Fräulein Flora

Fünf Naturwunder rund um Salzburg

Es gibt schöne Orte. Und dann gibt es Plätze, bei denen einem der Mund offen stehen bleibt, vor lauter Klass. Wir haben fünf Orte rund um Salzburg besucht, die locker unter das Label Naturwunder fallen. Und bisher trotzdem von den ganz großen Touristenmassen verschont geblieben sind.

Der Birnbachlochgletscher

Willkommen am niedrigst gelegenen Gletscher der Alpen: Auf nur 1.291 Höhenmetern kann man in der Nähe von Leogang ein kleines Stück Gletscherluft schnupern. Vorausgesetzt natürlich, man findet hin. Der Birnbachlochgletscher ist nämlich nach wie vor ein Geheimtipp. Wie es überhaupt kommt, dass sich so weit unten im Tal ewiges Eis gebildet hat? Jedes Jahr gehen hier zahlreiche Lawinen ab, die im Laufe der Jahrhunderte am Ort ihres Auftreffens einen kleinen Gletscher gebildet haben. Fun Fact: Im 19. Jahrhundert bauten die Münchner Eiswerke hier große Mengen Eis ab, um damit ihre Bierkeller zu kühlen. In Schächten und Stollen wurde das Eis aus dem Gletscher gesprengt und mit Hilfe einer kilometerlangen Rutsche ins Tal verfrachtet. Gern geschehen! Nach dem Besuch des Gletschers raten wir euch unbedingt einen Abstecher zum nahe gelegenen Biernbachloch, das für sich genommen ebenfalls ein kleines Naturwunder ist: Eine Mischung aus Quelle und Höhle, deren Eingangsbereich wie eine steinerne Halle wirkt und unbedingt zu besichtigen ist.

So kommt ihr hin

Ausgangspunkt ist der Parkplatz Ullachtal bei Leogang. Von dort geht es der Beschilderung entlang ca. 1,5 Stunden durch Wald und Latschen.

Der Birnbachlochgletscher im Sommer

Die Eishöhle im Untersberg

Die Eisriesenwelt in Werfen kennt ja mittlerweile jeder. Eh klar, ist immerhin die größte begehbare Eishöhle der Welt. Genau deshalb wimmelt es dort im Sommer nur so von Touristen. Eine sehr gute Alternative ist die Eishöhle im Untersberg, die zwar nicht ganz so groß, aber genauso beeindruckend ist. Wer hin kommen will, muss zu Fuß gehen und sich dabei ein bisschen anstrengen, was vermutlich auch der Grund ist, warum die Höhle nicht so heillos überlaufen ist. Die Führung selbst dauert ca. eine Dreiviertelstunde und kostet für Erwachsene läppische 8 Euro. Sie findet im Sommer täglich von 10 bis 16 Uhr statt, immer zur vollen Stunde.

Ein Besuch der Eishöhle lohnt sich übrigens auch wegen der wunderschönen Wanderung auf die Toni-Lenz-Hütte. Ganz Sportliche können nach der Höhlentour weiter Richtung Gipfel wandern. Durch mehrere beeindruckende Felskavernen führt der Pfad Richtung Salzburger Hochthron. Für uns ist die Route von Marktschellenberg über die Toni-Lenz-Hütte der schönste Weg auf den Untersberg. Dopplersteig nix dagegen!

So kommt ihr hin

Mit dem Bus oder dem Auto bis zum Parkplatz/Haltestelle Marktschellenberg Eishöhle. Von dort ca. 2-2,5 Stunden Gehzeit bis zur Toni-Lenz-Hütte.

Foto: Marktschellenberg Tourismus

Die Kitzlochklamm

Im Land Salzburg gibt es gleich mehrere Klammen, die einen Besuch wert sind. Eine unserer Liebsten ist die Kitzlochklamm. Bei Taxenbach im Pinzgau hat sich dort die Rauriser Ache einen spektakulären Weg durch den Fels gesucht. Über Holzbrücken und Leitern geht es durch die Klamm. Wer vor nichts Angst hat, der kann auch den extrem ausgesetzten und fordernden Klettersteig durch die Klamm bewältigen (meistens C, viele D/E Stellen). Eine der Varianten zählt zu den schwersten im ganzen Land Salzburg.

So kommt ihr hin

Mit dem Auto nach Taxenbach, dort dem Wegweiser zur Klamm folgen.

Der Gollinger Wasserfall

Ein bisschen ist es hier wie bei der Eishöhle: Zwar gibt es mit den Krimmler Wasserfällen ein noch spektakuläreres Exemplar, bei dessen Besuch man sich allerdings mit Touristen aus aller Welt auf die Zechen steigt. Viel gemütlicher und ruhiger geht es beim Gollinger Wasserfall zu. Wenn nicht gerade Hochsaison ist, hat man hier am Vormittag oder späteren Abend meist seine Ruhe. Dann kann man dabei zuschauen, wie aus 75 Metern Höhe das Wasser ins Tal donnert. Was nicht nur schön aussieht, sondern noch dazu gesund sein soll: Der Aufprall zerstäubt das Wasser in mikroskopisch keine Aerosole, die in den Bronchien wie ein natürliches Asthmaspray wirken. Also immer schön durchatmen!

So kommt ihr hin

Mit der S-Bahn oder mit dem Auto bis Golling, von dort Richtung Gasthof Abfalter (vom Bahnhof zu Fuß ca. 30 Minuten).

Das Schönramer Filz

Im grenznahmen Petting (chch) befindet sich ein wunderschön-gruseliges Moor, das zu den Größten in ganz Bayern zählt. Früher wurde hier im großen Stil Torf gestochen, heute ist das Schönramer Filz ein Naturlehrpfad, auf dem man allerlei Spannendes lernen, oder einfach nur herumwandern und an Moorleichen denken kann. Was gibt’s Schöneres?!

So kommt ihr hin

Mit dem Auto über Freilassing nach Schönram in ca. 30 Minuten oder mit dem Rad ca. 1,5 Stunden.

Die mobile Version verlassen