Mitten im idyllischen Obertrum am See ist Andreas Eibl zuhause. Dort, auf seinem Bio-Bauernhof, züchtet er unter dem Namen „Flachgauer Biopilze“ in Eigenregie asiatische Shiitake-Pilze. Wir haben ihn gefragt, wie man Schwammerlzüchter wird und was es mit seinen Shiitake-Pilzen auf sich hat.
Die Schwammerl haben es Andreas Eibl schon als Kind angetan. Damals, als er regelmäßig mit seinen Geschwistern und seinem Papa im Wald auf der Suche nach den gschmackigen Waldbewohnern war, wollte er schon mehr über Eierschwammerl und Co. wissen. Später besuchte er einen Pilzzuchtkurs und tauchte immer mehr in die Materie ein. Er tüftelte jahrelang herum, las jede Menge Bücher zu dem Thema und saugte Wissen über die Pilzzucht auf, wo es nur ging.
„Als ich den Shiitake-Pilz zum ersten Mal gegessen habe, haben mich der Geschmack und die gesunden Eigenschaften so überzeugt, dass ich beschlossen habe, mich intensiver mit ihm zu beschäftigen“, erzählt Andreas. Dann begann er schließlich, Edelpilze wie den Shiitake, auf Baumstämmen im eigenen Wald zu züchten – und hatte Erfolg. Als die ersten eigens geernteten Pilze noch dazu gut schmeckten, war die Testphase erfolgreich abgeschlossen.
Wie der Shiitake vom Asiaten zum Obertrumer wurde
Andreas fasste nach und nach den Plan, die stillgelegte Landwirtschaft seiner Eltern für die biologische Pilzzucht umzubauen und zu reaktivieren. Sein Ziel? Die besten Bedingungen herzustellen, die für die Zucht von Bio-Shiitake-Pilzen notwendig sind. Und dem asiatischen Pilz hier, mitten im beschaulichen Obertrum, ein neues Zuhause zu geben. Nachdem Andreas den Hof umgebaut und eigene Räume für die verschiedenen Stadien der Pilzzucht eingerichtet hatte, stand dem Unterfangen nichts mehr im Weg.
Das war Anfang des Jahres. Und pünktlich zum ersten Lockdown im April waren dann die ersten Shiitake-Kulturen erntereif. Andreas nahm’s aber locker: „Das war ganz am Anfang, da musste ich ohnehin noch einige Dinge optimieren und von daher war es ideal zum Ausprobieren.“
Der Shiitake-Pilz kommt ursprünglich aus Asien und wird demnach massenweise importiert – und genau darin liegt laut Andreas das Problem: „Bis zu 90 % der in Österreich zu erwerbenden Pilze kommen aus dem Ausland. Wenn zu viel importiert wird, ist das nicht nur aus ökologischer Sicht klimaschädlich, es schwächt auch die Region.“
Her damit! Wie kommen wir zu den Pilzen?
Der Shiitake-Pilz hat eine besonders fleischige Konsistenz, weshalb er bei Veggies und Veganer*innen oft ein beliebter Fleischersatz ist. Außerdem schmeckt er ziemlich intensiv und es werden ihm viele gesundheitsfördernde Wirkstoffe nachgesagt. Verarbeiten kann man den Shiitake-Pilz vielseitig. Andreas empfiehlt zum Beispiel Schwammerlsoßen, Suppen, Soßen oder eine Kombi mit einem Wok-Gericht.
Den Shiitake-Pilz verkauft Andreas in seinem Hofladen in Obertrum und am Biomarkt in Seekirchen – und zwar in Form von Frische- oder Trockenpilzen. Aber auch als Gewürz im Glas. Je nach Saison probiert er sich auch an Austernpilzen. Beim Ernten, Verpacken und im Marketing bekommt er Unterstützung von seiner Frau und seinen Eltern. Damit der Shiitake-Pilz bald auf möglichst vielen Tellern in der Region landet. Da sag ma Mahlzeit!
Flachgauer Biopilze
Dorfleiten 8
5162 Obertrum
+43 660 411 18 49
Verkauf im Hofladen: Jeden Freitag von 15:30 bis 18:00 Uhr
Verkauf am Biomarkt in Seekirchen: Jeden Samstag von 8:30 bis 11:30 Uhr
Alle Fotos: (c) Netzwerk Kulinarik/wildbild