„Dezidiert kein Villen-Featuring“: der neue Architekturführer für Salzburg

Ein Architekturführer, der so ganz und gar nichts mit Mozart oder uroidn Zeug zu tun hat? Venedig hat ihn, Amsterdam hat ihn und wir haben ihn jetzt auch. Und er kommt zu rechten Zeit: Weil eh kein Platz mehr in der Altstadt ist, führt er uns hinaus in die anderen Teil der Stadt, die uns wahrscheinlich noch nicht mal aufgefallen sind.

Weil wir mit Gabi Freischlager und Stefan Netsch unterwegs sind, dürfen wir auf die exklusive Dachterrasse vom Stadtwerk Lehen, Rundumblick auf Salzburg inklusive. Ein Kloster, ein paar Kräne, die Festung eh klar und ganz viele der Gebäude, über die die beiden ein ganzes Buch geschrieben haben. Der „Architekturführer Salzburg“ beschäftigt sich nicht mit dem alten Zeug, sondern bietet eine Plattform zur Lobpreisung von Bauten und Projekten ab 1860. Kommt uns jetzt auch ein bissi lang her vor, also zur Relation: 1860 begann z. B. der Abriss der Stadtbefestigung in Salzburg. Und, auch ganz interessant: Die Bahnlinie Wien-Salzburg und Salzburg-München wurde eröffnet. 

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Spaziergang durchs Stadtwerk

Hört man ja oft: Neue Architektur ist schiach. Warum interessiert ihr euch dafür, Gabi und Stefan? 

„Es existieren schon sehr viele, auch sehr gute Salzburgguides, die sich mit dem historischen Zentrum der Stadt beschäftigen“, sagt Gabi Freischlager, selber als Austrian Guide in der Stadt unterwegs. „Und dann gibt es noch enorm viel, das noch aufgearbeitet wurde, das startet bereits im 19. Jahrhundert.“ Das hat einen Grund, 1860 ist der Startpunkt der Stadtentwicklung: Niederlegung unseres Festungsstatus, Salzachregulierung, Bahnhofsbau. Seitdem ist viel passiert – und ein Gutteil davon hat Einzug in das Salzburg-Buch gefunden.

„Das Alltagsleben spielt sich nicht im Zentrum ab, das spielt sich drumherum ab.“

Alltagsarchitektur möchte er es nicht nennen, aber Architektur, die wir im Alltag sehen, meint Stefan. Und was man da so sieht, ist ziemlich spannend. Die Bearbeitung der insgesamt zehn Routen haben sich Gabi und Stefan aufgeteilt. Gabi im Süden, Stefan im Norden. „Wir wollten kein Villen-Featuring machen“, erzählt Gabi. Allerdings war sie in Aigen unterwegs und da war das gar nicht so einfach. Gelungen ist es trotzdem und liest man im Buch von Projekten wie der Gartenstadt Aigen oder das Bildungshaus St. Virgil. 

In Lehen schaut die Sache schon ganz anders

Wirklich viel zu sehen gibt es in Lehen, sagt Stefan. Mit seinen Studierenden der FH Salzburg kommt der mehrmals im Jahr in den dicht bebauten Stadtteil in Salzburg. Hat man im Süden der Stadt weite Fußwege, um von Spot zu Spot zu gelangen, folgt in Lehen ein Projekt aufs nächste: Paracelsusbad, Heizkraftwerk, Stadtwerk Lehen – ihr wisst, was wir meinen. 

Was uns an dem Buch gefällt:

Gabi hat’s gesagt: „Wenn ich mit Salzburger*innen die Routen gehe, dann kommt ganz oft, ‚Oh, das hab ich gar nicht gekannt, das ist ja voll schön.'“ Genau so ist es uns auch ergangen. So viele der Häuser oder Projekte hätten wir niemals auch nur eines Blickes gewürdigt bzw. von ihrer Existenz gewusst. Speziell die Stadtgebiete, die außerhalb unseres normalen Konsumradius liegen, haben es verdient, gesehen zu werden. Vielleicht gehen wir mal als Gruppe Salzburg-Süd schauen? Oder Gneis und Morzg? Bis dahin könnt ihr euch folgenden Termin aufschreiben: 

Buchpräsentation | Architekturführer Salzburg

Donnerstag, 16. Jänner 2025, 18.30 Uhr im Architekturhaus Salzburg

An diesem Abend wird das Buch offiziell vorgestellt, kaufen kann man es aber jetzt schon. Falls noch wer schnellschnell was braucht. 

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Wie ihr wisst, sind wir ja jetzt (unausgebildet) unter die Kunstvermittler*innen gegangen. Und recht so, denn in Salzburg gibt’s viel zu sehen. Noch mehr aber entzieht sich unserer Wahrnehmung, weil es a) nicht direkt in unserem Blickfeld stattfindet oder b) wir nicht innerhalb 5 Sekunden checken, worum es geht oder c) es mit unseren Plänen (umaliegen und ins Journal schreiben, dass man ja mehr machen müsste) kollidiert. Wir aber sagen euch: Seid’s nicht so, wenn am 23. Mai der Supergau zum dritten Mal passiert – im Oberpinzgau. Kunst am Land, weit weit weg (so weit auch wieder nicht) und das sind unsere derzeitigen Lieblingsprojekte:

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