Wir waren in der ARTMA Akademie, um uns in der Kunst des Kampfes zu üben

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In Salzburg gibt es eine Kampfkunstschule, die verschiedene Kampfstile kombiniert und Geist und Körper gleichsam schult. Wir haben ein Probetraining absolviert und können sagen: Sich auf ganzheitlicher Ebene zu battlen macht durchaus Spaß.

„Wir beginnen immer mit Mobilisationsübungen“, erklärt uns der Trainer Jakob Moser bei der Begrüßung, als wir in unserem sportlichsten Outfit die ARTMA Akademie betreten. Wenn man einen Sport trainiert, egal welchen, läuft man immer Gefahr, einseitig zu trainieren. Man will aber keine Beweglichkeit einbüßen, wenn man sich dem Kampfkunstsporteln verschreibt. Kampfkunstsporteln ist nämlich der Inhalt der ARTMA Akademie, und das nun schon seit zwanzig Jahren. Das heißt für Jakob, den Menschen ein Werkzeug zu geben, mit dem sie sich auf ganzheitlicher Ebene entwickeln können.

Natürlich geht es um Selbstverteidigung und Beweglichkeit, aber da ist auch ein bisschen mehr, sagt er. Zum Beispiel geht es auch darum, sich seiner eigenen Gedanken und Gefühle bewusst zu werden. Das hat auch ein bisschen was mit dem Modewort Achtsamkeit zu tun, genauso wie Yoga und Meditation eine Rolle spielen. „Die Welt ist schneller geworden und mit Zunahme der digitalen Medien ist die Zerstreuung für jeden gewachsen.“ Die Arbeit am Körper hilft, die Selbstwahrnehmung nach außen und nach innen zu schulen und eine gewisse Konzentration zu trainieren, den Alltag zu erleichtern und mehr Lebensqualität zu gewinnen. Ganzheitlich eben.

Deshalb hat sich die ARTMA Akademie auch keinem einen Kampfstil verschrieben. ARTMA bedeutet Artes Martiales und genauso werden verschiedenen Richtungen im eigenen Kampfstil zusammengeführt. „Wenn du zehn Jahre den Stil deines Meisters trainierst, bewegst du dich dann womöglich wie er. Unser Ziel ist es hier, nach zehn Jahren Training ein eigenes, mehrperspektivisches Denken und Kämpfen einzunehmen. Du sollst mündig und selbstdenkend werden und da sehe ich in Stilen oft Limitationen.“ Über das Körperliche sollen die Schüler*innen ins Fühlen kommen, tiefer hinein. Das seien hohe Ziele, wirft Jakob ein, aber Kampfkunst bringe einen gewissen Idealismus mit.

Kampfkunstmeister Sifu Franz Herzog und sein Team haben dazu das zwölfstufige Training erarbeitet, das mit Fitness und Schulung situativer Aufmerksamkeit beginnt und zu Distanzkampf aufschließt. Wir sind blutige Anfänger*innen und steigen mit der Grundstufe, Einführung ins Kampftraining und Bewegungslehre, ein. In der ARTMA trainieren alle zusammen, die Pros und wir. Wir beginnen also mit Mobilisationstraining. Mittlerweile haben sich mehrere Leute im Trainingsraum eingefunden, Männer und Frauen jeden Alters. Vor der Spiegelwand bilden wir einen Kreis und erstmal verneigen wir uns. Wir lockern uns, drehen unsere Hüften und Gelenke, stellen unser Gleichgewicht auf die Probe und schauen uns dabei im Spiegel zu. Bis Jakob die Gruppen nach dem jeweiligen Niveau aufteilt.

Jakob Moser hat uns in die Kampfkunst eingeführt.

Dann steht er vor uns und erklärt uns die Grundlagen des chinesischen Boxens. Hände unter den Achseln zurückziehen, Hände vor der Brust verschränken, nach unten drehen und denselben Weg zurück. Bis wir vor dem Spiegel stehen und die Bewegungen vor dem Spiegel absolut synchron sind. Dann geht es ums Anrempeln, weist uns Jakob an.

Selbstverteidigung spielt beim ARTMA immer eine Rolle. „Dich selbst verteidigen geschieht immer bei einem unvorbereiteten Überfall. Sich vorzubereiten ist immer das erste.“ Und so spielen wir Situationen nach, in denen man unvorbereitet angerempelt wird, lauschen unseren Empfindungen und stoßen dabei immer wieder auf die Schulter des jeweils anderen. In der Selbstverteidigung, fährt Jakob fort, geht es nicht ums Gewinnen, sondern ums Überleben. Das ist ein großer Unterschied zum Kampfsport. Während wir in unserer Selbstverteidigung aufsteigen, schützend die Hände vor unseren Körper halten, um die Situation zu deeskalieren oder im nächsten Schritt dem Gegenüber eine gezielte Backpfeife mit der Handfläche servieren dürfen, tänzeln die Pros im Raum bereits geschickt um uns herum und weichen in flüssigen Bewegungen dem Gegner aus.

Was wir bis jetzt sagen können: Die Kampfkunst macht uns Spaß und treibt uns den Schweiß aus den Poren. Wir absolvieren noch den Fitness- und Kraftteil mit Enthusiasmus, schlagen in Handpratzen und sehen uns immer wieder im Spiegel dabei zu, wie wir einem Stock in ruhigen Schlangenbewegungen ausweichen. Weil Selbstverteidigung ja nicht das einzige ist, das hier geschult wird. „Wenn du zwanzig Jahre nur Selbstverteidigung machst, wirst ja am Ende paranoid. Da siehst immer nur noch Bedrohungen überall“, lacht Jakob. Obwohl Selbstverteidigung oft das erste Motiv ist, weshalb sich Menschen in die ARTMA Akademie einschreiben, macht es den meisten einfach Freude. Und es spricht alle an, Frauen und Männer sowie alte Menschen und Kinder. Deshalb gibt es auch eigene Kinderklassen.

„Kampfkunst lernen kann jeder, der den Willen dazu hat. Es kommen auch oft ältere Menschen zu uns, die kurz vor der Pensionierung stehen und einen neuen Sinn im Leben suchen.“ Auch das, sagt Jakob, sei Inhalt in der Akademie: Wenn eine Gesellschaft den Wert des Menschen nur an seiner Arbeitsleistung messe, laufe etwas falsch. „Da steht so viel Mensch dahinter, leidenschaftliche Hobbies, liebevolle Väter und Mütter oder gute Freund*innen.“ Dieses mehrperspektivische Denken sei Inhalt und Ziel von ARTMA. Jakob hat bei der Verabschiedung einen kräftigen Handdruck. „Der Mensch braucht dieses mehrperspektivische Denken. Was bringen mir zwanzig Jahre im Fitnessstudio, wenn mir, sobald ich einen Menschen vor mir habe, tausend Vorurteile im Kopf herumschwirren? Sich dessen bewusst zu sein, darum geht es. Es geht um die Haltung.“

Auch motiviert?

Melde dich zum Probetraining unter salzburg@artma.at an, oder schau auf der Homepage der ARTMA Akademie für mehr Infos vorbei.


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