Schauspieler werden in Salzburg

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In Salzburg gibt es zwei Schulen, an denen man das Theaterhandwerk erlernen kann. Wir haben den Schülern und Schülerinnen bei der Arbeit über die Schulter geschaut, mit den Profis über Lust & Leid des Theaterlebens gesprochen und ihnen wertvolle Tipps für die Aufnahmeprüfung entlockt.

Für manche ist die Schauspielschule der Beginn eines Lebens im Scheinwerferlicht, andere erwartet beim ersten Vorsprechen die vermeintliche Endstation ihres Traumes. Wer von Salzburg aus die Bühnen der Welt erobern möchte, der hat gleich zwei Schauspielschulen zur Auswahl, an denen echte Profis das Bühnenhandwerk vermitteln: Die Schauspielschule im Schauspielhaus oder das Thomas Bernhard Institut am Mozarteum.

Das Thomas Bernhard Institut: Wo keineswegs über Salzburg g’sudat wird

Das Thomas Bernhard Institut ist eine öffentliche Schauspielschule und Teil des Mozarteums. Die Studiendauer beträgt acht Semester. Das Studium wird in zwei Studienabschnitte gegliedert und schließt mit Diplom ab. Jedes Jahr werden ca. zehn Schüler und Schülerinnen aufgenommen. Wer sich für die Zulassungsprüfung anmelden will, der kriegt hier einen Überblick über die genauen Anforderungen. Im Oktober beginnt die Anmeldefrist – also gleich mal im Kalender notieren! Neben der Schauspielausbildung bietet das Thomas Bernhard Institut außerdem einen Studiengang für Theaterregie an, falls der eine oder die andere unter euch lieber arrangiert und g’schafftelt, als an sich herumg’schaffteln zu lassen.

Wer es schafft, die Aufnahmeprüfung zu überstehen, den erwartet im Thomas Bernhard Institut ein Studienplan, der mit Frontalunterricht rein gar nichts zu tun hat. Neben der Ausbildung in den Grunddisziplinen des Schauspiels steht hier die praktische Arbeit an oberster Stelle der Prioritätenliste: Workshops mit Gastdozentinnen und Dozenten der Uni prägen die Stundentafeln, die sehr individuell gestaltet sind.

Wer selbst nicht Student am Thomas Bernhard Institut ist, der kann sich im KunstQuartier übrigens regelmäßig von den Fortschritten der Nachwuchs-Stars überzeugen: In diesem Übrungs-Theater in der Berggasse finden regelmäßig Studenten-Aufführungen statt, die man zu äußerst günstigen Preisen besuchen kann. Die Schauspielschüler sind aber auch immer wieder außerhalb ihrer Komfort Zone unterwegs: unlängst zum Beispiel bei einem Projekt in unserer Lieblingstschums’n, dem Harry Bärs. Bei vielen Projekten arbeiten die Regiestudenten des Instituts direkt mit den Schauspielern zusammen.

Die Schauspielschule am Schauspielhaus: Wo Praxis groß geschrieben wird

Die hauseigene Schule am Schauspielaus ist privat, aber trotzdem gratis. Die Schüler erspielen sozusagen ihr Schulgeld. Sie werden nämlich im Normalfall ab dem zweiten Ausbildungsjahr in Produktionen des eigenen Hauses eingebunden. So bekommen Studierende nicht nur einen Einblick ins alltägliche Theaterleben, sondern sie leben es vom ersten Tag an. Pro Jahr werden auch hier ca. zehn Kandidaten und Kandiatinnen für die vierjährige Ausbildung zum Diplom aufgenommen. Anmelden kann man sich hier laufend, im November beginnen die Vorsprechen. Wer erst einmal aufgenommen wird, auf den geht die Schule im Unterricht sehr individuell ein. Wenn eine Abendvorstellung bis zehn Uhr geht, werden die Vormittagsstunden nach hinten verlegt. Ein Großteil der Lehrenden steht selbst aktiv auf Bühnen und unterrichtet dementsprechend praxisorientiert.

Die Statistiken beider Institute sprechen übrigens für sich: Der Großteil aller Absolventen  wird sofort von einem Theater engagiert, frühzeitige Abgänger gibt es kaum. Am Schauspielhaus gefällt es den Studenten so gut, dass zwei von dreien auch nach ihrem Abschluss am Haus bleiben.

