Fräulein Flora

Salzburgs beste Kaffeeröstereien

Ein bisschen peinlich ist er uns ja selbst, dieser Hipster Lifestyle: Da werden stinknormale Lebensmittel wie Bier, Kaffee oder Essiggurkerl zur Religion erhoben und plötzlich muss es statt dem blauen Eduscho-Volkskaffee ein Single Origin 100% Arabica sein und statt der guten alten Halben ein dreifach gehopftes Craft-Pils – nur echt vom Aussteiger/Braumeister mit Vollbart, Tattoos und Holzfällerhemd. Wir haben uns in Salzburg umgesehen und einige Röstereien gefunden, die uns auch in Zeiten wie diesen mit der sexy Bohne beliefern.

First things first: Darauf kommt es an bei gutem Kaffee

Um guten Kaffee zu machen, ist es absolut nicht notwendig, viel Geld auszugeben. Zwei preiswerte und absolut geile Zubereitungsarten sind beispielsweise die AeroPress oder die Chemex. Aber auch mit dem alten Filteraufsatz von Oma könnt ihr hervorragenden Kaffee zubereiten. Kurz gesagt, wenn nicht Nespresso draufsteht, könnt ihr eigentlich nix falschmachen. Absolut unverzichtbar ist allerdings eine ordentliche Mühle. Die Preise sind hier nach oben offen, aber um ca. 100 Euro seid ihr als Einsteiger*innen dabei.

Ja und dann wäre da noch das Wichtigste: Der Kaffee. 100 Prozent aus Arabicabohnen muss er bestehen, das ist klar. Allerdings ist dieses Merkmal mittlerweile so allgegenwärtig, dass es zum Marketinggag verkommen ist. Es sagt nämlich rein gar nichts über die Röstung aus. Und auf die kommt es bei gutem Kaffee an. Unser Vorschlag ist deshalb: Kauft euren Kaffee bei einer Salzburger Mikro-Rösterei und lasst euch vor Ort von den Expert*innen beraten. Klarerweise werdet ihr so in Summe ein paar Euro mehr für euren heißgeliebten Espresso oder Cappuccino ausgeben. Andererseits: Schon mal augerechnet, was ein Kilo Nespresso-Kaffee kostet?

Diese Mikro-Kaffeeröstereien findet ihr in Salzburg

220 Grad

Sie sind die Local Heroes der Salzburger Kaffeekultur, dabei hat alles klein angefangen: Als Traum von Margret und Alois Macheiner, die ihre Leidenschaft für guten Kaffee mit Salzburg teilen wollten. Mittlerweile ist das erste 220 Grad-Café viel zu klein geworden und deshalb gibt es den hausgerösteten Kaffee an drei Standorten: im Nonntal, in der Chiemseegasse und im Rösthaus in der Maxglaner Hauptstraße. Dort kann man auch regelmäßig an Workshops teilnehmen (wenn gerade kein Corona ist), um die richtige Zubereitung von Kaffee zu erlernen. Können wir nur empfehlen! Aktuell gibt es die Bohnen im Webshop zum Bestellen.

Fotos: (c) 220 Grad

Röstzimmer 15 / Urkaffee

Erna kennen wir aus dem Röstzimmer 15 im Andräviertel. Dort, in dem gemütlichen Kaffeehaus und Verkaufsraum, könnt ihr den Urkaffee kosten, kaufen und auch beim Rösten zusehen. Erna verkauft aber nicht nur den Kaffee, sondern auch noch jede Menge anderer guter Sachen – in Lockdownzeiten wird die gute Bohne versendet, ansonsten könnt ihr sie bei ihr im Röstzimmer kaufen. Wir haben die Packungen aber auch schon in der Getreidegasse, z. B. beim Azwanger, gesichtet.

Fotos: (c) Urkaffee

Herr Werner

Im Halleiner Vorort Oberalm hat sich der Herr Werner häuslich eingerichtet. Aber nicht wie die meisten anderen hier: mit Rasen mähen und am Sonntag Auto waschen, sondern, um die Nachbarschaft mit richtig gutem Bio Kaffee zu versorgen. Dazu gibt es in Herr Werners Kaffeewelt nicht nur großartig geröstete Bohnen, sondern auch Maschinen, Beratung, Workshops zur richtigen Zubereitung und sonstigen Klimbim. Aktuell schickt Herr Werner den Kaffee via Bestellung nach Hause.

Foto: (c) Andreas Hechenberger

Naturkaffee

Ausgezeichneter Kaffee und Zeit. Das sind die beiden wichtigsten Zutaten für eine schonende Verarbeitung von allerbesten Kaffeesorten. Das weiß auch Röstmeister Christoph Hellermann, der in Eugendorf seinen „Naturkaffee“ braut. Das Ergebnis kann sich sehen und schmecken lassen. Wenn gerade nicht Corona ist, gibt es im Geschäft in Eugendorf allerlei Zubehör, das ihr zur Zubereitung gebrauchen könnt: von der Chemex bis zur Cold Brew Kanne. In der Zwischenzeit schickt Christoph den Naturkaffee per Post zu euch nach Hause.

Da Salzburger

In der Kaffeewerkstatt von „Da Salzburger“ in Saalfelden weiß man, wie Kaffeerösten geht. Immerhin tüftelt das Familienunternehmen seit über 60 Jahren an den Geschmacksnoten und produziert geilen Kaffee mitten im Pinzgau. Der ist so gut, dass er schon mehrere Preise gewonnen hat. Normalerweise beliefert Da Salzburger nur Gastro und Hotellerie. Im ersten Lockdown wurde quasi über Nacht ein Onlineshop aus dem Ärmel geschüttet. Jetzt kann jede*r die nachhaltigen Bohnen bestellen – und zwar hier.

Fotos: (c) Familie Schärf GmbH, Brainforest

Pinzgau: Tridor

Im Pinzgau gibt es nicht nur schöne Berge, sondern auch guten Kaffee – und Tee. Das Familienunternehmen Tridor aus Zell am See setzt auf ein besonders schonendes Röstverfahren und zeigt dieses in der hauseigenen Schau-Rösterei auch her. Was intensive Geschmäcker angeht, kann Tridor außerdem etwa 400 offene Teesorten und über 120 Gewürze vorweisen. Viele der Produkte kann man über den Onlineshop bestellen – praktisch!

Fotos: (c) Klaus Bauer Photo

Titelbild: © Familie Schärf GmbH, Brainforest

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