10 mal digital Gutes tun

Matrix vor einer Weltkarte

ACHTUNG, DIESER BEITRAG IST VERALTET! BITTE ÜBERPRÜFE, OB DIE DARIN ENTHALTENEN INFOS NOCH AKTUELL SIND. WIR KÜMMERN UNS SOBALD WIE MÖGLICH UM EINE AKTUALISIERUNG!

Müll trennen, biologisch, regional und Fairtrade einkaufen, große Modeketten meiden, bei denen unwürdige Arbeitsbedingungen herrschen, plastikfrei leben, sich ehrenamtlich engagieren. In unserem Alltag gibt es unzählige Wege und Möglichkeiten die Welt ein bisschen besser zu machen. Bei den meisten beschränkt sich das auf die analoge Welt. Warum aber nicht auch seinen digitalen Alltag nachhaltiger gestalten? Wir zeigen dir, dass digital Gutes tun leichter geht als gedacht und man dabei auf (fast) nichts verzichten muss!

Refurbishing von Hardware

Der schnelle Wandel auf dem Elektronik-Markt verursacht den ständigen Drang die neueste Technik zu besitzen. Leider wachsen dadurch auch Berge an Elektroschrott an, die sich jedoch vermeiden ließen. Eine nachhaltige Alternative sind generalüberholte und aufgemotzte Elektrogeräte, wie z.B. PCs, Laptops, Tablets, Smartphones, Kameras, Drohnen, Audiogeräte und Spielkonsolen. Kauft man etwas „refurbished“, kann man davon ausgehen, dass es sich um top Qualität handelt, da es nur bei von Haus aus guten Produkten überhaupt möglich ist, die einzelnen Komponenten auszutauschen. Billigware wird meist verklebt und lässt ein Upgrade, geschweige denn eine Reparatur, gar nicht erst zu. Bekommt der Händler die Geräte etwa aus beendeten Leasingverträgen von Unternehmen, reinigt und prüft er die Ware und bringt alle austauschbaren Komponenten (z.B. Akku, interne Speicher, Prozessoren) auf den neuesten Stand. Mitunter kannst du als Konsument sogar mitbestimmen, wie viel Speicherplatz eingebaut werden soll. Breites Angebot bieten: www.backmarket.de, www.greenpanda.de, www.refurbed.de, www.harlander.com

Fairphone 2

Alternativ zu gebrauchten Smartphones kannst du dir auch das Fairphone 2 kaufen – das weltweit erste modular aufgebaute Smartphone (läuft mit Android OS). Für den Kunden heißt das: Wenn Bildschirm, Mikrofon, Lautsprecher oder Kamera des ohnehin langlebigen Gerätes doch einmal kaputt gehen, können die Ersatzteile in wenigen Minuten von dir selbst ausgetauscht werden. In Zukunft soll es außerdem die Möglichkeit geben einzelne Module „upzugraden“, wenn die Technologie (z.B. die Megapixel der Kamera) nicht mehr zeitgemäß ist. Das Smartphone gilt als „fair“, weil es in Fabriken produziert wird, deren Arbeitsbedingungen streng kontrolliert werden und es zum Ziel hat, dass irgendwann alle 30 Edelmetalle im Fairphone aus konfliktfreien Minen kommen und fair gehandelt werden. Derzeit konnte das „almost fair Phone“ leider erst bei vier Rohstoffen eine transparente Lieferkette erreichen. Die Kosten von 530,- Euro (bei T-Mobile auch als Vertragshandy um 0,- Euro) mögen auf den ersten Blick teuer erscheinen, jedoch sollte das Fairphone 2 im Idealfall das letzte Smartphone sein, das du dir je kaufst.

goood mobile (Mobilfunkanbieter)

Goood mobile startete im September 2017 in Österreich und ist hier der erste Mobilfunkanbieter, mit dem man Gutes tun kann. Denn von der monatlichen Grundgebühr fließen 10 Prozent an einen Spendenempfänger deiner Wahl. Zusätzlich kann man den Betrag auch beliebig erhöhen. Goood mobile mietet sich im CO2-freien Netz von A1 ein und nutzt damit die beste Netzinfrastruktur Österreichs. Der Wechsel geht ganz einfach über die Website, die kostenlose Rufnummernmitnahme per App nach Erhalt der SIM-Karte. Es besteht übrigens keine Vertragsbindung und es fällt keine Aktivierungsgebühr an. Derzeit gibt es zwei Tarife: „voll goood“ kostet 25,- Euro monatlich (davon 2,50 Euro Spende) und kommt inklusive 25 GB Datenvolumen (LTE Speed) sowie unlimitierten Minuten und SMS daher. „einfach goood“ hingegen kostet nur 15,- Euro monatlich (davon 1,50 Euro Spende) und enthält 10 GB Datenvolumen (LTE Speed) sowie 1.000 Minuten und SMS. Wir sagen: Goood deal!

Ecosia (Browser und Suchmaschine)

Beinahe alle zwei Sekunden pflanzt die Suchmaschine Ecosia einen Baum. Das Berliner Start up spendet nämlich einen Teil seiner Werbeeinnahmen an Aufforstungsprojekte auf der ganzen Welt. Doch nicht jede Suche zählt: Nur wenn man auf eine mit „Anzeige“ gekennzeichnete Werbeeinschaltung klickt, kann Ecosia Geld verdienen und 80 Prozent seines Überschusses (nicht seiner Gesamteinnahmen!) spenden. Auf diese Weise konnte sich Ecosia nach eigenen Angaben bereits an der Anpflanzung von über 21 Millionen Bäumen etwa in Spanien, Madagaskar, Indonesien und Brasilien beteiligen. Das trägt zum Klimaschutz bei, hilft die Artenvielfalt zu erhalten, gibt vielen Menschen und Tieren einen Lebensraum und schafft Arbeitsplätze. Die Suchmaschine, die übrigens auf Bing basiert, gibt es sowohl für den PC als auch als App fürs Smartphone.

