Unsere 10 Lieblingsbücher 2018

Unsere Lieblingsbuecher Salzburg 2018

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Bücher sind wie kleine Freund*innen, die dir tausende Geschichten erzählen. Nachdem dieser pseudo-deepe Satz jetzt draußen ist, freuen wir uns darüber, dass wir 2018 Zeit hatten, gleich einige gute Werke zu lesen. Und die wollen wir euch nicht vorenthalten.

Gun Love von Jennifer Clement

Die Geschichte ist irgendwie komisch: Eine Frau aus gutem Hause bekommt als Teenager ein Kind, sagt es niemandem, haut von Zuhause ab und kommt in einem Trailerpark unter. Was als Übergangslösung gedacht ist, bleibt für lange Zeit der Status Quo. Ein Einblick in die Welt von einem Haufen Außenseitern, ihren Hoffnungen, Träumen und der traurigen Realität. Ein Buch, das wir eher zufällig entdeckt haben und das uns so beeindruckt hat, dass wir es zwei mal gelesen haben. Und das kommt doch eher selten vor!

Gun Love
(c) Suhrkamp Verlag

Der Ursprung der Welt von Liv Strömquist

Warum ist es eigentlich so, dass Frauen beruflich und privat dort stehen, wo sie eben stehen? Könnte es gar etwas mit den Mythen zu tun haben, die sich mächtige Männer rund um die Vulva zusammengesponnen haben? Die Illustratorin Liv Strömquist hat sich in Form eines Graphic Novel mit der Kulturgeschichte der Vulva auseinandergesetzt und bereitet in wunderschön informativen Zeichnungen auf, wie die Geschichte uns ins 21. Jahrhundert gebracht hat. Spoiler: Vielen Dank, liebe Männer, für die ganzen irrwitzigen Annahmen, die uns das Leben bis heute erschweren.

Urpsrung der Welt
(c) Avant Verlag

Das weibliche Prinzip von Meg Wolitzer

Haben wir gekauft, weil es so bunt am Feminismus-Tisch von der Bücherei Stierle herumgelegen ist. Und hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Die Geschichte spinnt sich in einer Art Coming of Age-Struktur um College-Studentinnen, die bei einer Uni-Präsentation ihr feministisches Vorbild finden und diesem nacheifern, dabei sich selbst und ihre Freund*innen verlieren. Zum Schluss wird aber alles gut, keine Sorge.

Das weibliche Prinzip
(c) Dumont Verlag

Bevor wir verschwinden von David Fuchs

David Fuchs ist Arzt, hat vor ein paar Jahren den FM4 Wortlaut Literaturwettbewerb gewonnen und nun seinen ersten Roman vorgelegt. Er handelt von einem jungen Turnusarzt, der auf der Onkologie seine sterbenskranke Jugendliebe wieder trifft. In einfachen, aber beeindruckenden Sätzen und Rückblenden erzählt der Roman vom Erwachsenwerden und vom Abschied nehmen. Traurig und schön.

Bevor wir verschwinden
(c) Haymon Verlag

Das Ende von Eddy von Edouard Louis

Eddy wächst im proletarischen Milieu Nordfrankreichs auf, in dem die Männer zwischen Fabriksarbeit und Kneipe langsam zugrunde gehen und die Frauen ihre Träume in Teenagerschwangerschaften begraben. Doch Eddy ist anders, denn er ist schwul. Im Dorf ist er deshalb der Außenseiter, wird verprügelt, angespuckt und verleugnet. Bis er eines Tages aufhört, Eddy zu sein. Der Debutroman von Édouard Louis ist eine biographische Erzählung des Autors und hat in Frankreich für Aufsehen gesorgt. Ein harter, trauriger Roman, der erahnen lässt, wie sich große Teile der französischen Bevölkerung von den „Eliten aus Paris“ verraten fühlen.

