Salzburgs vergessene Frauen

ACHTUNG, DIESER BEITRAG IST VERALTET! BITTE ÜBERPRÜFE, OB DIE DARIN ENTHALTENEN INFOS NOCH AKTUELL SIND. WIR KÜMMERN UNS SOBALD WIE MÖGLICH UM EINE AKTUALISIERUNG!

Salzburgs Geschichtsbücher sind vollgestopft mit Namen berühmter und verdienstvoller Männer. Wenn man nach Frauennamen schaut, dann sieht es ziemlich dunkel aus, denn Frauen wurden in der offiziellen Geschichtsschreibung jahrhundertelang unsichtbar gemacht. Wir haben uns anlässlich des Weltfrauentags auf die Suche nach bedeutenden Frauen und ihren Orten in Salzburg gemacht.

Auf unserer Spurensuche hat uns Alexandra Schmidt vom Frauenbüro der Stadt begleitet. Sie hat mit ihrem Team die sogenannten Frauenspaziergänge ins Leben gerufen: Anspaziert werden Orten, die etwas über Salzburgs Frauen erzählen. Welchen Protagonistinnen ihr dabei begegnet, erfahrt ihr hier!

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Irma von Troll Borostyani: Die Unbeugsame aus der Griesgasse 4

Sie wuchs im Salzburg der 1840er Jahre auf und hasste das biedere Provinzklima. Also flüchtete sie nach Wien und ließ sicht zur Pianistin ausbilden. Über ein Jahrzehnt später kehrte sie nach Salzburg zurück und wurde zur Vorkämpferin für Frauenrechte. Das kleingeistige Bürgertum in Salzburg kam mit so viel weiblichem Selbstbewusstsein nicht klar und tat sie als ungeliebte Unruhestifterin ab. Geboren wurde sie in der Griesgasse 4, begraben liegt Irma von Troll Borostyani am Kommunalfriedhof.

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Johanna Maria Sedelmaier: Die lyrische Traffikantin

Kennt ihr die kleine Trafik im Ritzerbogen? Dort wurden schon vor 200 Jahren nicht nur Tschik verkauft, sondern Literaturgeschichte geschrieben und zwar von einer Frau namens Johanna Maria Sedelmaier. Schon als Schülerin war sie literaturbegeistert, durfte aber das Gymnasium nicht besuchen. Stattdessen musste sie die Trafik ihrer Mutter übernehmen, was sie nicht davon abhielt, sich literarisch zu verwirklichen! Und so wurde ihr Geschäft bald zum beliebten Literatentreffpunkt: Ein und aus gingen Nikolaus Lenau oder Franz Grillparzer.

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Hexenturm: Verließ für verfolgte Hexerinnen und Hexer

Bis vor kurzem wussten wir nicht, dass es in Salzburg einen sogenannten Hexenturm gab. Der steht im Andräviertel. Bis auf das große Ornament an der Fassade erinnert nicht viel an die Vergangenheit des Ortes: Mehr als 130 vermeintliche Hexer und Hexerinnen wurden an dieser Stelle im 17. Jahrhundert eingesperrt und später hingerichtet.

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Alex Wedding: Eine Salzburgerin rockt Berlin

Nein, sie hieß nicht immer so: Margarethe Bernheim übersiedelte mit zarten Zwanzig nach Berlin, wurde Mitglied der KPD. Dort arbeitete sie als freie Journalistin und später als Kinderbuchautorin in der DDR. Ihr Künstlerinnenname ist eine Kombination aus dem „Alexanderplatz“ und dem Stadtteil „Wedding“. Beides waren zentrale Treffpunkte der Arbeiterbewegung in Berlin. Geboren wurde sie 1905 am Salzburger Makartplatz.

Rosa Kerschbaumer-Putjata: Ärztin unter Ärzten

Stellt euch vor, es gäbe keine einzige Ärztin in ganz Österreich – außer einer. Diese eine Wegbereiterin war im Jahr 1851 Rosa Kerschbaumer-Putjata. Dafür erhielt sie eine Sondergenehmigung vom Kaiser, die sie dazu berechtigte, die damalige Augenheilklinik in der Schwarzstraße zu leiten. Bekannt ist sie für ihren Einsatz für die Frauenrechte und für ihr soziales Engagement.

Habt ihr Lust auf mehr Frauengeschichten und Orte? Dann holt euch den Folder des Frauenbüros und macht euch selbst auf Erkundungstour.

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