Ob nun Mann oder Frau, blond oder rothaarig, groß oder klein: Aufgenommen wird man bei beiden Schulen wegen seines Schauspielens, nicht wegen seines Aussehens wie Beckham. Denn Rollen gibt es später für jeden Typ. Sehr wohl ein Kriterium für die Aufnahme kann aber das Alter sein. Eine Perücke ist schnell mal aufgesetzt, aber eine Verjüngungskur wird einem kaum um 20 Jahre jünger erscheinen lassen, um eine bestimmte Rolle spielen zu können. Vor allem Frauen im mittleren Alter haben nur ein geringeres Rollenangebot, dramaturgisch bedingt.

Und das sagen die Theaterstars von morgen: Worauf es ankommt beim Schauspieler werden

Kilian ist im zweiten Jahr seiner Schauspielausbildung, Mattia im letzten Jahr seiner Regieausbildung am Thomas-Bernhard-Institut. Wir haben den beiden ein paar nützliche Tipps für die Aufnahmeprüfung entlockt.

Schauspielausbildung Salzburg Schauspielausbildung Salzburg

Das Reinhardt Seminar in Wien ist nicht alles. Bewirb dich auch bei kleineren Instituten. Nicht für jeden ist derselbe Studienort oder dieselbe Schauspielschule die richtige Wahl.

Gehe in eine Stadt, in der du dich wirklich wohl fühlst!

Schau dir Dokumentationen über Vorsprechen an, wie zum Beispiel „Das Spiel des Lebens“. Vor allem, wenn es dein erstes Vorsprechen ist. Etwas ferner der Thematik, für einen gemütlichen Abend ist auch „Der Spielwütige“ zu empfehlen.

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Spiele bei jeder Gelegenheit, die du hast, ganz egal ob in einer noch so kleinen Schulaufführung oder bei Theaterjugendclubs!

Wähle keineswegs eine Schauspielschule, weil der Onkel einer Freundin, der mal „irgendwas am Theater“ gemacht hat, weiß, dass diese die beste ist. Jeder fühlt sich in einer anderen Stadt, an einer anderen Schule besser aufgehoben. Ob du die Grundsteine für deine Karriere nun in der Otto-Falckenbergschule oder beim Max Reinhardt Seminar legen willst, kannst nu du für dich selbst entscheiden. Die SchauspielerInnen des Jahres kommen ja auch nicht alle von ein und derselben Schauspielschule.

Schau doch mal auf die Facebookgruppe „Schauspieler Community“. Hier können Fragen von den derzeitigen Ausgebildeten oder Abgängern selbst beantwortet werden. Selbst zu Fragen zur Unterkunft in einer Stadt für ein mehrtätiges Aufnahmeverfahren wird man hier fündig.

Leidenschaft ist für das Leben auf der Bühne die Grundvoraussetzung! Nur weil du bei Activity immer diejenige bist, die sich um die Pantomimeaufgaben kümmern muss, sagt das noch nicht viel über deine Qualifikationen als Theaterschauspielerin in Spe aus. Durchgearbeitete Nächte in einer intensiven Probezeit, Absagen bei Vorsprechen und verrückte Haarschnitte, die einen ein Regisseur oft während der ganzen Spieldauer eines Stückes tragen lässt, musst du für deinen Traumberuf in Kauf nehmen.

Gehe zu so vielen Vorsprechen wie möglich! Natürlich schrecken die Bewerberzahlen ab. Genommen werden am Thomas-Bernhard-Institut gewöhnlich zehn von hunderten an Bewerbern. Kaum jemand wird beim ersten Vorsprechen genommen. Du bekommst einen Einblick darin, wie verschiedene Schulen diese handhaben. Und die Routine nimmt auch etwas die Nervosität!

Schmeiß nicht das Handtuch, wenn es bei den ersten Malen nicht klappt! Das Vorsprechen gehört auch später zum Traumberuf dazu, mit Absagen und konstruktiver Kritik sollte man also bald umgehen lernen und sein Ziel nicht aus den Augen verlieren. Die meisten Studierenden sprechen nicht nur ein- oder zweimal vor, um einen Patz an ihrer Traumschauspielschule zu ergattern.

Hab Spaß beim Spielen! Hinter diesem Satz steckt viel Wahrheit, so klischeehaft er auch klingen mag. Sei nicht verkrampft, bleib locker. Niemand wird dich auslachen.

Gehe ins Theater! Schaue anderen beim Spielen zu.

Lasse mit deinem Talent arbeiten. Es kommt nicht darauf an, ob du mal einen kurzen Texthänger hast. Wenn du Arbeitsbereitschaft mitbringst, bemerkt dass die Komission. Lasse dich auf ihre Arbeitsvorschläge ein.

Und wenn dir die Tipps geholfen haben, dann bittet das Team von Fräulein Flora um eine Erwähnung bei deiner Dankesrede zum Schauspieler oder zur Schauspielerin des Jahres.

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