Wie sich eine Quarantäne (mit Kind) aushalten lässt

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Ein paar Kleinigkeiten für alle (künftig) Quarantänierten da draußen

Eshat uns spät in der Pandemie erwischt, aber es hat uns erwischt. Evil Corona hat sich über unser Betreuungsnetzwerk eingeschlichen und zackbumm, sind wir von einem Tag auf den nächsten zwangsbeurlaubt worden. Vorab: Wir sind alle gut durchgekommen und alle, die wir kennen auch. Das ist gut und wichtig. Als das aber klar war, standen trotzdem zehn Tage Quarantäne in einer Stadtwohnung in E-Vorstadt mit Balkon und ohne Garten, dafür mit Ausblick aufs Lichthaus, am Programm. Hier steht, wie wir das durchgedruckt haben.

#1 Nieder mit der Arbeit

Die für uns wichtigste Regel, die natürlich nicht für alle umsetzbar ist: In der Sekunde, in der das zweite Stricherl erschienen ist, haben wir beschlossen: Keine Arbeit! Als Konsequenz wurden Deadlines verschoben, Leute informiert und Termine gestrichen. Die wenigen dringlichen Dinge haben wir auf der Todo-Liste gelassen. Aber Homeoffice in der Quarantäne, mit Kind, ist eine echte Zumutung. War auch auch ohne Hackeln anstrengend genug.

#2 Den Tag einteilen – im zwei Stunden-Rhythmus

Wer das Vergnügen hat, als Familie eingekastelt zu sein, hat einen Vorteil: Schichtbetrieb wird möglich. Wir haben einen komplett neuen Tagesablauf eingeführt: Einer steht auf, der andere schläft aus. Danach passt einer zwei Stunden auf und dann der andere. Gemeinsame Mittagszeit. Am Nachmittag wieder Schichteln und am Abend gemeinsame Zeit. So lässt sich der Tag gut überbrücken. Und keiner wird grantig. Oder halt nicht so oft.

#3 Nichts erwarten

Im zweiten Pandemiejahr und der zweiten Quarantäne (früher noch als K1) macht sich niemand mehr was vor. Bei den Wörtchens „Bananenbrot“ oder „Sauerteig“ passiert in uns nichts mehr. Im Gegenteil: Die maximale Verachtung starrt euch aus unseren ausdruckslosen Augen an. Wir haben von dieser Quarantäne nichts erwartet und sie hat alles erfüllt. Eine Quarantäne ist eine Ausnahmesituation und das Anti-Swinger-Motto: Man darf nichts, muss aber alles. Dabei gibt es in der Quarantäne nur ein Ziel: Durchhalten! Wer glaubt, dabei eine saubere Wohnung haben zu müssen – ist ok. Wir haben ganz oft beide Augen zugemacht, haben die Schlafzimmertür zugemacht und eine Kloake hinter uns gelassen. Nichts (wirkliches) tun, den ganzen Tag, ist nicht leicht. Aber jeden Tag den gleichen Scheiß aufräumen, ist die Hölle. Nieder mit der Hausarbeit!

Ups and downs in der Quarantäne. Und Matthias vor einer selbstgebauten Höhle vom Ikea.

#4 Nicht die ganze Zeit verfernsehen

Es ist schon verführerisch. In der Quarantäne kann man nicht raus. Man muss vielleicht nichts arbeiten. Keine Pflichten warten. Könnte man doch fernsehen, oder? Abgesehen davon, dass sich alles in uns gesperrt hat, mit einem Kind den Tag wegzufernsehen, ist es gar nicht so leicht. Welches Programm schaut man? Immer nur Feuerwehrmann Sam? Sicher nicht! Wir haben uns also nicht für die digitale Nanny entschieden, dafür aber alle möglichen Spiele rausgekramt. Dimension, Ubongo, Spielkarten. Und obwohl immer einer zu jung war, um sich an die Regeln zu halten, haben wir so die Zeit gut rumgekriegt. Und nur eine Sanduhr verloren.

#5 Auch mal Fernsehen

Früher gab’s eigentlich kaum Fernseheinheiten. Aber in der Quarantäne braucht man auch mal eine Minute Auszeit. Mit einem Kleinkind, das aus irgendeinem Drang heraus im Bett einen Handstand-Überschlag übt, gar nicht so leicht. Deswegen ist auch immer wieder mal die Glotze gelaufen. Und es war gut. Es war so gut! Wir danken an dieser Stelle dem Schöpfer im Himmel für „Ben und Holleys kleines Königreich“ auf Netflix.

#6 Sudern, sudern, sudern

Die Quarantänezeit war anstrengend, aber ok. Gemein wurde es, als sich eine von drei Personen nach 5 Tagen raustesten konnte – schlecht für die Moral. Von da an wurde vom Tool „Sudern“ Gebrauch gemacht. „Waruuum? So ein Scheiß, das macht das alles keinen Sinn, de Regierung, blablabla“, ihr wisst, was wir meinen. Nach einigen Momenten, in dem wir uns extrem oam gefühlt haben und es alle wissen ließen, ging’s auch wieder bergauf. Heißt ja nicht umsonst ups und downs.

Auch mal nett: Die eigene Wohnung bei Sonnenschein erleben. Haben wir selten.

#7 Sich jeden Tag auf EINE Sache besonders freuen

In Zeiten des Überangebots gibt es wenige Dinge, die nicht sofort zugänglich sind. Das kleine Spiel Wordle ist so ein Ding. Jeden Tag darf man in sechs Versuchen ein Wort erraten. Wir haben es geliebt und mittlerweile eine österreichische, eine englische, eine deutsche und eine Schweizer Variante gefunden. So kann man vier Mal Wordlen.

#8 Ein Buch auf Raten lesen

In so einer Quarantäne hat man ja kaum mal fünf Minuten, in denen man am Stück etwas tun kann. Weil man ja auch zum*r Mitspieler*in befördert wurde. Wir lieben spielen, aber zwei Stunden Feuerwehr-Notfall reichen. Auch körperlich. Also haben wir die alte Liebe zu Graphic Novels wiederentdeckt und uns in jeder Ecke der Wohnung ein Buch hinterlegt (z. B. das hier). Immer wieder ein paar Seiten zwischendurch gehen gut rein, machen Laune und man hat zum Schluss echt ein paar Bücher durch.

#9 Durchdrehen, wenn möglich und nötig

Dass man sich jetzt nicht vor einem Kind in ein Schimpfwortspeiendes Monster verwandelt, sollte eigentlich normal sein. Ab und zu wird man in der Quarantäne durchdrehen wollen. Das kommt nämlich in Schüben. Und man kann nix dagegen machen. Wenn ihr das Durchdrehen spürt, lasst es raus. Und wenn auch nur bei einem Schrei in den Polster. Dem Kind kann man immer noch erzählen, dass es sich um Brülltraining etwaiger Art handelt.

Unvergessliche Momente in der Teststraße in Klessheim.

#10 Die verordneten Ausflüge hinaaaaausziehen

Wer in der Quarantäne landet, kann nach fünf Tagen zur Teststraße (z. B. in Klessheim) fahren. Wer theoretisch eine halbe Stunde vorher losfährt (man muss ja anstehen und will den Termin nicht verpassen), der hat eine fast halbtagesfüllende Aktivität geschaffen. Man sieht die Landschaft vorbeiziehen. Man sieht andere Menschen. Und man hat Kontakt mit entzückenden Zivis im Drive-in. Ihr seid’s die Coolsten!

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