Langlang ist es her, seit wir unsere letzten Grätzelguides veröffentlicht haben. So kann es nicht bleiben, haben wir uns gedacht. Und gleich einen Besuch in Maxglan zum Anlass für eine ordentliche Aktualisierung genommen.
Maxglaner
Hauptstraße 22
Buongustaio gibt es bei uns dann, wenn die Schwiegermutter uns was Gutes tun will.
Drinnen waren wir noch nie und das war dumm von uns. Denn der Laden ist neben dem hervorragenden Essen erfüllt von Valerias Gastfreundlichkeit. Sie lernen wir zuerst kennen, bevor ihr Mann Manfred zu uns stößt. Valeria ist zwar aus Brasilien, hat ihr Herz aber an Italien verloren und teilt ihre Liebe mit uns. Hervorragendem Käse, Prosciutto, Ciabatta, Espresso, Nudelwerk, Sprudel und ja, Schokolade begegnen wir im Laden, Manfred richtet uns auch gleich ein Prosciuttobrot, weil es ist ja schon Mittag. Die beiden haben viel erlebt, viel zu erzählen und mögen es gern, wenn die Leute bei ihnen ein und ausgehen. Auf einen Ratscher, einen Sekt oder eine kleine italienische Jause. Mit der sitzt man sich auf den Stammtisch, der im hinteren Teil des Shops eine magische Anziehung ausübt. Genau die richtigen Lichtverhältnisse, würden wir mal sagen, für einen Nachmittag, an dem man ungeplant mit Freund*innen sitzen bleibt. Und das, obwohl man eigentlich viel zu tun (gehabt) hätte.


Maxglaner
Hauptstraße 21
Es ist immer anders, als man denkt. Zum Thurner gehen wir regelmäßig – nicht nur, weil es das einzige Spielzeuggeschäft in Salzburg ist (die Giganten an den Stadträndern ausgenommen). Sondern vor allem, weil wir die Auswahl extrem gut finden. Was man sucht, ist immer lagernd, aber das Angebot erschlägt einen nicht. Plus: Es gibt dieses Tisch mit der Brio-Eisenbahn-Welt, der (manche) Kinder ganz gut beschäftigt. Spielwaren Thurner gehört bei einigen von uns wahrscheinlich seit eurer Geburt zum Leben dazu. Hierher kommen immer schon die Kleinen, aber auch nach oben gibt’s keine Grenze. Wir beobachten z. B. ca. 20-Jährige dabei, wie sie irgendwelche Sammlerkarten, von denen wir keine Ahnung haben, kaufen. Einer kommt sogar nochmal zurück, weil er das zweite Boosterdeck jetzt doch noch braucht. Kinder finden sich Lego, Playmobil, Brio, Fahrzeuge, Puppen, Bücher, kreative Malsachen und und und. Die Auswahl an Brettspielen ist komplett solide und bestellen kann man sowieso alles. Schön, dass es in Maxglan solche Läden noch gibt und nicht das gesamte Kinderspielzeug-Budget nach Übersee geschickt wird.







Wie liab kann man bitte sein?
Wir haben Pierre aka Peter in einer stressigen Situation überrumpelt. Da wurde gerade eine Torte für einen 18. Geburtstag abgeholt und überall piepsten Geräte. Irgendwann war die (wirklich beeindruckend wunderschöne) Torte abgeholt, der Rest auch geregelt und Peter-Pierre setzt sich zu uns. Warum er macht, was er macht, fragen wir. Das Gesicht beginnt zu leuchten und Peter, der seit 30 Jahren seinen Beruf als Patissier ausübt, beginnt von seiner Oma zu erzählen, mit der er als 6-Jähriger gebacken hat. Für ihn war damals schon klar, was er als Erwachsener arbeiten wird und … er ist seinem Traum treu geblieben. Unser Tipp: Redet mit ihm über seine Lieblingskuchen, was er daran mag und wie lange er an diesen wunderschönen Stücken arbeitet, euer Herz wird schmelzen.


Wer kann sich noch erinnern?
Corona, da war doch was? Gastrounternehmen, die um 2019 eröffneten, hatten es nicht leicht. Ihr erinnert auch: Aufsperren, zusperren, liefern, wieder zusperren, finanzielle Hilfen zu wenig/zu kompliziert, egal. Christopher hat alles miterlebt und uns bissi von den Ups und Downs erzählt. Long story short: das FIT.Smartfood steht super da, Corona konnte ihm nix und auch jetzt hören die beiden Gesellschafter nicht auf, zu innovieren. Zum einen beim Mittagsgeschäft, das vor Ort gegessen werden kann oder in Firmen geliefert wird. Oder beim Catering, das mittlerweile sogar in Fliegern Hunger stillt. Wir sind fast dazu verleitet, zu sagen: Wo ein Wille, da ein Weg. Aber seien wir uns ehrlich: Da hat ein Team hart gearbeitet und durchgebissen. Finden wir gut. Der Name, FIT.Smartfood, steht übrigens für gesunde, nachhaltige Gerichte, die euch – anders als z. B. ein Schweinebraten zum Mittagessen – nicht am Schreibtisch einschlafen lassen. Hier geht’s zur Speisekarte.



