Salzburgerisch-Deutsch: Sich betrinken

Wer sich in Salzburg mit Gleichgesinnten trifft, der hat vorab eine ungefähre Vorstellung von den Geschehnissen des Abends. Diese schlägt sich im verwendeten Vokabular nieder.

Der Akt des Trinkens

Da wäre zum einen das relativ harmlose „Auf a Bier geh’n“. Dabei rechnet der oder die Trinkende damit, am Ende des Abends ein wenig berauscht, auf jeden Fall aber auf zwei Beinen das Haus zu betreten. Wer dagegen „Tschechern“, „Schwoaß’n“ oder „Saufen“ geht, oder „si’ an eini stöt“, der plant den Kontrollverlust mit Ansage. Irgendwo in der Mitte befindet sich das ergebnisoffene „Fuatgeh’n“, das je nach persönlicher Anlage ausgestaltet werden kann.

Die Grade der Trunkenheit

Der Schwips, beschwipst sein

Der Schwips ist die zarteste Form der Alkoholisierung. Sie begegnet uns beim morgendlichen Sektfrühstück im Kaffeehaus oder beim nachmittäglichen Seiterl vor dem Essen. Der Schwips ist ein zarter Vorbote dessen, was kommen kann, wenn man weiter trinkt. Er kennt nur des Alkohols Freuden, nicht jedoch seine Schattenseiten. Genau darin liegt die tückische Gefahr des Schwipses. Dabei wäre es in den meisten Fällen ratsam, genau jetzt aufzuhören, den Augenblick zu genießen und dann zum Normalzustand zurückzukehren.

Der Rausch, rauschig sein

Wer einen Rausch hat, der hat den Gipfel der guten Laune erklommen. Die eigenen Witze und die der anderen sind jetzt lustiger, man selbst und das Gegenüber ist attraktiver und das Schul-Italienisch geht auf einmal ohne Probleme über die Lippen. Der gute Rausch ist allerdings ein flüchtiger Gesell’. Wer nicht aufpasst und jetzt weiter trinkt, für den geht es ab hier nur mehr bergab. Unser Tipp: Den Moment genießen, heimgehen und den Abend beenden, wenn er am schönsten ist. Ab hier wird alles nur schlechter. Immer!

Bumzua sein

Wer diesem Rat nicht folgt, auf den wartet nichts Gutes. Denn wenige Achterl oder Halbe down the Road erwartet euch der Vollrausch. Wer bumzua ist, der lallt, anstatt zu sprechen, wankt, anstatt zu gehen und ist untergriffig, anstatt charmant. Kurz gesagt: Eine absolute Zumutung für alle, die nicht ganz so bumzua sind, wie er oder sie selbst. Da hilft nur mehr: Massig Wasser in den vergifteten Körper hinein befördern und so schnell wie möglich die Horizontale suchen. Aber bitte nur im eigenen Bett.

Blunznfett, tuttenfett sein

Da hört sich der Spaß auf: Wer Blunznfett ist, der liegt auf dem Tresen herum, klammert sich verzweifelt an der Kloschüssel fest oder schläft in irgendeiner Badewanne. Kein Wunder, dass blunzenfette Trinker*innen keine starke Lobby haben und weder auf Partys noch in Wirtshäusern gern gesehen sind. Deshalb gilt es dieses Stadion bei euch selbst und auch bei euren Mittrinker*innen unbedingt zu verhindern. Jeder Trick ist recht, um eine*n zum Vollrausch neigenden Freund*in davon abzuhalten. Unser Tipp: das Gegenüber rechtzeitig in lange Spaziergänge oder philosophische Diskurse verwickeln und Schnaps durch Wasser ersetzen. Ihr glaubt, das merkt euer Gegenüber? Nope, Das merkt der längst nicht mehr!

Die Alternative?

Man könnte zur Abwechslung auch einfach mal gar nichts trinken und nüchtern bleiben. Für diesen niacht’n Zustand kennt das Salzburgerische allerdings überraschend wenige Begriffe.

Titelbild: Wil Stewart / Unsplash 

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