Verdammt scharf essen in Salzburg

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Es soll Leute geben, die bei der Nahrungsaufnahme auf Schweißausbrüche und brennenden Schmerz im Rachenraum stehen … kurz: die gerne scharf essen. Wir haben uns für euch durch einige von Salzburgs schärfsten Lokalen gekostet und sind auf den Geschmack gekommen.

Lemonchilli: Essen auf eigene Gefahr

Eine Freundin hat uns erzählt, dass man im Lemonchilli in der Nonntaler Hauptstraße 24 eine Verzichtserklärung unterschreiben muss, wenn man das schärfste Chili des Hauses bestellt. Das wollen wir natürlich auf keinen Fall verpassen und machen uns auf den Weg ins Nonntal. Tatsächlich hat unsere Freundin nicht zu viel versprochen: Chili gibt es hier in vier verschiedenen Schärfegraden. „Superscharf“ bekommt man nur mit Unterschrift. Wir sind versucht, gleich aufs Ganze zu gehen, der Kellner rät uns aber vehement von Stufe 4 ab. Wir entscheiden uns also für Stufe 3 und lassen uns nur eine kleine Schale des vermeintlichen Höllen-Eintopfs zum Probieren bringen. Im Nachhinein eine weise Entscheidung: Stufe 3 ist eine echte Herausforderung und treibt uns die Schweißperlen auf die Stirn. Das Chili Stufe 4 fällt dagegen in die Kategorie Batteriesäure und ist für uns schlicht un-essbar. Blöderweise kapieren wir das erst, als wir uns selbstbewusst einen vollen Löffel in den Mund schaufeln und laut aufbrüllen möchten vor Schmerz.

Sollte jemand dieses Chili essen können, bekommt er von uns einen Orden verliehen – versprochen!

Rigler’s: Die Engel singen hören

Mit brennenden Mundwinkeln verlassen wir das Lokal und machen uns auf den Weg in die Getreidegasse. Dort gibt es nämlich nicht nur Plastikenten und Mozart-Büsten, sondern auch ein exzellentes Gewürzgeschäft. Der Familienbetrieb Rigler’s verkauft seit mitterlweile drei Jahren Gewürze, Essig und Öle aus aller Welt. In Sachen scharf dealt man hier mit Bhut Jolokia, besser bekannt als Ghost Chili. Der stammt aus Indien und gilt als zweitschärfster Chili der Welt. Der Name ist Programm: Wir kosten ein paar Körner mit der Zungenspitze und hören die Engel singen. Mit einer Dose um ca € 12 kommst du vermutlich bis zu deinem Lebensende aus. Neben diesem scharfen Gift gibt es bei Rigler’s aber auch zig andere Chilisorten und Gewürzmischungen für jeden Geschmack. Bekömmlicher als der Bhut Jolokia und trotzdem scharf ist zum Beispiel das Chilikernöl. Unser Tipp: der Feige-Chili-Creme-Essig.

Grill-Imbiss in der Philharmonikergasse: Soldaten sind Würschtl

Weil er direkt ums Eck liegt, machen wir einen Abstecher zum Grill-Imbiss in der Wiener-Philharmonika-Gasse. Spezialität des Hauses ist die Heeres-Currywurst, deren Schärfe nach militärischen Dienstgraden gestaffelt wird. Wir sehen uns zwar eher in den Generalsrängen, der Inhaber Raymond winkt aber ab: Es gebe in ganz Österreich erst einen Helden, der die Generals-Currywurst bezwungen habe. Wir dagegen würden maximal zum Wachtmeister taugen. Na dann … wir ordnen uns kleinlaut ins Befehlsschema ein und erhalten eine pikante und ziemlich köstliche Wachtmeister-Currywurst samt eigenem Dienstausweis, auf dem der Chef gewissenhaft unser Handikap vermerkt. Wir salutieren zum Abschied und marschieren weiter Richtung Mexiko.

Die Cabreras: It’s all about the dip, baby

Das Geschäft und Restaurant in der Priesterhausgasse sorgt seit einigen Jahren für authentisch-mexikanische Küche in Salzburg. Wer es scharf mag, ist bei den Cabreras an der richtigen Adresse. Was hier genüssliche Schluckbeschwerden verursacht, sind die Saucen, die man zu jedem Essen bekommt. Sie tragen liebliche Namen wie La Dona, La Adelita oder La Macha und reichen von sehr bekömmlich bis ziemlich scharf. Wir bestellen Quesadillas und tunken ordentlich bei der Salsa Negra ein – einer Paste, die der Teufel selbst zubereitet hat. Im Vergleich zum indischen Ghost Chili ist die Salsa Negra aber weniger tödlich. Durch die Vielzahl an gereichten Sorten kannst du hier außerdem selbst bestimmen, wie scharf es sein soll. Alle Saucen kann man auch kaufen und mit nach Hause nehmen.

Kathmandu: Ein Paradies für Vegetarier

Als nächstes führt unsere Tour der Leiden von Mexiko nach Nepal: Genauer gesagt ins Restaurant Kathmandu in der Moosstraße 36. Für uns ist es eine doppelte Premiere: Wir haben noch nie nepalesisch gegessen – geschweige denn scharf. Deshalb fragen wir beim Chef des Hauses nach seinem schärfsten Gericht. Er empfiehlt das Chicken Chili. Da wir mit Chili aber heute schon unsere Erfahrungen gemacht haben, ordern wir das vegetarische nepalesische Nationalgericht Dal Bhat Tarkari und bitten den Inhaber, ordentlich scharf zu würzen. Im Vergleich zu so manch anderer Leidenserfahrung dieses Abends kommt unser Essen recht bekömmlich daher – schmeckt aber auf jeden Fall köstlich. Sehr zu empfehlen ist das Kathmandu außerdem für Vegetarier. Ein Gutteil der Gerichte auf der Speisekarte enthält kein Fleisch. Während wir essen, erzählt uns der Inhaber seine spannende Lebensgeschichte, die ihn als Kind aus Nepals unterster Kaste bis nach Salzburg geführt hat. Wer mehr erfahren will, sollte im Restaurant vorbeischauen.

Leks Thai Kitchen: Bloß nicht angeben!

Als wir das Kathmandu verlassen, sind wir erstens ziemlich satt und zweitens fühlt sich unsere Haut langsam wie Brennnesseln an. Wir beschließen, trotzdem noch eines draufzusetzen und machen uns auf den Weg zu Leks Thai Küche in der Schallmooser Hauptstraße. Dort sind wir zwar ohnehin Stammkunden, ein extra scharfes Gericht haben wir aber noch nie probiert. Wir bestellen Nummer 7 und Nummer 8 und verlangen richtig strenge Behandlung, da wir ja mittlerweile einiges gewohnt sind … zumindest glauben wir das! Die gute Lek meint es heute gut mit uns und trägt ordentlich auf! Gut, dass wir das Essen zum Mitnehmen geordert haben. So sieht keiner, wie wir zuhause an unserem Küchentisch keuchen und husten. Und auch nicht, wie wir die Hälfte stehen lassen – wir hätten doch bei „ein bisschen scharf“ bleiben sollen.

Für uns war’s das jedenfalls für heute … und für alle, die es wissen wollen: Ja, der nächste Tag war die Hölle!

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