Salzburg für Reiche: Fünf visionäre Projektideen für mehr Lebensqualität

Wer hat, dem wird gegeben! Erst kürzlich wurde bekannt, dass der neue Besitzer der historischen Stefan-Zweig-Villa sich einen privaten Tunnel durch den Kapuzinerberg graben will – und das für lausige 40.000 Euro Ablöse an die Stadt. Wir finden, Salzburg könnte viel mehr für seine Reichen tun. Ideen gefällig?

Exklusive Seilbahn vom Flughafen in die Altstadt

Wer kennt’s nicht? Gerade erst ist man mit dem Privatjet am Flughafen angekommen und dann soll man sich mit dem verlotterten Pöbel einen Stehplatz in der Assi-Kutsche aka Buslinie 2 teilen? Brrr!!! Viel besser gefiele uns da der längst überfällige Bau einer privaten Seilbahn. Die Routenführung liegt auf der Hand und lässt sich ganz elegant mit dem Sightseeing kombinieren: Gestärkt mit Horsd’œuvre-Häppchen aus dem Hangar 7 schwebt es sich schwerelos über den Köpfen der Normalos ins Festspielhaus zum nächsten Programmpunkt: irgendwas mit Kunst. Wer unter Höhenangst (Akrophobie) oder Absturzsorgen (Benkophobie) leidet, kann sich natürlich auch weiterhin mit dem Festspiel-AUDI in die Innenstadt kutschieren lassen.

Privater Hubschrauberlandeplatz auf der Festung

Es ist beschämend: Einst wurden die stolzen Mauern der Festung von den Fürsterzbischöfen mit der edlen Absicht errichtet, einen Rückzugsort vor dem stets drohenden Aufmucken der Untergebenen zu schaffen. Die Signature-Sage der Salzburger*innen erzählt schließlich nicht umsonst davon, wie es zur Abwehr eines Haufens von Bauern-Hohlköpfen nicht mehr brauchte, als einen Stier und ein paar Kübel Farbe. Doch dann nahm das historische Unheil namens Demokratie seinen Lauf und heute rollt die Festung für jeden dahergelaufenen Max Mustermann ihren Teppich aus. Wir sagen, so kann es nicht weiter gehen und setzen uns für die Rückführung in den Urzustand ein: Vom exklusiven Spa-Hotel über die Hochsicherheitszentrale für internationale Stiftungen bis zur Zero-Tax-Sonderzone mitten in Europa. Alles ist möglich, man muss nur endlich wieder die Scheuklappen anlegen.

Jagdausflüge in die Antheringer Au

Um den Schnäppchenpreis von 37 Millionen Euro hat das Land, also wir alle, einem Großgrundbesitzer eine Müllkippe… äh, ein Naturparadies in Anthering abgekauft. Da darf man schon Mal ein bisschen Dankbarkeit zeigen: Zum Beispiel durch die Errichtung eines schwer bewachten und abgegrenzten Jagdgebiets für zahlungswilligen Geldadel mit Jagdschein. Was dort vor die Flinte geführt werden könnte: Wildschweine (€), Rotwild (€€), der Sozialstaat (€€€) … der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Private Hours in der Getreidegasse

Samma uns ehrlich: Hier gibt es außer Hanfshops und cheapen Souvenirs made in China ohnehin nichts mehr zu sehen. Viel besser wäre es also, die Getreidegasse gleich ganz für die Öffentlichkeit zu sperren und sie den betuchteren Gästen exklusiv zur Verfügung zu stellen. So bleibt man beim Lodenhut-Shopping oder Beef Tatar-Schlabbern endlich unter sich. Wurde auch Zeit!