Das mit der Kosmetik, das war noch fremd für uns.
Zum Glück gibt’s Antonia. Die hat ursprünglich was anderes gearbeitet, aber immer schon auf die Beautybranche ge-sideeyed. Irgendwann war sie gemeinsam mit ihrem Mann auf einer Beautymesse und dann war klar: Jetzt oder nie. „Die Entscheidung, nochmal eine ganz neue Ausbildung anzufangen, habe ich nicht leicht getroffen“, sagt Antonia. Schlussendlich war es aber richtig. Das „the most beautiful“ ist ein Kosmetikstudio, das sich auf Behandlungen mit Geräten spezialisiert: Gesichtsbehandlungen, Permanent Makeup, Körperhaar-Entfernung mittels Laser, Maniküre/Pediküre und Wimpern/Augenbrauen. Was das genau beinhaltet, hat Antonia auf ihrer Webseite wunderbar zusammengefasst. Im ersten Stock des Hauses, das schön macht, ist außerdem die Vitamin Lounge. Was eine Vitamin-Lounge ist, fragt ihr euch? Ging uns nicht anders. Antonias Ehemann Daniel hat hier einen Vitamin-Salon eingerichtet, in dem man seinen Vitaminhaushalt intravenös pushen kann. Die Zusammensetzung wird durch Ärzt*innen erstellt, sie sind es auch, die die Infusion durchführen. Wie man sich das genau vorstellen kann, steht auf der Webseite der Vitamin Lounge.



Gemütliche Auszeit in Maxglan.

#6 ABC OPTIK Doris Mang: Brillen, Linsen, super Service
Brillen werden einem ja mittlerweile nachgeschmießen, Qualität meistens egal, Effekt auf die Augen auch. Nicht so bei Doris Mangs ABC OPTIK. Die Optikerin macht und liebt ihren Beruf schon sehr sehr lange, die meiste Zeit in Maxglan. Wer mit Doris spricht, der weiß: Diese Frau kennt sich mit Augen aus (und mag Mode). Was uns ganz schön geflasht hat: Gaaanz viele Kinder sind mittlerweile kurzsichtig. Das hat – wie könnt es anders sein – mit der erhöhten Screentime auf sehr kleinen Screens zu tun. Helfen kann eine Sehhilfe und andere Kniffe. Ob das eigene Kind allerdings kurzsichtig ist, muss man erst mal feststellen. Kinder (und ihre Augen) sind nämlich sehr gefinkelt und gleichen Problemchen recht schnell aus – mit der Folge, dass es oft schlechter wird. Was wir damit sagen wollen: Doris schaut sich das gerne an. Jetzt haben wir viel über Kinder geredet, weiter geht’s:
Doris hat superschöne Brillen und ein sehr interessantes Steckenpferd
Optiker*innen sind oft Modeliebhaber*innen. So auch Doris: Mode mochte sie immer schon und das merkt man an der Auswahl an Brillen. Wir haben uns spontan in eine grün/rosa-Brille verliebt und das mit Recht. Wer auf diese Art von Rahmung verzichten möchte, ist bei Doris trotzdem richtig: Am liebsten macht sie nämlich Kontaktlinsen. Service wird außerdem groß geschrieben, das hört man gerne, als jemand, der sich dreimal im Jahr auf die eigene Brille setzt. Eine Info, die für euch vielleicht nicht so wichtig ist, aber wir finden, dass es etwas über eine Firma aussagt: Bei Doris arbeiten alle drei Kolleg*innen in Form einer Vier-Tage-Woche bei vollem Bezug. <3


ABC OPTIK Doris Mang e.U. / Maxglaner Hauptstraße 9
Carmen trägt den schönen Nachnamen „Glück“. Und sie ist nicht geizig damit. Bäuerin werden war eigentlich nie ihr Ziel. Jetzt ist sie es trotzdem, schon eine ganze Weile. „Was man alles tut, wenn man sich in einen Bauern verliebt“, lacht sie. Carmen ist so eine, die – wenn sie etwas tut – es gleich gscheid macht. Und irgendwann ist sie draufgekommen: Will man essen, muss man sich mit Lebensmittel auseinandersetzen. Also hat sie jede Menge Ausbildungen gemacht und begonnen, Brotbackkurse anzubieten. Auf die Idee gebracht haben sie Freundinnen, die das selber lernen wollten. Von da an gab’s ein klares Ziel: Auf ihrem Blog teilte Carmen Rezepte und mittlerweile ist das Stoibergut eine Institution in Sachen Brotbackkurse, Teambuildings und Kindergeburtstage. Wer selber nicht backen will, kann die Produkte unter der Marke Glück’sgebäck kaufen (z. B. in Carmens Onlineshop). Wichtige Info: Solltet ihr einen Kurs bei Carmen und ihrem Team machen wollen (oder einen Kindergeburtstag organisieren): Seid früh dran, am besten jetzt sofort: Die Wartezeit beträgt daweil ca. ein halbes Jahr – je nach Terminwunsch.


