Fällt das eigentlich unter Aufklärungsarbeit und
somit in den Zuständigkeitsbereich unserer Eltern? Oder muss man die jetzt nicht shamen, dass wir erst jetzt verstanden haben, dass das modernste American Football-Areal Europas hier in Salzburg steht? Dass es von jungen, motivierten Menschen bespielt wird? Und viel Nachwuchsarbeit geleistet wird? Egal, wir beheben den Fehler genau jetzt und haben hier fünf Informationen, die euch bei der Weiterbearbeitung dieser Wissenslücke unterstützen werden:
#1 American Sports und Salzburg gehören schon lange zusammen
Ihr wisst es eh, aber zur Sicherheit: American Football ist nicht Fußball und ist nicht Rugby, klärt Ara am Anfang unseres Gesprächs auf. Er ist um die 30 Jahre, der Sports Manager der Salzburg Ducks und hat der Sportart gefühlt sein gesamtes bisheriges Leben gewidmet. Weil wir davon keine Ahnung haben, nimmt er uns (und euch) jetzt an der Hand und führt uns durch sein Lebenswerk. American Sports und Salzburg, das gehört schon lange zusammen, nämlich seit dem zweiten Weltkrieg. Damals war die Schwarzenbergkaserne das Herzstück der amerikanischen Streitmacht und entsprechend gut ausgestattet mit Sport Facilities. Drei American Football-Felder, zwei Baseballfelder und zehn Basketballfelder befanden sich auf dem Areal der Kaserne. Neben Football wurde irgendwann früher in Salzburg auch die erste Lacrosse-Mannschaft Österreichs gegründet – die gibt’s in der Form nicht mehr. Im Ducks Pond, dem Stadion der Ducks, wird aber bald eine neue Mannschaft ihr Zuhause finden.
#2 Ein bisschen ist es wie in den Hollywood-Highschool-Filmen, aber dann auch wieder nicht
Alle kennen das: Promnight, Quarterback (uuuuh) und Cheerleader, die Jacken mit den Nummern drauf, die glitzernden Pompons und der overall Glamour einer USA, die es so gar nie gegeben hat, aber das ist uns wuascht. Ist es beim Football so wie in den Filmen, wollten wir von Salzburg Ducks Quarterback Ian wissen, der mit uns im Regen über den Rasen der Ducks spaziert ist. „In den meisten Hollywood-Filmen wird der Quarterback als Star der Schule gefeiert, das ist so mein persönlicher Eindruck.“ Und dann sei es auch so, dass viele europäische Fans American Football mit Rugby verwechseln. Das klärt sich in der Regel schnell auf, meint Ian. Und Quarterback und Cheerleader – ist das echt immer Romanzenmaterial? „Ich persönlich habe damit noch keine Erfahrung gemacht, aber wenn man woanders hingeht, dann gibt’s da schon oft eine Überlappung.“
Übrigens: Cheerleading geht auch in Salzburg – der Ducks Pond ist die Heimat der Salzburg Ducks Cheerleaders: Pyramiden, Tanzchoreos, Bodenturnen usw. gibt’s auch für Nachwuchstänzer*innen.
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Mehr Informationen+++WICHTIGE INFO+++
Fünf Heimspiele stehen in der kommenden Saison an. Alle fünf Spiele haben ein eigenes Motto. Am 22. März geht’s los mit den Local Heroes. Pfleger*innen, Ärzt*innen, Feuerwehrler*innen und Polizist*innen kommen kostenlos zum Spiel, einfach so. Nehmt’s euren Dienstausweis mit, der warad zum Herzeigen.
Die nächsten Termine:
12. April: Ducks vs. Vikings: Go Green (grüne Klamotten – Ermäßigung, grüne Gesichtsbemalung – free)
27. April: Ducks vs. Panters – Trachten-Tag (ein Freibier fürs Trachtanziehen)
24. Mai: Ducks vs. Raiders – Go to school (Klassen-Edition für Schüler*innen)
15. Juni: Ducks vs. Dragons – Da wird’s auch was geben, daran tüftelt Ara noch
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#3 American Football schaut man sich u. a. wegen dieser beiden Komponenten an:
1.) Die fantastische Taktik.
Was ist denn das Besondere am Football, haben wir uns gefragt. Ara und Ian sind sich einig: Football, das ist wie Schach am Rasen. Es ist ein Spiel, in dem alle Mitspieler*innen zusammenwirken müssen, wie die Rädchen eines Schweizer Uhrwerkes. „Wenn einer seinen Job nicht macht, dann müssen ihn die anderen aufrappeln.“ Der Trainer sagt die Strategie, der Quarterback als Spielentscheider nimmt die Strategie an und muss sie dann passend an die Defense umsetzen. Dabei hat er ganz viele Möglichkeiten, das ist ziemlich spannend beim Zuschauen. Und ja, weh tut es auch, gibt Ara zu.
