Fräulein Flora

5 ungewöhnliche Sportarten, die man in Salzburg tatsächlich ausüben kann

Die meisten von uns sind sporttechnisch Gewohnheitstiere. Wenn nicht gerade ein Feiertag hinter uns liegt und wir uns in die Laufschuhe zwingen, verbringen wir unsere sportliche Freizeit nämlich mit Wandern und irgendwas-mit-Bällen.

So war das schon vor Dekaden und so muss es dennoch nicht immer bleiben. Damit wir unseren Horizont über die übliche Joggingstrecke hinaus erweitern, haben wir uns in der letzten Zeit ausprobiert, welche fancy Sportarten man in Salzburg noch ausüben kann. Es ist schließlich nie zu spät, um vergessene und deshalb verkümmerte Muskelpartien zu aktivieren.

Parkour und Freerunning

Jungs und Mädels, die in weiten Hosen über Betonhindernisse springen, gehören zu einer richtigen Großstadt dazu, haben wir uns immer gedacht. Tatsächlich gibt es auch hier in unserer Lieblingskleinstadt einen Verein, wo man sich der Interessen der Parkourläufer*innen und Freerunner*innen gerne annimmt. Gegründet hat den obigen Verein ONEMOVE Chris Bacher und uns bei einem Lokalaugenschein auch gleich den Unterschied zwischen Parkour und Freerunning beigebracht: Während Parkourrunner*innen sich von Punkt A nach Punkt B bewegen und dabei grazil über Hindernisse hinwegfegen, ist Freerunning so etwas wie Freestyle-Turnen mit Saltos und Akrobatik. Beides ist unkonventionell und leider noch keine anerkannte Sportart in Österreich- weshalb man auch noch auf bürokratische Hürden stößt, denen weder Sprünge noch Saltos gewachsen sind.

(c) Jasmin Walter Photography

Roller Derby

Wenn Frauen auf Rollschuhen im Oval fahren und sich währenddessen verprügeln, spricht man von Roller Derby. Eigentlich steckt dahinter ein bisschen mehr als eine Show zur Massenunterhaltung. Roller Derby ist sportlicher Punk, rebelliert gegen Körpernormen und Sexismus und ist eng an feministische Ideen gekoppelt. Durch die Riot- Grrl Bewegung hat der Sport eine Renaissance erlebt und seinen Weg 2018 auch nach Salzburg gefunden. Dieses denkwürdige Jahr wurde nämlich der Verein SBG KNOCkouts aus der Taufe gehoben. Die Frauen* stehen am Anfang und sind voll motiviert. Wir haben uns für ein Probetraining selbst die Rollschuhe angeschnallt und uns anfangs etwas schwerfällig durch die Sporthalle bewegt. Aber aus eigener Erfahrung können wir sagen: Roller Derby macht sauviel Spaß, wenn die Sturz- und Schmerztoleranz etwas höher ist, bietet Action und Schweiß- und Adrenalinausbrüche.

Foto: Jasmin Walter Photography

Kanupolo

Die Synthese zwischen Wasser- und Ballsport ist eine willkommene Abwechslung für heiße Sommertage, wo man sonst gewöhnlich am Beachplatz aufheizt, um dann im Wasser dampfend abzukühlen. Die Regeln des Kanupolos sind eigentlich schnell erklärt: Gespielt wird in Mannschaften, geworfen ein Ball und das am besten ins gegnerische Tor. Alles, während man im Kajak paddelt und das Wasser behände und flink durchschneidet. Wir haben das Ballspielen im Kajak natürlich self-approved und uns in die doch etwas kühle Königsseeache gewagt. Mittlerweile spielt die Trainingsgruppe Kanupolo Salzburg am Lieferinger Badesee. Dort ist es auch wärmer für die Mimosen unter uns.

Apnoe- Tauchen

Für den nächsten Sport bewegen wir uns diesmal atemlos unter der Wasseroberfläche. Der Tauchclub Delphin in Hallein hat uns eine Schnupperstunde im Apnoetauchen gegeben und das können wir nur allen weitergeben, die mit sportlich extremeren Selbsterfahrungen liebäugeln. Das mit der Selbsterfahrung kommt nämlich daher, dass man beim Tauchen ohne Sauerstoff seine Atmung bewusst hinauszögert und den eigenen Geist kontrolliert. Atmen sei nämlich Kopfsache, hat man uns damals erklärt. Ein bisschen wie Yoga also, nur unter Wasser und ohne Atmen.

Foto: Christian Kotrc

Ritterkampfsport

Seit Mel Gibson uns mit seiner ungezähmten Matten in Braveheart die Sinne geraubt hat, spinnen wir in unseren Träumen irrwitzige Fantasien über blutrünstige Kampfszenen in mittelalterlichem Outfit. Der Verein für Vollkontaktkampf in mittelalterlicher Rüstung Salzburg hat diesen unseren Traum zwar nicht auf blutrünstige, aber dennoch wahnsinnig coole Weise Realität werden lassen. Eisenrüstung, abgestumpftes Schwert und Schild kommen zum Einsatz, dann wird aufeinander eingedroschen. Sogar Turnierkämpfe schießen mittlerweile aus dem Boden wie Pilze, dort haut man dann entweder als Kollektiv auf gegnerisches Metall oder misst sich im Duell. Was wie eine längst vergangene Welt anmutet, ist zu einer Trendsportart geworden und sie wird Europa erobern, mit Schwert und Schild.

Foto: Wildkind

Sport testen in Salzburg – jeden Dienstag

Übrigens: In Salzburg gibt es jetzt was Neues. Jeden Dienstag ab 18 Uhr kann man alle möglichen Sportarten am Bahnhofsvorplatz ausprobieren. Das Ganze heißt SportTestival. Die Sportweisse mit der isotonischen Powerformel für den Genuss nach dem Sport ist übrigens erlaubt, das geile echte Bier muss wegend em Alkoholverbot am Bahnhofsvorplatz leider draußen bleiben.

Vielen Dank an Jasmin Walter Photography für das schöne Titelfoto!

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