Das Ende von Eddy
(c) S. Fischer Verlag

Schwere Knochen von David Schalko

David Schalko ist vieles: Drehbuchautor, Regisseur, Genie. Eines unserer Bücher des Jahres 2018 ist sein aktueller Roman Schwere Knochen. Anhand der Geschichte des Kleinganoven Ferdinand Krutzler schreibt Schalko ein Stück österreichische Zeitgeschichte auf. Von der unbarmherzigen Zwischenkriegszeit, über das Konzentrationslager bis in die Besatzungszeit. Spannend daran ist, dass Schalko den Mythos vom großen Neuanfang nach 1945 konsequent entzaubert. Stattdessen setzen die Kriegsgewinner, KZ-Capos und Wendehälse der Nazizeit konsequent und brutal ihren Weg fort. Dass man beim Lesen dieses harten Buches immer noch lächeln muss, liegt an David Schalkos dunkelschwarzem Humor. Großartig!

Schwere Knochen
(c) KiWi Verlag

In besserer Gesellschaft von Laura Wiesböck

Da waren wir ziemlich begeistert: Bei einer Lesung haben wir Laura Wiesböck vom Frauennetzwerk Sorority kennengelernt. Sie arbeitet als Soziologin an der Uni Wien und forscht zum Thema Ungleichheiten in der Gesellschaft. In ihrem Buch beschreibt sie, wie unterschiedliche Gruppen versuchen, sich mit Vorurteilen und Generalisierungen voneinander abzuheben. Natürlich zum eigenen Nutzen. Die Hackler gegen die Großkopferten, die Frauen gegen die Männer, die „Do-what-you-love“-Selbstverwirklicher gegen die 0815-Angestellten. Dabei enttarnt Wiesböck unseren Hang zum Gruppendenken und zur Eitelkeit. Wirklich interessante Lektüre mit vielen Aha-Erlebnissen.

In besserer Gesellschaft
(c) Kremayr & Scheriau Verlag

Alles was glänzt von Marie Gamillscheg

Kam auch eher zufällig bei uns ins Bücherregal, hat sich seinen Platz dort aber mehr als verdient. In dem Debütroman geht es um ein kleines Dorf im Nirgendwo und seine Bewohner. Einst hat der Bergbau hier das Leben der Menschen geprägt, jetzt ist nichts geblieben, als ein ausgehöhlter Berg, der droht, jeden Moment in sich zusammenzubrechen. Genauso wie die Dorfbewohner*innen selbst.

Alles was glaenzt
(c) Luchterhand Literaturverlag

Unerschrocken von Pénélopé Bagieu

Graphic Novels sind momentan ziemlich in. Und das ist auch gut so. Sie eignen sich nämlich ganz wunderbar, um historische Entwicklungen unterhaltsam zu zeigen. Auch gut lassen sich Menschen portraitieren. Das macht Pénélopé Bagieu im Buch Unerschrocken in gleich zwei Ausgaben: Interessante Biographien von 15 Frauen wie der Musikerin Betty Davis oder der Banditenkönigin Phoolan Devi werden vorgestellt.

Unerschrocken
(c) Reprodukt Verlag

Brand New Ancients von Kate Tempest

Bereits 2012 hat das literarische Wunderkind Kate Tempest mit ihrer modernen Version eines Heldenepos für weltweites Aufsehen gesorgt. Einige Jahre später wurde Brand New Ancients nun auch sehr gekonnt auf Deutsch übersetzt. Das Buch aus der Edition Suhrkamp hat angenehmerweise die Originaltexte mitabgedruckt und erlaubt so das Hin- und Herspringen zwischen den Sprachen.

Brand New Ancients
(c) Suhrkamp Verlag

Schleichwerbung, nein danke!

Wir nehmen für unsere redaktionelle Berichterstattung niemals Geld an. Werbung gibt es beim Fräulein, aber selten. Wenn wir Werbung machen, steht das außerdem ganz klar im Titel und nicht irgendwo versteckt – das ist hier aber nicht der Fall, dieser Artikel ist gänzlich unbezahlt entstanden. Was wir damit sagen wollen: Lasst euch nicht verarschen im Medienkonsum!

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