Was uns zum zweiten Punkt bringt:
2.) Die Kollisionen, wie Ian den intensiven Körperkontakt nett beschreibt.
„Manche johlen laut“, sagt Ara, „wenn ein Spieler z. B. geflippt wird.“ Ob es wirklich so weh tut? Ian findet, dass es schlimmer aussieht, als es sich anfühlt. Man ist gut ausgerüstet, Helm ist auch einer dabei. Was bleibt, sind eine paar blaue Flecken und das „ist voll in Ordnung“.
Übrigens: Beim Football gibt’s auch eine Variante ohne Körperkontakt, genannt Flag Football. Dabei pfladert man sich gegenseitig Flaggen, die am Körper angebracht sind – Flag Football ist groß in Mexiko. Aber natürlich mischen wir auch in Salzburg in der Kategorie mit. Unsere Flag Football Mannschaft ist Vize-Weltmeister. Brav!
#4 Die Fünf Heimspiele im Ducks-Stadion sind ein Event für die ganze Familie
Ist Football fad? Nein, ist es nicht. Football ist ein Sport für die ganze Familie, nicht nur aktiv, auch die Spieletage sind für alle Altersklassen da. Teresa kümmert sich bei den Ducks ums Thema Sponsoring und Kooperationen und organisiert ein hervorragendes Rahmenprogramm für die fünf Heimspiele. Los geht’s ca. zwei Stunden vor dem Spielstart mit einer Grillerei, für die Kinder werden z. B. ein Kletterturm aufgebaut, Kinderschminken angeboten, es gibt einen eigenen Kinderbereich, wo die Kinder auch bedenkenlos abgegeben werden können – Betreuung inklusive. Gar nicht übel für einen Samstag im Frühling, oder?



So schaut die "Facility" aus, wie Ara das Stadion nennt. Und so schauen Teresa und Ara aus (links).
Der Hype Man hat die Aufgabe, zu hypen. Und als einziger dieses Ranges eine eigene T-Shirt Gun in ganz Österreich. Oft fragen wir uns: Warum will man eigentlich woanders leben, als in Salzburg?
#5 Die Unterhaltung ist hervorragend: mit Cheerleadern, Maskottchen und einem HYPE MAN
Wenn eines bei einem Footballspiel nicht zu kurz kommt, dann ist das die Unterhaltung. In Salzburg freuen wir uns brutal auf die Cheerleader, das Ducks-Maskottchen und ja, es gibt einen eigenen Hype Man. Was das ist, fragt ihr euch vielleicht? „Der Hype Man ist ausgestattet mit einem Megafon und schreit den Fans vor, was sie dann nachschreien sollen“, erklärt Ara. Der Jubel soll die Spieler*innen motivieren. Unser Salzburger Hype Man ist natürlich wieder der Beste aus ganz Österreich – der hat nämlich auch eine T-Shirt-Kanone, gefüllt mit Ducks-Shirts, die während des Spiels neue Besitzer*innen finden – einzigartig im ganzen Land.
Bisschen Anerkennung für die Ducks und ihre Geschichte
Ara, Teresa und Ian waren super geduldig mit unserer sportlichen Ignoranz und haben alles genau erklärt. Wie es angefangen hat, mit den Footballenten. Als Ara mit 15 Jahren zu seinem ersten Training gehen wollte, wurden er uns seine Mitspieler gebeten, erstmal die Maulwurfshügel ins Feld zurückzuklopfen. Damals war ihr Trainingsfeld eine Gstättn in Liefering. Seither ist viel passiert, die Ducks haben nicht nur für sich, sondern auch für andere Nischensportarten ein wunderbares Stadion gebaut, auf das sie sehr stolz sind und sein können. Mittlerweile ist der Ducks Pond die Heimat von Footballmannschaften (Nachwuchs, erwachsene Frauen und Männer, Flag Football), von den Lehen Lakers (Basketball), von den Fighting Ducks (5 Kampfsportarten), den Cheerleadern und dann gibt’s auch noch Ultimate Frisbee. Coming soon: eine Lacrosse-Mannschaft.
Wir finden es herausragend, dass Menschen so viel Blut, Schweiß und Tränen für eine Sache geben. Das gibt uns Hoffnung und ganz viel Motivation, selber etwas zu leisten. Danke dafür!