Tunnel auf den Kapuzinerberg

Die Stadtberge sind schön. Und so ist es kein Wunder, dass manch Leistungsträger sein bewaldetes Domizil in die oberen Stockwerke verlegen möchte. Weil: Wer braucht ein Penthouse, wenn er einen Berg haben kann? Allerdings birgt ein solch luftiger Lebensraum auch manch Unbill. Eines der drängendsten Probleme: Wie kommt man mit der Luxuskarosse hinauf, ohne dabei von den Fußgängern der Altstadt behindert zu werden? Klare Sache: Es muss ein privater Tunnel her. So manch geringverdienender Zweifler wird nun anmerken, dass das nicht zuletzt auch wegen des Naturschutzes schwer werden könnte, schließlich darf die City Wall im Frühling nicht einmal beklettert werden, weil dort Vögel brüten. Aber Sprengungen und Schürfarbeiten im Berg sollten ok sein? Klare Sache: Dieser Plan scheint im Gegensatz zu den oben Genannten vielleicht doch ein bisschen zu dreist.

Titelbild: Erstellt mit KI.

Ähnliche Beiträge

Kolumne
Wo sind eigentlich all die Kaugummi-Automaten hin? In Zeiten, wo es für wirklich alles einen Automaten gibt, wünscht sich Schiaches Salzburg die diebische Freude zurück, die uns erfüllte, als statt einem Kaugummi gleich zwei herausrollten.
Im falschen Jahrzehnt geboren? Ja und nein, fest steht: Martina mag gern Vintage. Und alles im Stil der 1920er.
Salzbug - was geht?
Unsere lokaljournalistische Meinungsoffensive kriegt jede Woche mehr Farbe und gerade geht's um den kleinsten, gemeinsamen Nenner von Brasilien und Salzburg, um Handy-Nacken, um freche Sprüche auf Plakaten und natürlich um Sport. Was denn sonst? 
Werbung

Martina hat „KMU-Management & Unternehmertum“ in Urstein studiert

Martina hat sich durch ein Rechtswissenschaftsstudium gequält, bis sie endlich eingesehen hat: „Das ist nichts für mich, das lasse ich jetzt sein.“ In einem halbwegs guten Assistenz-Job wurde ihr im Alter von 30 Jahren von der Vorgesetzten erklärt, dass sie den Plafond (Gehalt und Inhalt) ihrer beruflichen Karriere erreicht hat. Daraufhin begann es bei Martina zu rattern. Nach einer Recherche stieß sie auf das Studium KMU-Management, sagt niemandem etwas von ihrer Bewerbung und versuchte ihr Glück um einen Studienplatz. „Ich war mir ziemlich unsicher, weil ich mein Rechtsstudium abgebrochen habe, das hat noch etwas an mir genagt“, erinnert sich Martina. Als sie den Studienplatz bekommen hat, teilte sie ihrer Familie mit: „Wir sehen uns wieder in drei Jahren, ich bin jetzt beschäftigt.“

Ihr wollt auch (nochmal) studieren? Tut es!

Lass uns Freunde werden!

Möchtest du regelmäßige Tipps von Fräulein Flora erhalten? Dann melde dich hier zum Newsletter an.

Um die Registrierung abzuschließen, senden wir dir eine Email zu.

Dieser Newsletter informiert euch über alle möglichen Themen in Salzburg. Ganz viel geht es dabei um Essen und Trinken, Sport. Abenteuer, Ausflüge, Menschen, Orte und Geschichten in der Mozartstadt. Informationen zu den Inhalten, der Protokollierung eurer Anmeldung, dem Versand über den US-Anbieter MailChimp, der statistischen Auswertung sowie Ihren Abbestellmöglichkeiten, erhaltet ihr in unserer Datenschutzerklärung.

Möchtest du regelmäßige Tipps von Fräulein Flora erhalten? Dann melde dich hier zum Newsletter an.

Um die Registrierung abzuschließen, senden wir dir eine Email zu.

Dieser Newsletter informiert euch über alle möglichen Themen in Salzburg. Ganz viel geht es dabei um Essen und Trinken, Sport. Abenteuer, Ausflüge, Menschen, Orte und Geschichten in der Mozartstadt. Informationen zu den Inhalten, der Protokollierung eurer Anmeldung, dem Versand über den US-Anbieter MailChimp, der statistischen Auswertung sowie Ihren Abbestellmöglichkeiten, erhaltet ihr in unserer Datenschutzerklärung.