Fräulein Flora

Bienenhof Salzburg: Wo die Bienen wie Gott in Frankreich leben

Als wir uns dem Bienenhof in Salzburg Süd nähern, sind wir erstaunt, wie riesig und doch unscheinbar das Areal ist. Direkt an der Salzach haben die Bienenvölker vom Verein Bienenlieb seit Ende Juni ein neues Zuhause. Hier können sie ungestört summen und brummen und produzieren nebenbei feinsten Honig – quasi mitten in der Stadt.

Daniel Pfeifenberger ist Gründer der Bio-Imkerei Bienenlieb, Vorsitzender des gleichnamigen Vereins und Mastermind hinter dem neuen Bienenhof. Was als Hobby begann, entwickelte sich bald zum Hauptberuf des IT-Spezialisten. Daniel’s Spezialgebiete sind die ökologische Bienenzucht und die Ausbildung interessierter Nachwuchs-Imker*innen. Mit dem Bienenhof läutet er eine neue Ära für Salzburgs Bienenvölker ein.

Warum Bienen gut für Salzburg sind

Dass Bienen wichtig sind, weiß inzwischen fast jedes Kind. Aber warum genau? Bienen sind ein wichtiges Element im Ökokreislauf: sie bestäuben die Blüten von Blumen und Bäumen. Rund 80 Prozent aller Wild- sowie Nutzpflanzen, die von ihnen bestäubt werden, sind relevant für unsere Nahrung. Grob gesagt bedeutet das: Keine Bienen = weniger Lebensmittel für uns.

Bienen lieben Salzburg

Laut Daniel fühlen sich Bienen in Salzburg ziemlich wohl. Das liegt an der vielfältigen Vegetation und an den wenigen Monokulturen in der Landwirtschaft. Nur das Wetter könnte beständiger sein – das sehen wir übrigens genauso. Die Idee zum Bienenhof hatte Daniel seit 2017 im Kopf. Als er eines Tages mit dem Fahrrad die Salzach entlang fuhr, entdeckte er zufällig eine leer stehende Maschinenhalle. Ein echter Glücksfall – auch die Eigentümer stimmten der Sanierung zu. Dem Bienenhof stand nichts mehr im Weg.

Bienenhof-Salzburg
© Johannes Jank/Bienenlieb 

Alles an einem Ort

Seit Ende Juni 2019 bietet der Bienenhof auf 3.800 m2 eine neue Heimat für 30 Bienenvölker. Neben dem ganzjährigen Imkereibetrieb werden hier auch jede Menge Honigprodukte verarbeitet, die man im Hofladen kaufen kann. Besonders wichtig sind Daniel und seinem Team die Information, Schulung und Wissensbildung in Sachen Bienenkultur. Dazu zählen Führungen und Workshops für Kindergarten- und Schulkinder, eine Schulungsküche oder ein Infopfad. „Die Leute und insbesondere die Kinder sollen den Kontakt zu den Bienen finden und mit ihnen vertraut werden“, sagt Daniel. Am Bienenhof wird es also nicht fad. Essen und trinken können Besucher*innen im hauseigenen Café, das von Mittwoch bis Samstag geöffnet hat. Und die große Halle kann auch für Veranstaltungen gemietet werden. Dort befindet sich auch die Destillieranlage für den hauseigenen „Gin Bien“.

© Johannes Jank/Bienenlieb 
© Johannes Jank/Bienenlieb 

Rettet die Bienen!

Der Bienenhof ist dank starker Partner*innen fast ausfinanziert. Für das, was noch übrig bleibt, läuft aktuell ein Crowdfunding-Projekt. Die Einnahmen sollen helfen, den Bienenhof fertig zu bauen und das Projekt zu finalisieren. Dazu gibt’s auch ein schönes Video:

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Titelbild: © Johannes Jank/Bienenlieb

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