Fräulein Flora

Selbstversuch: 2024 kaufen wir keinen Krempl mehr

Juhu, es wird wieder um eines ungemütlicher. 

Versteht uns nicht falsch, wir sind keine Minimalist*innen. Aber es zipft uns das Chaos schon so an, dass wir es bald nicht mehr aushalten. Das allabendliche Aufräumen gestaltet sich schwierig, wenn die zahlreichen Dinge nur von hier nach da gelegt werden können. Es macht uns einfach unzufrieden.

Deswegen haben wir entschieden: Dieses Jahr regeln wir den Status Quo und schauen, dass wir Kontrolle darüber gewinnen, was wir kaufen. Nein zu Nippes! Wir bauen uns ein Marketing-Schutzschild, an dem das lasziv gehauchte „Brauchst du aber“ abprallt. Und das bedeutet: Impulskontrolle und damit einhergehend  kategorisches Neinsagen. Und dann warten, was passiert. 

Die Regeln:

Grundsätzlich gilt: 

Wir haben genug von allem (Lebensmittel, Kaffeetrinken gehen oder Sportkurse und so Sachen ausgeschlossen). Wir brauchen keine neue Kleidung. Wir brauchen keine neuen Spiele. Wir brauchen keine neuen Teppiche. Schon gar nicht brauchen wir neue Küchengeräte. Wir brauchen keine Polster für Valentinstag, Weihnachten, Ostern. Wir brauchen kein neues Geschirr (außer die Tassen vom Töpferkurs, die brauchen wir aber eigentlich auch nicht). 

 

Wenn wir trotzdem etwas brauchen, dann wird folgende Entscheidungskette abgerufen: 

  • Gibt es das, was ich brauche, auf willhaben oder auf sonstigen 2ndhand-Märkten?
  • Brauchen wir das, was wir glauben, dass wir es brauchen, wirklich?
  • Gibt es das Alte noch und kann man es reparieren?
  • Kann man jemanden fragen, ob er*sie das, was wir brauchen, irgendwo herumliegen hat?
  • Will jemand, den*die wir kennen, tauschen?
  • Kann man es sich ausleihen?
  • Kann man das alte Schiache mit ein paar Griffen wieder schön machen? 
  • Falls wir es echt neu brauchen: Wo gibt es das in Salzburg? Online wird nur im allerschlimmsten Fall bestellt und nienienieeemals auf Amazon.

Das war der Jänner 2024:

 

#1 Nicht gekauft: Eine Lampe fürs Büro 

Nachdem wir auf willhaben verzweifelt sind, haben wir nochmal im Keller geschaut und da eine alte Lampe gefunden. Sie ist nicht schön, aber sie erfüllt ihren Zweck. Check. 

 

#2 Nicht gekauft: Innenpolster für ein Zierkissen

Der Fakt, dass hier das Wort „Zierkissen“ verwendet wird, beweist: Wir haben uns auf den gängigen 2ndhand-Plattformen umgesehen. Leider ohne Erfolg. Dann einfach die Mama gefragt (warum eigentlich nicht gleich?) und die hatte so ein Ding herumliegen. Ist bei uns wieder was dazugekommen, aber woanders weg. Check. 

 

#3 Nicht gekauft: Eine Handcreme

Beim Eislaufen am Mozartplatz: „Ich muss dann noch eine Handcreme kaufen gehen.“ Sagt die Freundin: „Ich hab da noch eine daheim, die braucht keiner. Magst du sie?“ Check. 

 

#4 Nicht gekauft: ein Kochbuch

Vor Jahren haben wir mal den Versuch gemacht, nach der Planetary Health Diet zu kochen. Die liefert Essensideen, die gesund für Mensch und Planet sind. Diese Diet ist uns wieder in den Kopf gekommen und wir haben uns überlegt, ein Kochbuch zuzulegen. Zuerst willhaben, leider nix, dann … STADTBIBLIOTHEK. Und siehe da, das Buch war da und wir konnten es reservieren. Zum Glück, Rezepte waren nämlich so mittel. 

 

#5 Gekauft: Chaos-Körbe aus dem EZA-Shop

Weil wir einmal alles ausmisten mussten und das Konzept der Chaos-Körbe (alles ohne Platz fliegt da rein und wird irgendwann, aber vermutlich nie, ausgemistet) als attraktiv empfunden haben und es immer noch tun, haben wir uns Körbe gekauft. Die aus dem EZA-Shop sind wunderschön, erschwinglich und garantiert fair produziert.  

#5 Gekauft: Fotos online bestellt

Dieses Jahr haben wir Fotos ausgedruckt und in Alben gepickt. Weil wir die Fotos nicht nachmalen können und digitale Fotoalben es für uns einfach nicht tun, haben wir Fotos drucken lassen. 

Auf der Suche: 

Wir suchen aktuell: einen Rausfallschutz fürs Bett, so kleine Ikea-Gläser, die auch Kinder halten können, dann Keramikfarben, mit denen man Teller bemalen kann. Dafür machen wir jetzt dann auf Instagram einen Service-Post, vielleicht tauschen wir wieder mal alle zusammen. 

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