Eigentlich ist es verboten, trotzdem macht es irgendwie jeder. Wir haben zehn kleine und etwas weniger kleine Alltagssünden junger Salzburger*innen für euch zusammengefasst. Nachmachen natürlich nicht erwünscht, aber das wisst ihr eh selber.
Einen Krug aus dem Bräustübl fladern
Die Salzburger Studi-WGs, in denen kein Bräustübl-Krug steht, kann man vermutlich an einer Hand abzählen. Und so liegt der Verdacht nahe, dass es sich beim Augustiner-Bierkrug um das verbreitetste Stück Geschirr der Stadt handelt. Vermutlich wäre das Bier vor Ort noch günstiger, wenn die arme Brauerei nicht permanent in neue Krüge investieren müsste. Mittlerweile wird beim Ausgang sogar stichprobenartig kontrolliert. Ob es wirklich was hilft? Wir bezweifeln es.
In der Nacht ins Freibad gehen
Am Tag ins Freibad zu gehen ist zwar nett, aber ungefähr so aufregend wie lauwarmes Cola. Bei Nacht allerdings gewinnt der Badespaß eine abenteuerliche und wildromantische Facette. Die Löcher im Zaun und Stellen vom Drüberkraxeln werden von Generation zu Generation weitergegeben und hier natürlich nicht verraten. Wir wollen ja niemanden anstiften.
Durch die Getreidegasse mit dem Radl fahren
In normalen Sommern ist die Getreidegasse so vollgestopft, dass man mit dem Rad ohnehin besser einen großen Bogen darum macht. In der Nebensaison kann es dagegen schon einmal verlockend sein, den Abkürzer durch die Tourigasse zu nehmen. Dann heißt es eigentlich: absteigen und schieben. Eigentlich. Viel wahrscheinlicher ist es aber, dass man dann doch am Rad sitzen bleibt und die Schaulustigen mit ihren Selfie-Sticks einfach umkurvt.
Am Rudolfskai den Türsteher belügen
Ja sicher bin ich schon achzehn. Alle meine Freunde sind auch schon drin. Ich muss nur mehr meine Jacke rausholen. Und den Barkeeper kenn ich auch. So oder so ähnlich laufen zwei Drittel aller Unterhaltungen ab, die Salzburgs Türsteher an einem durchschnittlichen Freitagabend führen. Wobei man sagen muss, dass das Türsteherbelügen wohl eher unter sportliche Betätigung als unter Verbot fällt. Nur eines sollte man nicht glauben: dass die nicht ganz genau wissen, was ihnen da gerade aufgetischt wird.
An der Salzach einen Ofen rauchen
Wer an einem lauen Sommerabend der Salzach entlang spaziert, entkommt ihm nicht: Dem Knacken der Bierdosen und den süßlichen Geruchswolken der garantiert 100 Prozent THC-freien Joints. Da helfen nicht einmal die regelmäßigen Kontrollen des Ordnungsamtes. Das Salzachufer ist einfach zu verführerisch.
Im Freien grillen
Es gibt Dinge, bei denen man sich wundert, warum sie überhaupt verboten sind. Das Grillen im Freien gehört dazu. Schon klar: Im Wald oder Naturschutzgebiet ein Feuer anzuzünden, ist vertrottelt. Aber während es in den meisten anderen Städten ausgewiesene Grill- und Feuerstellen gibt, die man vorab reservieren kann, ist dergleichen in Salzburg offenbar nicht machbar. Ein Experiment am Glanspitz wurde wegen Anrainerbeschwerden verboten, Ersatz wurde nicht geschaffen. Den jungen Leuten ist das aber ohnehin egal. Gegrillt wird in Salzburg trotzdem, nur halt illegal.
Im Bus Schwarzfahren
Satte 2,90 kostet eine Einzelfahrt, wenn man sie beim Busfahrer kauft. Für viele ein gutes Argument, das Risiko einzugehen und einfach schwarz zu fahren. Immerhin ist die Chance, dabei erwischt zu werden, relativ gering. Allerdings sinkt die Toleranz für den Nervenkitzel mit zunehendem Alter. Deshalb unser Tipp: Einfach mal in der Trafik die Vorverkaufsscheine oder – noch besser – die 9-17 Uhr Tickets kaufen. Mit denen fahrt ihr vergleichsweise billig.
Im Haus der Natur ein ausgestopftes Tier berühren
Ja, wir wissen es: Natürlich ist es verboten, die ausgestopften Tierli, Dinosaurier und Mondbewohner im Haus der Natur zu berühren. Umso größer ist die Versuchung, einmal ein echtes Zebra zu streicheln oder ein wenig Mondsand durch die Finger rieseln zu lassen. Wer kann da schon widerstehen?
In den Residenzbrunnen springen
Kann etwas wirklich falsch sein, das sogar in Federico Fellinis Klassiker La Dolce Vita zelebriert wurde? Tatsächlich vermittelt ein Brunnenbad immer einen Hauch Lebenslust und Divenhaftigkeit, weshalb man den Schwimmern auch nicht wirklich einen Vorwurf machen kann. Rechtlich ist das Baden im Brunnen eine Grauzone, also nicht explizit verboten aber irgendwie auch nicht erlaubt. Schon gar nicht nackt.
Am Rupertikirtag auf die Straße pinkeln
Davon können wir als ehemalige Altstadtbewohner*innen leider ein Liedchen singen. Einmal im Jahr werden die Gassen am Fuße des Mönchsberges zur gelben Zone. Warum man nach fünf Bier unbedingt auf die Straße pissen muss und nicht mehr die ohnehin sehr gepflegten öffentlichen Klos verwenden kann, verstehen wir zwar selbst nicht, aber darum geht es in diesem Artikel auch nicht. Das öffentliche Urinieren ist jedenfalls verboten und kann mit bis zu 700 Euro Strafe belegt werden. Die sehr sauberen stättischen Toiletten kosten nur 50 Cent. Wir finden, die Investition lohnt sich.