Von der Tischlerwerkstatt ins Klassenzimmer: Florian ist 30 und wird Volksschullehrer

Wie das Leben halt so spielt: Da wirst du Tischler und findest das ganz ok. Plötzlich fällt dir das Atmen schwer und eine Holzstauballergie bittet dich, dein gesamtes Leben zu überdenken. Du denkst nach, „was mach ich gern?“ und kommst drauf: Skilehrer sein, das magst du immer schon. Wie wäre es dann, Kinder auch abseits der Piste zu unterrichten?

Zuerst Abendmatura, dann vier Semester Lehramt Sekundarstufe. Passt aber nicht hundertprozentig und du machst einen kleinen, aber bedeutsamen Schwenk Richtung Pädagogische Hochschule. Hier, im Lehramtstudium Primarstufe, fühlst du dich wohl und bald wirst du als Volksschul-Lehrer arbeiten. Du heißt Florian, bist aus Unken und hier kommt deine Geschichte.

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„Eigentlich habe ich gedacht“, sagt Florian, „dass ich einer der Älteren sein werde, wenn ich mit dem Studium beginne.“ Das war aber überhaupt nicht der Fall. Viele seien Mitte Dreißig. Florian hat sich im zweiten Bildungsweg für Lehramt Primarstufe entschieden und wird in etwas mehr als zwei Jahren in einer Volksschule unterrichten, idealerweise in seiner Heimatgemeine im Pinzgau. Hätte man ihm als Teenager gesagt, dass er irgendwann Lehrer sein wird, er hätte es wahrscheinlich nicht geglaubt. 

Manchmal muss man mehrere Wege ausprobieren, 

… um den richtigen zu finden. „Jetzt, mit 30, weiß ich ganz genau, was ich machen möchte“, erzählt Florian. Mit 15, meint er, kann man doch auch gar nicht wissen, was so ein Leben bringen wird. Und trotzdem: Ganz fremd ist Florian die Arbeit mit Kindern nicht. Als Skilehrer durfte er schon ganz vielen Kleinen aus allerwelt die Piste runter begleiten. Ein gutes Gefühl, wie Florian findet. Und die Skilehrerei war es auch, die Florian den Weg ins Klassenzimmer geebnet hat. 

Ihr wollt das Leben von Kindern mitgestalten? Das Lehramt Primarstufe, also Volksschul-Lehrer*in, hätte euch alle gern - also, wenn ihr die Aufnahme-Prüfung schafft. Aber wir glauben an euch!

Weil, geplant war das Ganze so nicht. 

Als (ersten) Beruf hat sich Florian Tischler ausgesucht, bis er Probleme mit dem Atmen bekommen ist. Diagnose: Holzsstaub-Allergie, bissi blöd, wenn man täglich mit dem Werkstoff arbeitet. Die direkte Arbeit mit Holz war also keine Option mehr, aber: Warum nicht im technischen Bereich bleiben? Oder irgendwas mit Holzdesign studieren? Da wäre doch naheliegend. „Ich habe lange nachgedacht, was ich denn jetzt arbeiten möchte“, sagt Florian. Und dann erinnert er sich, wieviel Freude ihm die Arbeit als Skilehrer macht, speziell die Arbeit mit Kindern. Irgendwann da war es, als die Idee gereift ist: „Ich könnte doch Lehrer werden.“ 

Florian hat keine Angst und folgt dem Impuls, mit der Abendmatura in der Tasche (was eh schon anstrengend genug war) inskribiert er sich an der Uni Salzburg fürs Lehramt Sekundarstufe. „Das hat für mich irgendwie nicht gepasst, der Gedanke mit pubertierenden Jugendlichen zu arbeiten“, lacht er. Nach vier Semestern zieht er den Schlussstrich und sattelt um: Die Idee bleibt, die Schulstufe wechselt. An der Pädagogischen Hochschule Salzburg bereitet er sich auf die Arbeit mit Volksschulkindern vor. Und siehe da, hat sein Platzerl endlich gefunden. 

Wollt ihr euch über ein Lehramtsstudium Primarstufe informieren?

Anklicken und durchschauen tut nicht weh und kostet nichts.  Auf der Webseite der Pädagogischen Hochschule steht sehr genau und verständlich, worauf ihr euch anlasst, wenn ihr Volksschul-Lehrer*in werden wollt. Ihr könnt auch zum Tag der offenen Tür am 12. März gehen.

Ps.: Seit „unserer“ Volksschule-Zeit hat sich viel getan.

Wie es ist, mit 30 nochmal neu anzufangen

Unser Respekt allen, die berufsbegleitend studieren. Unser Respekt allen, die eine Abendmatura machen. Und unser Respekt allen, die sich – alle Last des Erwachsenenlebens am Buckel – nochmal dazu entscheiden, eine neue Laufbahn einzuschlagen. Weil: Einfach ist das nicht unbedingt. „Aktuell bin ich wirklich Montag bis Freitag an der PH und am Wochenende arbeite ich, um Geld zu verdienen. Im Februar habe ich zum Beispiel drei Tage frei.“ Als Berufsumsteiger, der sich zu großen Teilen selbst finanziert, muss man den Weg wirklich gehen wollen. Die acht Semester Studium sind kein Zuckerschlecken, es ist viel zu tun und mit den anderen Verpflichtungen im Leben, kann das ganz schön an die Substanz gehen. Wieso Florian es trotzdem durchzieht? „Weil ich mir sicher bin, dass es sich auszahlt.“ 

Was nicht passt, wird passend gemacht: Wenn ein Weg nicht hinhaut, dann probiert man eben einen anderen. Florian hat genau das gemacht und ist jetzt da, wo er sein will. Ihr auch?

Nach drei Semestern im Studium: Was meinst du, Florian, für wen eignet sich so ein Karrierenwechsel?

Der erste Satz, den Florian nach einigem Nachdenken formuliert: „Man muss wirklich ein Herz für Kinder haben.“ Die Aussicht auf viele freie Wochen im Sommer werden nicht reichen, um in diesem Beruf glücklich zu werden. „Ich möchte Kindern Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie ihr Leben meistern können.“ Einige der Kinder, die er unterrichten wird, kennt er schon. Geht Florians Plan auf, könnte er die Kinder seiner Freund*innen unterrichten, rein rechnerisch ginge es nämlich, dass diese gemeinsam mit ihm die erste Klasse besuchen. 

Schleichwerbung, nein danke!

Wir nehmen für unsere redaktionelle Berichterstattung niemals Geld an. Werbung gibt es beim Fräulein, aber selten. Wenn wir Werbung machen, steht das außerdem ganz klar im Titel und nicht irgendwo versteckt – deswegen ist es uns wichtig, dass ihr wisst: Dieser Artikel ist in schöner Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule entstanden. Danke, dass ihr euch so viel Mühe gebt!

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