Ethisch-nachhaltiges Banking

Aus der Finanzkrise 2008 haben wir gelernt, dass Spekulation ganz schön gefährlich und unser Finanzsystem ethisch äußerst fragwürdig ist. Um das zu ändern, bemüht sich die Genossenschaft für Gemeinwohl seit 2014 um die Gründung der ersten ethischen Bank Österreichs. Geplant ist ein Bankinstitut nach neuen Maßstäben zu gründen und damit die Finanzwelt transparenter, fairer und nachhaltiger zu gestalten. Für das Guthaben auf dem online-Gemeinwohl-Konto wird es aus Überzeugung keine Zinsen geben. Finanzspekulationen, die meist auf Kosten der Bankkunden gehen, werden grundsätzlich abgelehnt. Ein Teil des monatlichen Gemeinwohl-Beitrages (=Kontoführungsgebühr) von voraussichtlich 9,- Euro kommt sozialen oder ökologischen Projekten deiner Wahl zugute. Bei der geplanten Vollbank stehen ethisches Sparen und Gemeinwohl-orientierte Kreditvergabe im Vordergrund. Wer die Bankengründung unterstützen will, kann Anteile zeichnen und GenossenschafterIn werden, womit man Stimmrecht in der Generalversammlung erhält.

Bis die Bank für Gemeinwohl ihr Geschäft aufnimmt, kann es noch einige Zeit dauern. Bis dahin kann man sich auf der Plattform „Grünes Geld“ über nachhaltiges Sparen, Anlegen und Finanzieren informieren.

öko-Mailpostfach

Mails scheinen besonders umweltfreundlich zu sein, weil Briefe nicht mehr per Postauto von A nach B transportiert werden müssen und damit Unmengen an Papier und CO2 sparen. Stimmt leider nicht ganz, denn Mailserver benötigen Strom, der noch immer zu einem Großteil auch aus nicht-erneuerbaren Energien stammt. Daher gibt es mittlerweile einige alternativen zu den auch datenschutztechnisch sehr fragwürdigen Google-, Outlook- und Yahoo-Mailpostfächern.
Posteo und mailbox.org kosten beide nur 1,- Euro im Monat und haben sich gänzlich der Sicherheit, dem Datenschutz und der Nachhaltigkeit verschrieben: Zum Beispiel werden die Mailserver mit Ökostrom betrieben, die Mitarbeiter nutzen den öffentlichen Nahverkehr, Car-Sharing und Fahrrad und ihre Firmenkonten haben beide Anbieter bei sozial-ökologischen Banken. Die Postfächer sind komplett werbefrei und Datensicherheit, Spamschutz und Verschlüsselung werden sowohl bei posteo.de, als auch bei mailbox.org großgeschrieben.

Mailpostfächer mit gutem Gewissen, aber ohne Kosten gibt es auch, jedoch muss man bei ihnen Werbung in Kauf nehmen. Empfohlen werden können mail.de, ownbay.net und free.de.

Rechnerleistung der Wissenschaft spenden

Mit der Software BOINC (Berkeley Open Infrastructure for Network Computing) kannst du die ungenutzte Rechenleistung deines PCs, Tablets oder Smartphones der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung stellen. Entwickelt wurde die Plattform an der Universität Berkeley (Kalifornien), um die Fülle von Daten auszuwerten, die an Forschungsinstituten anfallen, die über keine ausreichend großen Rechenzentren verfügen. Installierst du die Software auf einem deiner Geräte, erhältst du kleine Datenpakete, die dein Computer ausrechnet und zurück an die Universität schickt. Auf diese Weise entsteht ein weltumspannender Supercomputer, der bedeutende Arbeit leistet für zukunftsweisende Forschungsprojekte. Unterstützen kannst du damit etwa die Erforschung des Klimawandels (climateprediction.net), die Suche nach Außerirdischen (SETI@home) oder die Entschlüsselung von U-Boot-Nachrichten aus dem 2. Weltkrieg (Enigma@Home). Die Software bzw. App arbeitet im Sandbox-Modus, einem isolierten Bereich, in dem die Software keinen Schaden an deinem Betriebssystem anrichten kann.

Online Shopping mit gutem Gewissen

Wer es leid ist, die fragwürdigen Arbeitsbedingungen bei Amazon zu fördern und dem Versandhausgiganten weiterhin Geld in den Schlund zu werfen, für das es keine Steuern zahlt, der findet im Netz mittlerweile eine Vielzahl an alternativen Onlineshops. Das Sortiment ist zwar bei weitem nicht so groß (und überfordernd) wie bei Amazon, jedoch treffen die Anbieter bereits eine Vorauswahl für einen. Das erlaubt das schnelle Auffinden von plastikfreien, veganen, fairen, biologischen, recycelten, ressourcenschonenden oder anderen derartigen Produkten. Damit macht Shopping wieder Spaß!

Einige unserer Lieblings-Alternativen: www.waschbaer.at/shop, www.pureandgreen.at, www.beechange.com, www.avocadostore.at, www.memolife.de

Globale Wertschöpfungsketten verstehen

Wer die Welt besser machen will, muss sie verstehen. In ihrem Film Behind the Screen zeigt ein Team von Salzburger Filmemachern, wie die globalen Wertschöpfungsketten in der Computerindustrie zusammenhängen. Spannend!

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