfrage. Nach Rücksprache mit der Eigentümerin müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass diese die Wohnung nicht an eine Flüchtlingsfamilie vermieten möchte. Wir bedauern dies sehr, müssen jedoch in diesem Fall die Wünsche der Eigentümerin berücksichtigen.
mit freundlichen Empfehlungen

XXXXXXX
Gebäudemanagement & Vermietung

Somit ergibt sich für Flüchtlingsfamilien eine brenzlige Situation: Es gibt wenige Wohnungen, die überhaupt in Frage kommen, weil die Miete günstig genug wäre. Und die wenigen, die es gibt, werden an sie nicht vermietet.

Was ihr tun könnt

Ganz einfach: eure leerstehenden Wohnungen an Flüchtlinge vermieten. Die Mietkosten (nach HWA= höchstzulässigen Wohnaufwand) werden direkt vom Sozialamt an die Vermieter*Innen überwiesen, ihr braucht also keine Sorge haben, dass ihr keine Miete bezahlt bekommt. Das Sozialamt übernimmt außerdem die Kautionszusicherung und ein bis zwei Monatsmieten Provision. Und wenn ihr so wie wir selbst keine leerstehende Wohnung besitzt? Dann erzählt doch einfach herum, dass Wohnungen gesucht werden. Nichts ist wirkungsvoller, als gute alte Mundpropaganda.

Interessiert? Dann meldet euch bitte direkt bei INTO unter:

Diakonie INTO. Standort Salzburg
Karolin Kautzschmann
karolin.kautzschmann@diakonie.at
Lehner Straße 26, 5020 Salzburg
Telefon: 0662/8703290

Die mobile Version verlassen