Wir haben junge Muslim*innen in Salzburg gefragt, wie sie es mit dem Ramadan halten

Ramadan

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Am 12. April abends bzw. am 13. April beginnt in diesem Jahr der islamische Fastenmonat Ramadan. Muslim*innen verzichten während dieser Zeit auf Essen und Trinken in den Tagesstunden auf Rauchen und Sex. Gründe zum Fasten gibt es viele. Ob und warum sich junge Muslim*innen an diese Gebote halten, wollten wir in einer kleinen Umfrage wissen.

Jehad, 28

Ramadan ist ein Brauchtum, mehr als ein religiöser Anlass. Ich faste nicht, seit ich nicht mehr in Damaskus lebe. Die Atmosphäre der Verbundenheit in der Stadt und das gemeinsame Mahl bei Sonnenuntergang mit der Familie gibt es hier nicht. Es fühlt sich hier einfach anders an.

Foto: Andreas Brandl/ Foto Flausen

Amila, 27

Kennst du dieses Gefühl, wenn der Advent beginnt? Und plötzlich „Last Christmas“ eigentlich doch ein sehr schönes Lied ist, und es so scheint als bestünde die Welt nur aus Liebe. So fühlt sich für mich auch der Ramadan an. Es ist eine Zeit, in der ich noch mehr versuche, all das umzusetzen, was mir das gesamte Jahr über wichtig ist. Eine Zeit der Selbstreflexion, in der ich meine Gedanken sortiere und kontrolliere und versuche, mir wieder klar zu machen, was im Leben wichtig ist. Ich finde die Gebote des Ramadan unterscheiden sich bis auf das Fasten nicht von den Geboten des Islams. Ich bin nicht sonderlich religiös, ich halte mich auch den Rest des Jahres nicht an alle Gebote. Es wäre für mich nicht glaubwürdig, wenn ich plötzlich während des Ramadan streng religiös werden würde. Ich kenne natürlich auch einige, die sich während des Ramadan an alle Gebote halten und es aber dann kaum abwarten können, nach dem Ramadan wieder all das zu machen, was man als gläubiger Moslem nicht tun sollte. Das passt nicht zu meiner Einstellung. Beim Fasten geht es für mich nicht nur darum, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts zu essen und nichts zu trinken. Es ist auch ein bisschen wie ein „Detox für die Seele“.

Khaled, 29

Ich faste, weil ich ein gläubiger Moslem bin. Im Koran steht, dass man fasten muss. Ich fühle mich armen Menschen näher, die nicht genug zu essen haben. Für mich ist auch die Gemeinschaft beim gemeinsamen Essen nach Sonnenuntergang sehr schön.

Momtaz, 25

Für mich ist Ramadan die Zeit der Vergebung. Muslime beschäftigen sich noch viel stärker mit dem Koran. In Afghanistan habe ich immer gefastet. Natürlich ist es vor allem im Sommer, wo die Sonne schon sehr früh aufgeht und erst spät wieder untergeht eine lange Zeit, in der man auf Essen und Trinken verzichtet. In Salzburg faste ich nicht mehr, weil ich arbeiten muss.

Shernazar, 23

Ramadan bedeutet für mich nichts, weil ich keine Lust zum Fasten habe.

Bouchra, 21

Ramadan bedeutet für mich für Ruhe und Spiritualität. Besonders während des Fastenmonats kommen Familien und Freunde zusammen. Man bereitet zusammen den Iftar vor, liest den Koran, geht in die Moschee und tut bewusst Gutes. Seit ein paar Jahren nehme ich am Projekt „Fasten-Teilen-Helfen“ teil, in dem man Zeit mit geflüchteten Kindern verbringt, für Bedürftige Essen kocht oder einfach mit Senioren quatscht und Bingo spielt. Es ist ein Monat in dem zurückschraubt und über sich selbst reflektiert. Ich merke aber auch, dass das Fasten mir gut tut. Man lernt viel über sich selbst und auch sich zu kontrollieren. Denn Fasten bedeutet nicht nur der Verzicht auf Essen und Trinken, sondern ist viel mehr als ein ganzheitliches Fasten zu betrachten. Das heißt, ich faste mit all meinen Sinnen vermeide z.B. schlechtes Gerede und reduziere Social Media.

Ali, 29

Ramadan ist für mich eine Geduldprüfung und ein Monat der Barmherzigkeit und Vergebung. Ich faste, um meinem Glauben zu folgen.


Dieser Artikel ist zum ersten Mal im Mai 2018 erschienen.

Titelbild: Naim Benjelloun / Pexels

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