Das, was fehlt

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Gestern habe ich im Fernsehen einen echten Menschen sterben sehen. Nein, keinen Schauspieler, einen echten Menschen. In einer Sendung, die das Nachrichtenportal addendum gestaltet hatte. Das Thema der Reportage war Sterbehilfe. Alles drehte sich um folgende Frage: Sollen Menschen das Recht haben, über ihr eigenes Ableben zu entscheiden? In Österreich dürfen sie das nicht, hier ist Freitodbegleitung verboten. In der Schweiz ist das anders. Weshalb viele Menschen aus ganz Europa dorthin reisen, um ihr Leben zu beenden.

Viele sagen: Ja, das sollen sie dürfen. Weil sie als Individuen ein Recht darauf haben, zu entscheiden, wann sie ein Leiden nicht länger ertragen können. Und weil sie es irgendwann ohnehin tun. Sie gehen in die Salzach, springen vom Mönchsberg, nehmen so viele Schmerzmittel, bis ihr Herz stehen bleibt. Es gibt Möglichkeiten, diesen Menschen einen Tod in Würde zu ermöglichen. Schmerzfrei, ohne Scham, mit der Möglichkeit, sich von ihren Angehörigen zu verabschieden.

Diese Frage wurde vergangene Woche auf der Plattform addendum mit hohem journalistischem Niveau behandelt. Und dann durften wir auf Servus TV dabei zuschauen, wie tatsächlich ein Paar stirbt. Manch einer wird danach die Brösel vom Fernsehsessel geklopft und bei sich gedacht haben: Ja, das stimmt. Eigentlich sollte jeder selbst entscheiden dürfen, wann er stirbt. Weil wir frei sind. Und weil es keinem Staat und keinem Gott zusteht, uns das zu verbieten.

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Aber haben wir wirklich genug gesehen, um zu urteilen? Oder fehlt da nicht etwas? Zum Beispiel Fragen wie diese: Werden sterbenskranke Menschen in Österreich heute bestmöglich betreut? Gibt es für jeden unheilbar kranken Menschen Platz in einem Hospiz? Gibt es genug Ärzte und Pfleger, die wissen, wie man mit Palliativpatienten umgeht? Und gibt es genug Unterstützung für jene, die tagein tagaus ihre Angehörigen pflegen?

Warum das wichtig ist? Wenn wir Menschen ermöglichen, selbst über ihr Sterben zu entscheiden, müssen wir auch sicherstellen, dass sie eine echte Wahl haben. Eine freie Entscheidung aber ist niemals eine Entscheidung zwischen Skylla und Charybdis. Dahinsiechen oder einfach einschlafen. Der Tochter zur Last fallen oder einfach verschwinden. Noch mehr Tabletten nehmen oder endlich Frieden finden. Das ist noch keine freie Entscheidung. Nicht, wenn davor nicht alles getan wurde, was möglich wäre.

Einfacher ist es, die Frage nach dem Leben in Würde außen vor zu lassen. Kommen wir bitte gleich zur Sache: Wie war das nochmal mit der Giftspritze? Das was davor kommt, ist weniger eindeutig. Wir kennen es aus unserem eigenen Alltag. Vom Besuch bei Oma, die seit Jahren nur mehr antriebslos im Bett liegt. Oder vom Kaffee mit der Freundin, die immer nur erzählt, wie schwer alles für sie ist. Und die nie auf den Rat hört, sie solle doch einfach mal nicht alles so ernst nehmen. Das ist anstrengend. Und es birgt eine große Gefahr: Dass wir die Frage nach dem Sterben in Würde beantworten, bevor wir alles getan haben, um ein Leben in Würde sicherzustellen.

Hier geht es zum Dossier von Addendum

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Hilfe In Krisensituationen

Für Menschen in Krisensituationen gibt es rasch und anonym Hilfe unter:

www.suizid-praevention.gv.at
– Telefonseelsorge: 142
– Psychosozialer Dienst: +43 662 8042 – 3599

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