#8 Das grüne Hotel zur Post: garantiert Bio
Wie das angefangen hat? Das Hotel, sagt Georg Maier, ist bereits seit seiner Großeltern-Generation in der Familie. Ausschlaggebend für die Verwandlung in ein Vorzeige-Biohotel war das österreichische Umweltzeichen mit einer Liste an Vorschlägen, das Hotel … naja umweltfreundlicher zu gestalten. Da hat Georg der Ehrgeiz gepackt und die Liste wurde abgearbeitet und umgesetzt. Die Euphorie hat angehalten und so ist das „grüne Hotel zur Post“ wirklich ein grünes Hotel – mitten in Maxglan. Die Energie kommt u. a. vom Dach, Ladeplätze für E-Autos sind vorhanden, das Essen ist Bio und neben der Rezeption zeigt ein Echtzeit-Screen, wann die nächste Busse fahren. Räder kann man sich ausleihen, es gibt eine Belohnung, wenn man öffentlich anreist und im kleinen Garten wohnen Bienen.

Georgs Nachhaltigkeits-Gedanke endet aber nicht im Hotelbetrieb.
„Als sich die Fridays for Furture-Bewegung formiert hat, habe ich mir gedacht: Das wäre ja auch für Hotels super“, erzählt Georg. Und hat Hotels for Future gegründet. Die Idee dahinter: Bei jeder Buchung der teuersten Zimmer wird ein Baum gepflanzt. Gestartet hat Georg mit fünf Bäumen vor dem Hotel selbst. Es folgten Projekte in Golling, Niederösterreich und zuletzt Kenia. Bei Hotels for Future können übrigens alle Betriebe mitmachen, denen Baumpflanzung ein Anliegen ist, Infos dazu gibt’s auf der Webseite.
Was wir damit sagen wollen? Ihr sucht ein Hotel in Salzburg für eure Freund*innen oder Verwandten? Vergesst nicht, im grünen Hotel zur Post vorbeizuschauen. Und außerdem: Das Frühstück (7 bis 10 Uhr) ist auch gscheid gut, bitte vorher anrufen und reservieren.
Hotel zur Post, Maxglaner Hauptstrasse 45


#9 Hand- und Feinbäckerei Alois Essl
Maxglaner Hauptstraße 31
Ein gutes Semmerl haben wir noch nie verschmäht
Ist es euch aufgefallen? In der Stadt Salzburg wird es immer schwieriger, „echte“ Bäckereien zu finden. Früher gab’s solche (genau wie Fleischer*innen) an jeder Ecke und jetzt, naja. Eine Handvoll backt aber noch und der Essl ist so einer mit Filiale in Maxglan – ein Familienunternehmen mit Backstube in der Ignaz-Harrer-Straße – und da war ebendiese schon immer. Früher war’s der Opa, dann der Papa und dann hat Enkelin Stefanie den Laden übernommen. Planen, backen, liefern, Filialen betreuen und und und – wie sie die ganze Arbeit schafft, fragen wir sie. „Mit einem guten Team“, lautet die Antwort.
Ganz so einfach ist es aber auch nicht.
Nach dem Abschluss eines Studiums und Jobs in der Logistik ist sie wieder in den Familienbetrieb zurück und dann ging’s erst mal in die Berufsschule und Lehre, um den Gesellenbrief zu erarbeiten. „Gebraucht hätt ich ihn wahrscheinlich nicht, ich bin mein ganzes Leben in der Backstube gewesen“, sagt Stefanie. Aber wichtig war ihr die Bescheinigung trotzdem. Und was gibt es Gutes beim Essl? Zuerst einmal die Lebkuchen, die das ganze Jahr über produziert werden und die ihr euch auch für Hochzeiten (oder so was) individualisieren lassen könnt. Dann die „Fastenbreze“ für den dazugehörigen Brauch, bei dem man eine Breze teilt und gemeinsam isst. Und natürlich alles andere, was man im Bäckerladen findet. Tipp: Eine Stunde vor Ladenschluss gibt’s in der Filiale in der Ignaz-Harrer-Straße 4 50 Prozent Rabatt auf alles, was noch da ist.


Schleichwerbung, nein Danke!
Unsere Maxglan-Tour war die hervorragende Idee von der Maxglaner Wirtschaft. Nachdem jetzt die elende Baustelle wieder weg ist, kann man wieder bestens durchflanieren. Probiert’s es aus!