Fräulein Flora

Die Künstler*innen hinter unseren liebsten Streetart-Werken

Für alle, die nur 1,5 Sekunden Zeit haben zum Lesen: Jana & Js (sprich „Sche-ess“, weil französisch) sind ein Streetart-Künstler*innen-Paar, die schon seit 20 Jahren genau das machen: Kunst. Mal im öffentlichen Raum, mal für Galerien, mal für (private) Auftraggeber*innen. Und obwohl Jana aus Salzburg ist und die beiden an der Grenze zu Salzburg wohnen, ist hier noch nie jemand auf die Idee gekommen, dem Thema eine Ausstellung zu widmen.

Jana und Js sind aber zwei proaktive Menschen, ausgerüstet mit einer angemessenen Portion Neugier und einer gesunden Idee davon, was man schaffen kann, wenn man will. Und so kam es, dass die beiden im Rahmen einer Auftragsarbeit auf eine alte Lagerhalle gestoßen sind, die sich herrlich für ihre allererste Ausstellung in Salzburg eignet. Für eine Ausstellung, die sie selbst organisieren und zu der sie alle einladen, die sich das Ganze mal anschauen wollen.

20 Jahre Kunst machen. Das ist nicht nichts. Vor allem, wenn man so unterwegs ist, wie Jana & Js. Überall auf der Welt haben sie Wände bemalt, Galerien bestückt. Haben fotografiert, sich überlegt, was passen könnte. Mit den Kindern hat sich die Kunst um eine neue Perspektive erweitert: die Natur, den Wald. Baumstämme und Steine. Orte, die sie bei ihren Reisen durch die großen Städte nicht im Blick hatten.

Streetart-Salzburg
Das war übrigens unser erster Spaziergang mit Jana und Js, um die zehn Jahre her.

Blöde Frage, aber: Warum sehen wir die beiden nie, wenn sie ihre Werke anbringen? 

„Ihr müsst mal an einem Sonntag Morgen spazieren gehen, dann seht ihr uns vielleicht“, lacht Jana. Und Js: „Wir mögen es gern ruhig.“ Auch, wenn man bei Streetart eigentlich schnell sein muss: Mit einer Hauruck-Aktion hat keines ihrer Werke etwas zu tun. „Der Ort muss stimmen. Wenn wir einen schönen Ort finden, dann überlegen wir uns, was wir damit machen können. Wir bereiten alles im Atelier vor, das Anbringen vor Ort dauert ganz kurz“, sagt Jana. 

 

Henne oder Ei, der Ort oder das Bild: Was ist zuerst da?

Der Ort, da sind sich beide einig. Für sie sind alle ihre Werke im öffentlichen Raum wichtig. Aber ganz besonders gern haben sie die Tändlerei in der Steingasse. Die alte Fassade vom Leerstand war eine der ersten Plätze, an denen sie ihre Kunstwerke angebracht haben und deswegen auch immer wieder überarbeiten. 

So, was noch?

Wir könnten jetzt noch die Emotionskiste öffnen und erzählen, wie sich die beiden kennengelernt haben: Er, Franzose. Sie, Salzburgerin. Beide: in Madrid. Oder wie sie in die gemeinsame Arbeit gefunden haben. Wie es ist, mit dem Partner/der Partnerin alles zu teilen, vom Bett bis zur Werkstatt. 

Oder wir könnten einen auf Business-Dings machen und fragen, wie man bei so viel Nähe einen klaren Blick behält. Wie man die Inspiration nie verliert und so. Aber wisst ihr was: All diese Fragen sind einfach nur blöd, weil das eigentliche Klasse ist: Da gibt es bei uns zwei Menschen. Die machen, was sie mögen, sie können gut davon leben. Sie verschönern unser Leben. Auch nach 20 Jahren ist ihnen ihre Arbeit so wichtig, dass sie Hallenwände mit weißer Farbe streichen, damit für kurze Zeit eine Galerie draus werden kann. 

Mehr ist eigentlich nicht zu sagen, außer: Kommt zur Vernissage, schaut euch die Werke an, schaut euch die Leute an. Stellt ihnen selbst alle Fragen, die ihr habt. Oder hört der Musik von Julian Nantes zu. 

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