Fräulein Flora

Mei Gschirr: Handgemachte Keramik aus dem Pongau

Klasse Sachen fürs Auge und fürs Küchenkastl.

In letzter Zeit mussten wir zuhause jede Menge Platz im Küchenkastl schaffen. Denn wir geben’s zu: Wir haben ziemlich viel geshoppt – und zwar Geschirr. Zu unseren weißen Hochglanz-Tellern haben wir Tschüss gesagt und eingezogen sind bunte und unförmige Unikat-Tassen, -Schüsseln und -Becher. Wir LIEBEN den aktuellen Keramik-Trend und können nicht genug davon bekommen. Euch geht es genauso? Dann haben wir das wieder was für euch: Mei Gschirr aus dem schönen Pongau.

Die Frau, die das schöne Geschirr in den Pongau gebracht hat, heißt Tina. Sie kommt ursprünglich aus Südkorea und konnte sich schon von klein auf für das Töpferhandwerk begeistern. In der Schule hat sie zum ersten Mal getöpfert und seitdem hat sie die Leidenschaft für das Ton-Material nicht mehr losgelassen.

Nachdem sie viele Jahre später im Salzburger Umland landete, betrieb sie gemeinsam mit ihrem Mann ein Restaurant in Altenmarkt. Das immerweiße Geschirr war Tina schnell ein Dorn im Auge: „Ich habe mich viel umgeschaut, aber mir hat das Geschirr, das ich überall gesehen habe, nie gefallen. Das hat alles gleich ausgesehen und war mir einfach zu fad“, sagt sie. Also besuchte sie einen Töpfer-Workshop im Ort und begann im Anschluss, ihre erste eigene Geschirr-Linie zu produzieren.

Mei Gschirr

Unikate mit Geheimrezept

Mit der Zeit hat Tina immer mehr ihren eigenen Stil gefunden und viele Jahre lang das gesamte Geschirr für das Restaurant in Eigenregie gefertigt. Das war die Geburtsstunde für „Mei Gschirr“. Auch nachdem das Restaurant geschlossen wurde, widmete sie sich weiterhin ihrem Gschirr. Inzwischen produziert sie seit über sieben Jahren in ihrem Garten-Atelier (Kaffee)-Tassen, Schüsserl, Becher, Backformen, Teller und mehr.

Dafür verwendet Tina hauptsächlich Ton und Fertigglasur. Man könnte zwar selbst auch eine Glasur mischen, das ist aber ziemlich aufwändig. Ihre Favoriten sind der schwarze und weiße Ton, auf den im Anschluss die Glasur kommt. Die Produkte werden bei über 1.200 Grad gebrannt und sind deshalb auch besonders robust. Bei so hohen Temperaturen sind auch nicht alle Farbkominationen möglich, da würden sonst die Farbpigmente verbrennen. Ihr eigenes Geschirr hat Tina etwa sieben Jahre lang im Gastrobetrieb benutzt – danach hatte es fast keine Gebrauchsspuren und wirkte wie neu.

„Das genaue Wissen um den Brennvorgang bleibt aber im Kammerl“, lacht sie. Deshalb gibt sie derzeit auch keine Kurse oder Workshops. Jedes Stück ist ein Unikat und zu 100 Prozent handgefertigt. Tina produziert nur Dinge, die man auch wirklich zuhause braucht, die handlich sind und vor allem auch in den Geschirrspüler passen. „Deshalb mache ich fast keine Obstschüsseln oder riesige Servierteller mehr, so etwas benutzt man nur selten zuhause.“

Mei Gschirr is schee

Die Preise für „Mei Gschirr“ sind eher hoch, dafür sind die Produkte auch äußerst hochwertig. Für eine Kaffeetasse bezahlt man beispielsweise um die 16 Euro. Und wie kommt man jetzt zu der Ware? Tina arbeitet gerade an einem Onlineshop, in Salzburg ist Mei Gschirr im Fachl erhältlich und im Innsbrucker Kastl gibt es die schönen Sachen ebenfalls zu kaufen. In Niedernfritz, wo Tina und ihre Familie zuhause sind, gibt es außerdem einen kleinen Verkaufsraum, der das nächste Mal am 18. und 25. September von 14.00-17.00 Uhr geöffnet hat.

Tinas zweite große Leidenschaft neben dem Töpfern ist übrigens Kaffee. „Ohne Kaffee gehe ich nicht unter die Leute und die Kaffeekultur im Allgemeinen ist mir sehr wichtig. Tee trinke ich keinen, da bin ich wohl eine Ausnahmeasiatin“, lacht sie. Außerdem legt Tina viel Wert auf gutes Essen und ein schönes Anrichten von Speisen. „Ich bekomme die Krise, wenn ein Teller schön ist, aber das Essen darauf nicht schmeckt und umgekehrt.“ Mit Mei Gschirr dürfte zumindest der optische Part schon mal abgehakt sein.

Mei Gschirr
Sonnberg 230
5521 Niedernfritz
+43 660 453 41 25
Nächste Öffnungszeiten: Fr, 18. + 25. September von 14.00-17.00 Uhr


Alle Fotos außer das Portrait von Tina: (c) Tina Kim-Wieser
Portrait von Tina: (c) Katty De Wolf

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